Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 42

Nepřítel

Ivan Turgeněv ()
To mortify and even to injure an opponent, reproach him with the very defect or vice … you feel … in yourself.
(ex: 7843, Webster´s Pocket Quotation Dictionary, Trident Press Int. 1997, p. 106.)
vznik lístku: říjen 2000

Slova - význam

Alfred North Whitehead (19)
… Of course a discussion as to the mere application of a word easily degenerates into the most fruitless logomachy. It is open to any one to use any word in any sense. But …
(Mathematics, in: 2879, Essays in Science and Philosophy, New York 1948, p. 200; orig. in: Encyclopaedia Britannica, 11th issue.)
vznik lístku: červenec 2005

Protivenství | Resistence

Lucius Annaeus Seneca (-5 - +65)
Epistula LXXVIII.
Toto contra ille pugnet animo; vincetur, si cesserit, vincet, si se contra dolorem suum intenderit. Nunc hoc plerique faciunt, adtrahunt in se ruinam, cui obstandum est. Istud quod premit, quod inpendet, quod urget, si subducere te coeperis, sequetur et gravius incumbet; si contra steteris et obniti volueris, repelletur. …
[Let such a man fight against them with all his might: if he once gives way, he will be vanquished; but if he strives against his sufferings, he will conquer. As it is, however, what most men do is to drag down upon their own heads a falling ruin which they ought to try to support. If you begin to withdraw your support from that which thrusts toward you and totters and is ready to plunge, it will follow you and lean more heavily upon you; but if you hold your ground and make up your mind to push against it, it will be forced back. …]
(…., Ad Lucilium Epistulae morales, London 1970, p. 190 / 191.)
vznik lístku: březen 2000

Pohyb | Vědění (věda)

Aristotelés ()
„If, then, there are any entities or substances such as the dialecticians say the Ideas are, there must be something much more scientific than science-itself and something more mobile than movement-itself; for these will be more of the nature of actualities, while science-itself and movement-itself are potencies for these. „Obviously, then, actuality is prior both to potency and to every principle of change.
(tr. Ross)
Jsou-li tedy určitá jsoucna nebo podstaty toho druhu, jak tvrdí dialektikové o ideách, bylo by něco, co by bylo vědoucí v mnohem větší míře než věda o sobě a co by bylo v mnohem větší míře pohybováno než pohyb o sobě. Neboť toto, vědoucí i pohybované, jsou skutečnosti, ono však, věda a pohyby, jsou jejich možnosti.
Je tedy zřejmo, že skutečnost jest dříve než možnost a každý počátek změny.
(0176, Metafysika, překl. Ant.Kříž, Praha 1946, s. 241 – IX, 8; 1050 .)
vznik lístku: září 2000

