Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


Jednota (jedno)

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1821)
(Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling: Über die Natur der Philosophie als Wissenschaft, Kapitel 1, ex (ed.): Fischer, 1970, Philos. Lesebuch 3, Seite 35-63)
vznik lístku: prosinec 2012

Jednota (jedno)

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1821)
Der Gedanke oder das Bestreben, ein System des menschlichen Wissens zu finden, oder, anders und besser ausgedrückt, das menschliche Wissen im System, im Zusammenbestehen zu erblicken, setzt natürlich voraus, daß es ursprünglich und von sich selbst nicht im System – daß es also ein ασύστατον, ein nicht Zusammenbestehendes, sondern vielmehr sich Widerstreitendes ist. Um diese Asystasie, diesen Unbestand, diese Uneinigkeit, gleichsam dieses bellum intestinum in dem menschlichen Wissen zu erkennen – (denn dieser innere Widerstreit muß offenbar werden), mußte der menschliche Geist sich in allen möglichen Richtungen schon versucht haben. Daher mußten z. B. in Griechenland a) die bloßen Physiker vorausgehen, die da glaubten, alles auf bloße Naturursachen zurückführen zu können, b) der Dualismus des Anaxagoras, c) die Lehre der Eleaten, welche, um allen Widerstreit aufzuheben, die bloße Einheit setzten, während der Gegensatz oder die Nicht-Einheit gleiche Rechte hat, und das wahre System eben nur dasjenige seyn kann, welches Einheit der Einheit und des Gegensatzes ist, d. h. welches zeigt, wie die Einheit mit dem Gegensatz und der Gegensatz mit der Einheit zugleich bestehe, ja wie es zum Besten des anderen nothwendig sey – dieß alles mußte vorausgehen, ehe im Platon auch nur die wahre Idee eines Systems erscheinen konnte. Also der Zeit nach sind die Systeme vor dem System. Bedürfniß der Harmonie kommt erst aus Disharmonie.
(Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling: Über die Natur der Philosophie als Wissenschaft, Kapitel 1, ex (ed.): Fischer, 1970, Philos. Lesebuch 3, Seite 35-63)
vznik lístku: prosinec 2012

Obecné a jednotlivé | Jednotlivé a obecné

Ladislav Hejdánek (2015)
Pojmové myšlení je založeno na tom, že můžeme jednotlivosti mínit jen s ohledem na to, co je jim společné resp. čím se sobě navzájem podobají. To zároveň znamená, že se odhlíží ode všeho, čím se od sebe jednotlivosti liší a co je na nich (nebo u nich) zvláštního. A o tom odhlížení od zvláštností (a tedy zamlouvání zvláštností) mluvíme jako o abstrahování. Uvážíme-li povahu tohoto přístupu, musí nám být jasné, že kdykoli chceme myšlenkově, tj. v této souvislosti pojmově, uchopit něco zvláštního nebo jedinečného (ergo opravdu, ,konkrescentně‘ skutečného), spousta zvláštností našemu uchopení nutně uniká. Již z toho musí být patrno, že pojmové myšlení (dosavadní) přes své obrovské výhody bude mít jisté meze, za kterými přestává být funkční. Tato potíž je významnějším myslitelům známa už odedávna, takřka hned od počátků filosofického myšlení. Proto se také již odedávna objevují způsoby (metody), jak zmíněné nedokonalosti čelit a jak ji překonat. Až dosud se však nic „systémového“ nezdařilo, a každý, kdo chce postihnout něco jedinečného, unikátního, sahá ať chce nebo nechce, k narativitě. Řešením nemůže být (jak ve sporu o univerzálie navrhovali nominalisté) obecniny prostě popřít jako pouze myšlené, jen subjektivně konstruované. Podobnosti mezi věcmi jsou skutečné, ale skutečnost věcí není založena na jejich podobnosti, která by musela být důležitější. Každá věc (každá skutečnost) musí napřed být, a teprve pak se může jinými věcem (jiným skutečnostem) v něčem podobat (nebo v něčem nepodobat).
(Písek, 150501-1.)
vznik lístku: květen 2015

Jednota (jedno)

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1821)
Wer etwas wissen will, will zugleich, daß sein Wissen Realität habe. Ein Wissen ohne Realität ist kein Wissen. Was folgt daraus?
Entweder muß unser Wissen schlechthin ohne Realität – ein ewiger Kreislauf, ein beständiges wechselseitiges Verfließen aller einzelnen Sätze ineinander, ein Chaos sein, in dem kein Element sich scheidet, oder –
Es muß einen letzten Punkt der Realität geben, an dem alles hängt, von dem aller Bestand und alle Form unsers Wissens ausgeht, der die Elemente scheidet und jedem den Kreis seiner fortgehenden Wirkung im Universum des Wissens beschreibt.
Es muß etwas geben, in dem und durch welches alles, was da ist, zum Dasein, alles, was gedacht wird, zur Realität, und das Denken selbst zur Form der Einheit und Unwandelbarkeit gelangt. Dieses Etwas (wie wir es für jetzt problematisch bezeichnen können) müßte das Vollendende im ganzen System des menschlichen Wissens sein, es müßte überall, wo unser letztes Denken und Erkennen noch hinreicht – im ganzen kosmos unseres Wissens – zugleich als Urgrund aller Realität herrschen.
Gibt es überhaupt ein Wissen, so muß es ein Wissen geben, zu dem ich nicht wieder durch ein anderes Wissen gelange, und durch welches allein alles andere Wissen Wissen ist.
(Vom Ich als Prinzip der Philosophie – Kapitel 2, ex www:
vznik lístku: prosinec 2012

Vědění (a pravda)

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (2012)
1. Alles Wissen beruht auf der Übereinstimmung eines Objektiven mit einem Subjektiven. – Denn man weiß nur das Wahre; die Wahrheit aber wird allgemein in die Übereinstimmung der Vorstellungen mit ihren Gegenständen gesetzt.
2. Wir können den Inbegriff alles bloß Objektiven in unserm Wissen Natur nennen; der Inbegriff alles Subjektiven dagegen heiße das Ich, oder die Intelligenz. Beide Begriffe sin sich entgegengesetzt. ...
3. Im Wissen selbst – indem ich weiß – ist Objektives und Subjektives so vereinigt, daß man nicht sagen kann, welchem von beiden die Priorität zukomme. Es ist hier kein Erstes und kein Zweites, beide sind gleichzeitig und eins. – ...
(System des transzendentalen Idealismus, ex: Natur und geschichtlicher Prozeß, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1984, S. 412 – Einleitung, § 1.)
vznik lístku: prosinec 2012