LADISLAV HEJDÁNEK ARCHIVES | Cardfile

Here you will find a digitized image of Hejdánek's original filing cabinet. Its total volume is many thousand tickets. We publish them in parts as we handle them. At the moment we have worked out what prof. Hejdánek himself developed electronically. However, much work remains on paper cards. In addition to Hejdánek's extracts from reading, the filing cabinet also includes his own thought work from recent years, which cannot be found elsewhere.


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records: 55

Smích - a vážnost

Friedrich Nietzsche (1888)
Ernst* *
Und aller großer Ernst – ist es nicht selbst schon Krankheit? Und eine erste Verhäßlichung?
Der Sinn für das Häßliche erwacht zu gleicher Zeit, wo der Ernst erwacht; man deformirt bereits die Dinge, wenn man sie ernst nimmt …
Man nehme das Weib ernst: wie häßlich wird alsbald das schönste Weib ! …
* *
Es ist schwer, hier ernst zu bleiben. Inmitten dieser Probleme wird man nicht zum Leichenbitter … Die Tugend in Sonderheit hat Gabärden am Leibe, daß man dyspeptisch sein muß, um trotzdem seine Würde aufrecht zu erhalten.
* *
Lachen – das ist ungefähr, wenn nicht die klügste, so doch die weiseste Antwort aof solche Fragen …
(Nachgelassene Fragmente, in: 4583, SW Bd. 13, S. 416-17.)
date of origin: duben 2003

Pravda x nevyvratitelnost

Friedrich Nietzsche (1888)
… Es giebt Schlupfwinkel jeder Art für das Problem von der Wahrheit; und die Gläubigsten können zuletzte sich der Logik der Ungläubigsten bedienen, um sich ein Recht zu schaffen, gewise Dinge als unwiderlegbar zu affirmiren – nämlich als jenseits der Mittel aller Widerlegung (- dieser Kunstgriff heißt sich heute „Kanrischer Kriticismus“ –
(Nachgelassene Fragmente, in: 4583, SW Bd. 13, S. 417.)
date of origin: duben 2003

Pokrok - upřesnění

Friedrich Nietzsche (1888)
Ich wünsche, den Begriff „Fortschritt“ zu präcisiren und fürchte, daß ich dazu nöthig habe den modernen Ideed ins Gesicht zu schlagen (- mein Trost ist, daß sie keine Gesichter haben, sondern nut Larven …
Man soll kranke Glieder amputiren: erste Moral der Gesellschaft.
Eine Correctur der Instinkte: ihre Loslösung von der Ignoranz …
Problem: wie kamen die Erschöpften dazu, die Gesetze der Werthe zu machen ?
(Nachgelassene Fragmente, in: 4583, SW Bd. 13, S. 413.)
date of origin: duben 2003

„Nitro“ světa | Svět a jeho „nitro“ | Umění a svět

Friedrich Nietzsche (1885-86)
2 [119]
„Wie weit reicht die Kunst ins innere der Welt? Und giebt es abseits vom „Künstler“ noch kündstlerische Gewalten?“ Diese Frage war, wie man weiß, mein Ausgangspunkt: und ich sagte Ja zu der zweiten Frage; und zur ersten „die Welt selbst ist nichts als Kunst.“ Der unbedingte Wille zum Wissen, zur Wahr- und Weisheit erschien mir in einer solchen Welt des Scheins als Frevel an dem metaphysischen Grundwillen, als Wider-Natur: und billigerweise wendet sich Spitze der Weisheit gegen den Weisen. Das Widernatürliche der Weisheit offenbart sich in ihrer Kunstfeindlichkeit: erkennen wollen, wo der Schein eben die Erlösung ist – welche Umkehrung, welcher Instinkt zum Nichts !
(Nachlaß, in: 4582, SW Bd. 12, München-Berlin 1980, S. 121.)
date of origin: duben 2003

das Ewig-Gleichbleibende

Friedrich Nietzsche (1987)
9 [26]
(19)
gegen den Werth des Ewig-Gleichbleibenden (v. Spinozas Naivetät, Descartes ebenfalls) der Werth des Kürzesten und Vergänglichsten, das verführerische Goldaufblitzen am Bauch der Schlange vita –
(4582, Sämtl. Werke Bd. 12, Nachgel. Fragmente, München/Berlin/New York 1980, S. 348.)
date of origin: květen 2003