Transcendentalie ex Eisler

www ()
[514] Transcendental (transcendere, überschreiten) bedeutet (seit Kant) jede Erkenntnis (nicht der Dinge, sondern) der Bedingungen und Möglichkeit der Erfahrung, jede auf die Möglichkeit apriorischer (s. d.) Erkenntnisfunctionen und ihrer Beziehung auf Erfahrungsobjecte gehende Untersuchung.
»Transcendental« oder »transcendent« nennen die Scholastiker die über den Prädicamenten (s. d.) liegenden, auf diese selbst anwendbaren allgemeinsten [515] Begriffe (Einheit, Wahrheit, Güte u.s.w.). »Transcendentalia« sind die »termini vel proprietates rebus omnibus cuiusque generis convenientes« (res, ens, verum, bonum, aliquid, unum. aufgezählt in des Pseudo-Thomas »De natura generis«. vgl. Prantl, G. d. L. III, 245). Sechs Transcendentalien zählt auch THOMAS auf (De verit. 1, 1 c). Nach DUNS SCOTUS ist der Begriff des »ens« (Seienden) der allgemeinste der »transcendentalen« Begriffe, die andern sind »passiones entis« und zerfallen in »unicae« (unum, bonum, verum) und »disiunctae« (idem vel diversum, contingens vel necessarium, actus) (De an. qu. 21. Met. IV, 9. vgl. über JOH. GERSON: Prantl, G. d. L. IV, 144). SUAREZ erwähnt die transcendentalen Relationen (e. d.) und spricht von der »unitas transcendentalis« (Met. disp. I, 4, sct. 9). LAURENTIUS VALLA bemerkt »Aeterna sunt primordia atque principia, quae isti transcendentia appellant« (bei Prantl, G. d. L. IV, 163). MICRAELIUS bestimmt: »Transcendentia sunt termini, qui praedicamenta transcendunt, ita tamen, ut de singulis praedicamentis dici possint. et nihil aliud sunt quam generales entis affectiones sive coniunctae, ut unum, verum, bonum, sive disiunctae, ut causa et effectus« (Lex. philos. p. 1073 f.). CAMPANELLA erklärt: »Transcendens est terminus universalissimam communitatum omnium rerum communitatem significans... ut ens, verum, bonum et unum« (Dial I, 4). Ähnlich G. BRUNO (De la causa IV). F. BACON versteht unter »transcendentes« die »relativas et adventitias entium conditiones« (multum, paucum, idem, diversum, possibile..., De dignit. III, 3. V, 4). CLAUBERG erklärt: »Quae... sic rebus communia sunt, ut omnes earum classes exsuperent, uno nomine appellantur transcendentia..., quod in supremo rerum. Omnium apice concepta, omnia permeent et ambiant, ad omnia rerum genera pertineant. Cuius modi sunt ens, unum, rerum, bonum etc.« (Opp. p. 283). Die psychologische Entstehung der Transcendentalien erklärt SPINOZA aus einem Verschmelzungsproceß: »Termini transcendentales... ex hoc oriuntur, quod scilicet humanum corpus, quandoquidem limitatum est, tantum est capax certi imaginum numeri... in se distincte simul formandi, qui si excedatur, hae imagines confundi incipient, et si hic imaginum numerus, quarum corpus est capax, ut eas in se simul distincte formet, longe excedatur, omnes inter se plane confundentur« (Eth. II, prop. XI, schol. I). Nach BERKELEY steigen die Mathematiker nicht auf »bis zu einer Betrachtung jener die Schranken der Einzelwissenschaften überschreitenden (transcendentalen) Grundsätze, welche auf eine jede der Einzelwissenschaften Einfluß haben« (Princ. CXVIII).
Die oben angegebene neuere Bedeutung erhält »transcendental« durch KANT. Zuweilen gebraucht er das Wort im Sinne von »transcendent« (s. d.. vgl. Krit. d. rein. Vern. S. 262 f.), in der Regel aber als ein auf die Möglichkeit der Anwendung des Apriori (s. d.), als ein auf die Grundlagen der Erfahrung Bezügliches. Es ist festzuhalten, ...
[Quelle: Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904,
S. 514-516.]
... Es ist festzuhalten, »daß nicht eine jede Erkenntnis a priori, sondern nur die, dadurch wir erkennen, daß und wie gewisse Vorstellungen (Anschauungen oder Begriffe) lediglich a priori angewandt werden oder möglich seien, transcendental (d. i. die Möglichkeit der Erkenntnis oder der Gebrauch derselben a priori) heißen müsse. Daher ist weder der Raum, noch irgend eine geometrische Bestimmung desselben a priori eine transcendentale Vorstellung sondern nur die Erkenntnis, daß diese Vorstellungen gar nicht empirischen Ursprungs seien, und die Möglichkeit, wie sie sich gleichwohl a priori auf Gegenstände der Erfahrung beziehen könne, kann transcendental heißen... Der Unterschied des Transcendentalen und Empirischen gehört also nur zur Kritik[516] der Erkenntnisse und betrifft nicht mit die Beziehung derselben auf ihren Gegenstand« (l. c. S. 80). »Ein transcendentales Princip ist dasjenige, durch welches die allgemeine Bedingung a priori vorgestellt wird, unter der allein Dinge Objecte unserer Erkenntnis überhaupt werden können« (Krit. d. Urt., Einl.). Das Bewußtsein, »eine Erfahrung anzustellen oder auch überhaupt zu denken« ist ein »transcendentales Bewußtsein«, nicht Erfahrung (WW. IV, 500). »transcendental ist die Erklärung, wie sich Begriffe oder Sätze a priori auf Gegenstände beziehen können, wie sie a priori und doch von Objecten gelten sollen. Nicht die Erkenntnis a priori ist transcendental, nur die Rechtfertigung ihrer objectiven Gültigkeit und das Verfahren dieser Rechtfertigung will Kant mit diesem Worte bezeichnet wissen. Dasjenige, was nicht aus der Erfahrung stammt, für die Erfahrung zu beweisen, ist die Aufgabe der transcendentalen Methode« (RIEHL, Zur Einf. in d. Philos. S. 115).
BOUTERWEK nennt transcendental »die Untersuchungen, durch welche das ursprüngliche Verhältnis der Vernunft zur Sinnlichkeit entdeckt werden soll, um nach diesem Verhältnisse zu bestimmen, ob und warum uns die sinnliche Wahrnehmung nicht täusche und ob es für dem menschlichen Geist eine Erkenntnis des Übersinnlichen gebe« (Lehrb. d. philos. Wissensch. I, 48). Nach SCHELLING ist »transcendentales Wissen« ein »Wissen des Wissens, sofern es rein subjectiv ist« (Syst. d. transcendental. Ideal. S. 11) Nach SCHOPENHAUER ist eine transcendentale Erkenntnis »eine solche, welche das in aller Erfahrung irgend Mögliche vor aller Erfahrung bestimmt und feststellt« (Vierf. Wurz. C. 4, § 20). Nach K. FISCHER ist »dasjenige, wodurch die Erfahrung selbst begründet wird«, »keine Sache der empirischen, sondern der transcendentalen Erkenntnis« (Krit. d. Kantschen Philos. S. 83). Nach H. COHEN bezieht sich das Transcendentale »auf die Möglichkeit einer Erkenntnis, welcher der Wert apriorischer oder wissenschaftlicher Geltung zukommt« (Princ. d. Infin. S. 7). Nach E. VON HARTMANN ist transcendental »das Immanente, insofern es auf ein Transcendentes bezogen gedacht wird« (Krit. Grundleg. S. XV). Nach RIEHL ist transcendental »die Form der Einheit des Bewußtseins in Abstraction von ihrem Inhalte gedacht, sofern diese Form als die allgemeine, nicht bloß für mich geltende Bedingung erkannt wird, unter welcher die Vorstellung jedes Objects... stehen muß« (Philos. Krit. II 2, 163) – HELLENBACH, DU PREL u. a. nennen »transcendental« alles unter der Schwelle des normalen Bewußtseins Liegende (z.B. das Traumbewußtsein, die zweite Persönlichkeit, das »transcendentale Subject«. vgl. Metaorganismus). Vgl. A priori, Kriticismus, Apperception, Deduction, Object, Ästhetik, Logik, Idealismus, Wahrheit, Subject, Relation, Synthetismus.
Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 514-516.
Lizenz: Gemeinfrei – Faksimiles: 514 | 515 | 516 – Kategorien: Lexikalischer Artikel
vznik lístku: březen 2009