Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 69

Filosofie (a „abeceda“)

Martin Heidegger (1946)
Es ist an der Zeit, daß man sich dessen entwöhnt, die Philosophie zu überschätzen und sie deshalb zu überfor¬dern. Nötig ist in der jetzigen Weltnot: weniger Philoso¬phie, aber mehr Achtsamkeit des Denkens; weniger Lite¬ratur, aber mehr Pflege des Buchstabens.
Das künftige Denken ist nicht mehr Philosophie, weil es ursprünglicher denkt als die Metaphysik, welcher Name das gleiche sagt. Das künftige Denken kann aber auch nicht mehr, wie Hegel verlangte, den Namen der «Liebe zur Weisheit» ablegen und die Weisheit selbst in der Gestalt des absoluten Wissens geworden sein. Das Denken ist auf dem Abstieg in die Armut seines vorläufigen Wis¬sens. Das Denken sammelt die Sprache in das einfache Sa¬gen. Die Sprache ist so die Sprache des Seins, wie die Wol¬ken die Wolken des Himmels sind. Das Denken legt mit seinem Sagen unscheinbare Furchen in die Sprache. Sie sind noch unscheinbarer als die Furchen, die der Landmann langsamen Schrittes durch das Feld zieht.
(Über den Humanismus, in: 2226, Platons Lehre von der Wahrheit, Bern 1947, S. 119.)
vznik lístku: duben 2000

Filosofie a její konečnost

Martin Heidegger (1927-28)
... Každému filosofickému úsilí zůstává něco bytostně nejasného, a i to nejradikálnější úsilí zůstává nedokončené a rozumí si v pravém slova smyslu absolutně teprve tehdy, když se pochopí ve své konečnosti.
(Fenomenologická interpretace Kantovy KČR, př. Jan Kuneš, Praha 2004, str. 15.)
vznik lístku: září 2008

Otázka a tázání

Martin Heidegger (1954)
... Das Fragen baut an einem Weg. Darum ist es ratsam, vor allem auf den Weg zu achten und nicht an einzelnen Sätzen und Titeln hängenzubleiben. Der Weg ist ein Weg des Denkens. Alle Denkwege führen, mehr oder weniger vernehmbar, auf eine ungewöhnliche Weise durch die Sprache. ...
(Die Frage nach der Technik, in: G. Neske, Pfullingen 1954, S. 15.)
vznik lístku: prosinec 2009

,Da-sein‘ – ek-statičnost‘ | Člověk – jeho ,bytnost‘ | Osoba – ,persona‘

Martin Heidegger (1969)
... Der Satz: „Der Mensch ek-sistiert“ antwortet nicht auf die Frage, ob der Mensch wirklich sei oder /71/ nicht, sondern antwortet auf die Frage nach dem „Wesen“ des Menschen. Diese Frage pflegen wir gleich ungemäß zu stellen, ob wir fragen, was der Mensch sei, oder ob wir fragen, wer der Mensch sei. Denn im Wer? oder Was? halten wir schon nach einem Personhaften oder nach einem Gegenstand Ausschau. Allein das Personhafte verfehlt und verbaut zugleich das Wesende der Zeitgeschichtlichen Ek-sistenz nicht weniger als das Gegenständliche. Mit Bedacht schreibt daher der angeführte Satz im „Sein und Zeit“ (S. 42) das Wort „Wesen“ im Anführungszeichen. Das deutet an, daß sich jetzt das „Wesen“ weder aus dem esse essentiae, noch aus dem esse existentiae, sonder aus dem Ek-statischen de Daseins bestimmt. Als der Ek-sistierende steht der Mensch das Da-sein aus, indem er das Da als die Lichtung des Seins in alle „Sorge“ nimmt. Das Da-sein selbst aber ist als das „geworfene“. Es west im Wurf des Seins als des schickend Geschicklichen.
(Über den Humanismus, in: 2226, Platons Lehre von der Wahrheit, Bern 1947, S. 70-71.)
vznik lístku: září 2013

Možnost a skutečnost

Martin Heidegger (1947)
... Dieses Mögen bedeutet, ursprünglicher gedacht: das Wesenschenken. Solches Mögen ist das eigentliche Wesen des Vermögens, das nicht nur dieses oder jenes leisten, sondern etwas in seiner Her-kunft „wesen“, das heißt sein lassen kann. Das Vermögen des Mögens ist es, „kraft“ dessen etwas eigentlich zu sein vermag. Dieses Vermögen ist das eigentlich „Mögliche“, jenes, dessen Wesen im Mögen beruht. Aus diesem Mögen vermag das Sein das Denken. Jenes ermöglicht dieses. Das Sein als das Vermögend-Mögende ist das „Mög-liche“. Das Sein als das Element ist die „stille Kraft“ des mögenden Vermögens, das heißt des Möglichen. Unsere Wörter „möglich“ und „Möglichkeit“ werden freilich unter der Herrschaft der „Logik“ und „Metaphysik“ nur gedacht im Unterschied zu „Wirklichkeit“, das heißt aus einer bestimmten – der metaphysischen – Interpretation des Seins als actus und potentia, welche Unterscheidung identifiziert wird mit der von existentia und essentia. Wenn ich von der „stillen Kraft des Möglichen“ spreche, meine ich nicht das possibile einer /58/ nur vorgestellten possibilitas, nicht die potentia, als essentia eines actus der existentia, sondern das Sein selbst, das mögend über das Denken und so über das Wesen des Menschen und das heißt über dessen Bezug zum Sein vermag. Etwas vermögen bedeutet hier: es in seinem Wesen wahren, in seinem Element einbehalten.
Wenn das Denken zu Ende geht, indem es aus seinem Element weicht, ersetzt es diesen Verlust dadurch, daß es sich als τέχνη, als Instrument der Ausbildung und darum als Schulbetrieb und später als Kulturbetrieb eine Geltung verschafft. Die Philosophie wird allgemach zu einer Technik des Erklärens aus obersten Ursachen. Man denkt nicht mehr, sondern man beschäftigt sich mit „Philosophie“. ...
(Brief über den „Humanismus“, in: 2226, Platons Lehre von der Wahrheit, Bern 1947, S. 57-58.)
vznik lístku: duben 2009