LADISLAV HEJDÁNEK ARCHIVES | Cardfile

Here you will find a digitized image of Hejdánek's original filing cabinet. Its total volume is many thousand tickets. We publish them in parts as we handle them. At the moment we have worked out what prof. Hejdánek himself developed electronically. However, much work remains on paper cards. In addition to Hejdánek's extracts from reading, the filing cabinet also includes his own thought work from recent years, which cannot be found elsewhere.


Smrt a religiozita | (das) Religiöse und der Tod | Religiozita a smrt

Hermann Broch (1932)
Doch alles Religiöse ist Auseinandersetzung mit dem Tode. Die Welt in eine geistige Kosmogonie verwandelnd, si also dem platonischen Logos unterstellend, jenem Logos, der der Anfang alles Geschehens ist, nimmt das Religiöse es auf sich, die Welt aus der Umklammerung des Zufalls zu „befreien“, es will Erlösung vom zwange des Empirischen sein, Erlösung eben von dem fürchterlichsten Zwange, dem die menschliche Seele unterworfen ist, vom Zwange des Sterbenmüssens. Der religiöse Zustand an sich ist de Zustand des Un-Zwanges, also einer Gnade, die den erhabenen Namen der Freiheit führt. Die Freiheit ist die Utopie der platonischen, mehr noch, der göttlichen Vernunft.
(Leben ohne platonische Idee [1932], in: 8020, S. 46.)
date of origin: říjen 2003

Milost a pravda

Ernst Fuchs (1977)
… Bedenke ich´s recht, so wollte Heidegger an dieser Stelle keineswegs kämpfen. Er war ja doch wie unsereiner erfüllt davon, daß man um Welt gekämpft werde. Statt Welt läßt sich ganz einfach Geld sagen. Die alten Griechen be/107/nannten das Sein mit dem gleichen Wort wie „Vermögen“: Ousia. Was hast du? Darauf könnte Sokrates antworten: Was du bist! Was ich wert bin? Nein, antwortete Heidgger. Wahrheit ist kein Wert. Sie ist mehr als das. Wahrheit, sage ich, ist Zugabe. Wozu? Zum rechten Glauben, antwortet Luther. Gnade und Wahrheit gehören zusammen wie Voraussetzung und Zugabe des Glaubens. Das haben wir damals unter Bultmanns Anleitung gelernt und bei Heidegger erproben können. Die Probe fiel zu Bultmanns Gunsten aus.
(Aus der Marburger Zeit, in: 4293, Erinnerung an Martin Heidegger, Pfullinggen 1977, S. 106-07.)
date of origin: říjen 2005

Pravda a milost

Ernst Fuchs (1977)
… Man kann dem Sein das Tempo nicht vorschreiben. Autobahnen sind nun einmal keine Feldwege. Aber gelegentlich muß auch der Rennfahrer aussteigen. …
(Aus der Marburger Zeit, in: 4293, Erinnerung an Martin Heidegger, Pfullinggen 1977, S. 107.)
date of origin: říjen 2005