Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 12

Nemoc (vlastní)

Karl Jaspers (1953)
Alle Entschlüsse meines Lebens waren mitbedingt durch eine Grundtatsache meines Daseins. Von Kindheit an war ich organisch krank (Bronchiektasen und sekundäre Herzinsufilosofizienz). Auf der Jagd saß ich manchmal, aus Schwäche des Körpers versagend, bitterlich weinend irgendwo in der Verborgenheit des Waldes. Erst als ich 18 Jahre alt war, wurde durch Albert Fraenkel in Badenweiler die Diagnose gestellt. Bis dahin hatte ich häufige Fierberattacken infolge falscher Behandlung meines Zustandes. Jetzt lernte ich, das Leben einzurichten unter den Bedingungen dieser Krankheit. Ich las eine Abhandlung von R. Virchow, /281/ die bis ins Detail meine Krankheit beschrieb und die Prognose stellte: spätestens in den dreißiger Jahren ihres Lebens gehen diese Kranken an allgemeiner Vereiterung zugrunde. Ich begriff, worauf es in der Behandlung ankommt. Langsam lernte ich die Verfahren, die ich zum Teil selbst erfand. Unmöglich war die richtige Durchführung, wenn ich der normalen Lebensführung der Gesunden folgte. Will ich arbeiten, muß ich das Schädliche wagen, will ich am Leben bleiben, muß ich für strengste Ordnung unter Vermeidung des Schädlichen sorgen. Zwischen diesen beiden Polen verlief mein Dasein. ...
(Philosophische Autobiographie, in: 3336, Philosophie und Welt, München 1963, S. 280-81.)
vznik lístku: listopad 2010

Pojem

Johann Wolfgang Goethe ()
Mephistopheles:
...
Im Ganzen – haltet Euch am Worte !
Dann geht Ihr durch die sichre Pforte
Zum Tempel der Gewißheit ein.
Schüler:
Doch ein Begriff muß bei dem Worte sein.
Mephistopheles:
Schon gut! Nur muß man sich nicht allzu ängstlich quälen;
Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten ein System bereiten,
An Worte läßt sich trefflech glauben,
Von einem Wort läßt sich kein Jota rauben.
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 60.)
vznik lístku: duben 2014

Teorie

Johann Wolfgang Goethe ()
Mephistopheles:
’s ist ein Gesetz der Teufel und Gespenster:
Wo sie hereingeschlüpft, da müssen sie hinaus.
Das erste steht uns frei, beim Zweiten sind wir Knechte.
Faust:
Die Hölle selbst hat ihre Rechte?
Das find’ ich gut, da ließe sich ein Pakt,
Und sicher wohl, mit euch ihr Herren schließen?
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 43.)
vznik lístku: duben 2014

Metafyzika

Johann Wolfgang Goethe ()
Mephistopheles:
Nachher, vor allen andern Sachen,
Müßt Ihr Euch an die Metaphysik machen!
Da seht, daß Ihr tiefsinnig faßt,
Was in des Menchen Hirn nicht paßt;
Für was dreingeht und nicht drein geht,
Ein prächtig Wort zu Diensten steht.
Doch vorerst dieses halbe Jahr
Nehmt ja der besten Ordnung wahr.
Fünf Stunden habt Ihr jeden Tag,
Seid drinnen mit dem Glockeschlag !
Habt Euch vorher wohl präpariert,
Paragraphos wohl einstudiert, Damit Ihr nachher besser seht,
Daß es nichts sagt, als was im Buche steht;
Doch Euch des Schreibens ja befleißt,
Als diktiert’s Euch der Heilig’ Geist !
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 59.)
vznik lístku: duben 2014

Teorie

Johann Wolfgang Goethe ()
Mephistopheles:
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie,
Und grün des Lebens goldner Baum.
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 61.)
vznik lístku: duben 2014