LADISLAV HEJDÁNEK ARCHIVES | Cardfile

Here you will find a digitized image of Hejdánek's original filing cabinet. Its total volume is many thousand tickets. We publish them in parts as we handle them. At the moment we have worked out what prof. Hejdánek himself developed electronically. However, much work remains on paper cards. In addition to Hejdánek's extracts from reading, the filing cabinet also includes his own thought work from recent years, which cannot be found elsewhere.


<<    <   2 / 88   >    >>
records: 437

Spinoza

Friedrich Nietzsche (1884-1885)
An Spinoza
Dem „Eins in Allem“ liebend zugewandt,
Ein amor dei, selig, aus Verstand –
Die Schuhe aus! Welch dreimal heilig Land! – -
Doch unter dieser Liebe fraß
unheimlich glimmender Rachebrand:
- am Judengott fraß Judenhaß! –
- Einsiedler, hab ich dich erkannt?
28 [49]
(Nachgelassene Fragmente, in: 4581, Sämtliche Werke 11, Colli-Montinari, München 1980, S. 319.)
date of origin: leden 2001

„Subjekt“ (pojem)

Friedrich Nietzsche (1885-86)
2 [158]
Psychologische Geschichte des Begriffs „Subjekt“. Der Leib, das Ding, das vom Auge construirte „Ganze“ erweckt die Unterscheidung von einem Thun und einem Thuenden; der Thuende, die Ursache des Thuns immer feiner gefaßt, hat zuletzt das Subjekt“ übrig gelassen.
(Nachlaß, in: 4582, SW Bd. 12, München-Berlin 1980, S. 143.)
date of origin: duben 2003

Porozumění minulosti (a autorita) | Dávní lidé (starší, zemřelí)

Friedrich Nietzsche (1888)
Die posthumen Menschen werden schlechter verstanden, aber besser gehört als die zeitgemäßen. Oder, strenger: sie werden nie verstanden – und eben daher ihre Autorität !
(Nachgelassene Fragmente, in: 4583, SW Bd. 13, S. 479.)
date of origin: duben 2003

Síla ducha

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1807)
… Die Kraft des Geistes ist nur so groß als ihre Äußerung, seine Tiefe nur so tief, als er in seiner Auslegung sich auszubreiten und sich zu verlieren getraut. …
(2239, Phänomenologie des Geistes, Leibzig 51949, S. 15 – Vorrede.)
date of origin: červenec 2003

Menschenverstand gemeiner

Immanuel Kant ()
Die Gegner des berühmten Mannes hätten aber, um der Aufgabe ein Gnüge zu Tun, sehr tief in die Natur der Vernunft, so fern sie bloß mit reinem Denken beschäftigt ist, hineindringen müssen, welches ihnen ungelegen war. Sie erfanden daher ein bequemeres Mittel, ohne alle Einsicht trotzig zu tun, nämlich, die Berufung auf den gemeinen Menschenverstand. In der Tat ist´s eine große Gabe des Himmels, einen geraden (oder, wie man es neuerlich benannt hat, schlichten) Menschenverstand zu besitzen. Aber man muß ihn durch Taten beweisen, durch das Überlegte und Vernünftige, was man denkt und sagt, nicht aber dadurch, daß, wenn man nichts Kluges zu seiner Rechtfertigung vorzubringen weiß, man sich auf ihn, als ein Orakel beruft. Wenn Einsicht und Wissenschaft auf die Neige / gehen, alsdenn und nicht eher, sich auf den gemeinen Menschenverstand zu berufen, das ist eine von den subtilen Erfindungen neuerer Zeiten, dabei es der schalste Schwätzer mit dem gründlichsten Kopfe getrost aufnehmen, und es mit ihm aushalten kann. So lange aber noch ein kleiner Rest von Einsicht da ist, wird man sich wohl hüten, diese Nothülfe zu ergreifen. Und, beim Lichte besehen, ist diese Appellation nichts anders, als eine Berufung auf das Urteil der Menge; ein Zuklatschen, über das der Philosoph errötet, der populäre Witzling aber triumphiert und trotzig tut. Ich sollte aber doch denken, Hume habe auf einen gesunden Verstand eben so wohl den Anspruch machen können, als Beattie, und noch überdem auf das, was dieser gewiß nicht besaß, nämlich, eine kritische Vernunft, die den gemeinen Verstand in Schranken hält, damit er sich nicht in Spekulationen versteige, oder, wenn bloß von diesen die Rede ist, nichts zu entscheiden begehre, weil er sich über seine Grundsätze nicht zu rechtfertigen versteht; denn nur so allein wird er ein gesunder Verstand bleiben. …
(4595, Werkausgabe Bd.V., Frankfurt a.M. 41982, Prolegomena…, S. 117-18.)
date of origin: únor 2004