LADISLAV HEJDÁNEK ARCHIVES | Cardfile

Here you will find a digitized image of Hejdánek's original filing cabinet. Its total volume is many thousand tickets. We publish them in parts as we handle them. At the moment we have worked out what prof. Hejdánek himself developed electronically. However, much work remains on paper cards. In addition to Hejdánek's extracts from reading, the filing cabinet also includes his own thought work from recent years, which cannot be found elsewhere.


Jedinec a kolektiv

Ladislav Hejdánek (2009)
Každý „kolektiv“ je tvořen jednotlivci; člověk se rodí jako jednotlivec, a vztahům k jiným jedincům se musí postupně učit. Je tomu dokonce tak, že může vstoupit do světa nějakého „kolektivu“ (a vůbec do světa společnosti) jen za pomoci druhých lidí. Pokud mu taková pomoc chybí nebo pokud je nedostatečná, ochuzená, konkrétně pokud se nemůže „opřít“ o konkrétního jedince (většinou matku), aby se mohl o něho opřít, nebude dostatečně pro vstup mezi ostatní lidi připraven. O takových dětech a pak dospělých se potom říká, že jsou na dlouho a někdy na celý život poškozeni, deprivováni. To je zřetelným dokladem toho, že člověk není pro společenský život vybaven „od přírody“, ale že – právě jako jednotlivec – musí být do společenství (do vztahů mezi lidmi) pozván a uváděn, a to delší dobu. Mluví se někdy o „sociální inteligenci“ a o tom, že u něho je vysoká, zatímco u někoho jiného je malá, nízká. To, že bez druhých lidí se dítě nemůže dostatečně a dost dobře stát „člověkem“, vůbec neznamená, že to je společnost resp. kolektiv, nějaké společenství, které z narozeného člověka dělá společenského tvora. Dítě je nepochybně vybaveno schopností se společenským tvorem stát, ale samo to nedokáže uskutečnit, a kolektiv mu v tom nemůže – jakožto kolektiv – pomoci, jak jsme řekli. Musí to být vždy jedinec, ke kterému může mít dítě důvěru a který se proto nemůže ze dne na den měnit a střídat.
(Písek, 100915-1.)
date of origin: září 2010

Jednota (jedno)

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1821)
(Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling: Über die Natur der Philosophie als Wissenschaft, Kapitel 1, ex (ed.): Fischer, 1970, Philos. Lesebuch 3, Seite 35-63)
date of origin: prosinec 2012

Jednota (jedno)

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1821)
Der Gedanke oder das Bestreben, ein System des menschlichen Wissens zu finden, oder, anders und besser ausgedrückt, das menschliche Wissen im System, im Zusammenbestehen zu erblicken, setzt natürlich voraus, daß es ursprünglich und von sich selbst nicht im System – daß es also ein ασύστατον, ein nicht Zusammenbestehendes, sondern vielmehr sich Widerstreitendes ist. Um diese Asystasie, diesen Unbestand, diese Uneinigkeit, gleichsam dieses bellum intestinum in dem menschlichen Wissen zu erkennen – (denn dieser innere Widerstreit muß offenbar werden), mußte der menschliche Geist sich in allen möglichen Richtungen schon versucht haben. Daher mußten z. B. in Griechenland a) die bloßen Physiker vorausgehen, die da glaubten, alles auf bloße Naturursachen zurückführen zu können, b) der Dualismus des Anaxagoras, c) die Lehre der Eleaten, welche, um allen Widerstreit aufzuheben, die bloße Einheit setzten, während der Gegensatz oder die Nicht-Einheit gleiche Rechte hat, und das wahre System eben nur dasjenige seyn kann, welches Einheit der Einheit und des Gegensatzes ist, d. h. welches zeigt, wie die Einheit mit dem Gegensatz und der Gegensatz mit der Einheit zugleich bestehe, ja wie es zum Besten des anderen nothwendig sey – dieß alles mußte vorausgehen, ehe im Platon auch nur die wahre Idee eines Systems erscheinen konnte. Also der Zeit nach sind die Systeme vor dem System. Bedürfniß der Harmonie kommt erst aus Disharmonie.
(Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling: Über die Natur der Philosophie als Wissenschaft, Kapitel 1, ex (ed.): Fischer, 1970, Philos. Lesebuch 3, Seite 35-63)
date of origin: prosinec 2012

Jednota (jedno)

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1821)
Wer etwas wissen will, will zugleich, daß sein Wissen Realität habe. Ein Wissen ohne Realität ist kein Wissen. Was folgt daraus?
Entweder muß unser Wissen schlechthin ohne Realität – ein ewiger Kreislauf, ein beständiges wechselseitiges Verfließen aller einzelnen Sätze ineinander, ein Chaos sein, in dem kein Element sich scheidet, oder –
Es muß einen letzten Punkt der Realität geben, an dem alles hängt, von dem aller Bestand und alle Form unsers Wissens ausgeht, der die Elemente scheidet und jedem den Kreis seiner fortgehenden Wirkung im Universum des Wissens beschreibt.
Es muß etwas geben, in dem und durch welches alles, was da ist, zum Dasein, alles, was gedacht wird, zur Realität, und das Denken selbst zur Form der Einheit und Unwandelbarkeit gelangt. Dieses Etwas (wie wir es für jetzt problematisch bezeichnen können) müßte das Vollendende im ganzen System des menschlichen Wissens sein, es müßte überall, wo unser letztes Denken und Erkennen noch hinreicht – im ganzen kosmos unseres Wissens – zugleich als Urgrund aller Realität herrschen.
Gibt es überhaupt ein Wissen, so muß es ein Wissen geben, zu dem ich nicht wieder durch ein anderes Wissen gelange, und durch welches allein alles andere Wissen Wissen ist.
(Vom Ich als Prinzip der Philosophie – Kapitel 2, ex www:
date of origin: prosinec 2012

Vědění (a pravda)

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (2012)
1. Alles Wissen beruht auf der Übereinstimmung eines Objektiven mit einem Subjektiven. – Denn man weiß nur das Wahre; die Wahrheit aber wird allgemein in die Übereinstimmung der Vorstellungen mit ihren Gegenständen gesetzt.
2. Wir können den Inbegriff alles bloß Objektiven in unserm Wissen Natur nennen; der Inbegriff alles Subjektiven dagegen heiße das Ich, oder die Intelligenz. Beide Begriffe sin sich entgegengesetzt. ...
3. Im Wissen selbst – indem ich weiß – ist Objektives und Subjektives so vereinigt, daß man nicht sagen kann, welchem von beiden die Priorität zukomme. Es ist hier kein Erstes und kein Zweites, beide sind gleichzeitig und eins. – ...
(System des transzendentalen Idealismus, ex: Natur und geschichtlicher Prozeß, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1984, S. 412 – Einleitung, § 1.)
date of origin: prosinec 2012