Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


<<  <   1 / 2   >    >>
záznamů: 10

Odpovědnost

Georg Picht (1967)
Unter welchen Bedingungen wird es möglich sein, die Verantwortung, die auf uns aufgelegt ist, zu tragen? Die Antwort ist, wie mir scheint, sehr einfach. Wer verantwortlich handeln will, muß wissen, was er tut. Er muß die möglichen Folgen seines Handelns überblicken. Er darf also nicht so handeln, wie die Vorväter und Väter unserer heutigen Wissenschaft gehandelt haben: er darf sich nicht länger das Spiel einer Vernunft sein, die nicht weiß, was sie tut. Die Situation des Menschen in der Zukunft der technischen Welt ist wesentlich dadurch bestimmt, daß die Vernunft nunmehr dazu verurteilt ist, vernünftig zu sein. Entweder sie vollzieht den qualitativen Sprung von der blinden zur aufgeklärten Vernunft, oder sie hört überhaupt auf zu existieren. Eine Aufgeklärte Vernunft wäre eine Vernunft, die ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen erkennt. Sie wäre eine Vernunft, die nicht mehr alles macht, was man machen kann, sondern erkannt hat, daß nur ein solches Handeln vernünftig ist, das seine eigenen Folgen innerhalb der uns gezogenen Grenzen überblickt und dadurch erst verant/13/wortliches Handeln werden kann. Die Folgen seines Handelns überblicken, das heißt aber: ein Wissen von der Zukunft haben. …
(3049, Prognose-Utopie-Planung, Stuttgart 1967, S. 12.)
vznik lístku: květen 2003

Periechontologie | Předmět a objektivace

Karl Jaspers (1947)
3. Objektivierung des Umgreifenden in philosophischer Lehre (Ontologie und Periechontologie). Das bewußte Philosophieren denkt das Umgreifende. Das Umgreifende, als ein gewußtes im Objekt der Forschung nicht faßbar, erhellt sich durch Philosophieren. Wird aber das Umgreifende gedacht, so wird es auch im Philosophieren auf irgendeine Weise vergegenständlicht. Diese Vergegenständlichung ist zwar ein unerläßliches Mittel des transzendierenden Gedankens. Aber es ist ständig die Gefahr, daß die Vergegenständlichung des Umgreifenden statt als verschwindendes Medium des Gedankens vielmehr als sie selbst gemeint wird. Dann wird der Gedanke in seiner Verkehrung zu einer Lehre vom Umgreifenden wie von einem gegenständlich Erkannten in der Welt.
Unser Erkennen der Gegenstände in der Welt erfolgt in der Form, daß wir sie auseinander ableiten. Was uns vorkommt, wird begriffen, indem es aus einem Anderen begriffen wird. Unser Gegenständliches Erkennen drängt überall auf ableitenden, in der Realität auf kausalen Zusammenhang.
Das philosophische Erdenken des Umgreifenden dagegen ist ein Erhellen der Räume, aus denen das Ursprüngliche uns entgegentritt. Es sind Räume, in denen erst Wissen möglich ist, die aber selbst nicht gewußt werden. Das Umgreifende hat aber, entgegengesetzt zu aller Wißbarkeit, den Grundcharakter, daß es selber nich abgeleitet (a), und daß aus ihm nichts anderes abgeleitet werden kann (b):
a) Da das Umgreifende nicht wie ein Gegenstand in der Welt begriffen wird, kann es nicht abgeleitet werden. Es kommt nicht von einem Ursprünglicheren her, denn es ist als Unüberschreitbares im Überschreiten der Gegenständlichkeit erhellt, so daß über es hinaus nichts mehr ist. Es ist aber auch …
(3326, Von der Wahrheit, München 1958, S. 158.)
vznik lístku: březen 2005

Předmět a zpředmětňování | Periechontologie

Karl Jaspers (1947)
b) Da das Umgreifende kein Gegenstand in der Welt wird, kann auch aus dem Umgreifenden nichts abgeleitet werden. Es ist kein Gegenstand, aus dem andere Gegenstände entspringen, noch läßt es einen Satz entstehen, aus dem ein Systém anderer Sätze folgt..
Im Philosophieren hat es die Tendenz gegeben, aus dem Sein überhaupt, als das das Umgreifende gedacht wurde, das besondere Sein, wie wir es gegenständlich erkennen, abzuleiten. Man ließ die Welt mit uns selbst aus den vermeintlich erkannten Quellen hervorgehen, so wie wir Dinge in der Welt aus ihrer Ursache begreifen. Aber jeder gedachte, noch so umfassende Gegenstand, jedes Gedachte Ganze, auch jedes als Gegenstand gedachte Umgreifende bleibt als Gegenstand ein Einzelnes, da es andere Gegenstände außer sich und [uns – um?] sich gegenüber hat. Das Umgreifende kann niemals erkannt werden als ein Etwas, aus dem Anderes abzuleiten ist.
Das also sind die beiden Grundcharaktere de Umgreifenden: Das Umgreifende kann nicht abgeleitet werden, und aus dem Umgreifenden kann nicht abgeleitet werden. Ob ich das Umgreifende aus einem Anderen ableite, oder ob ich aus dem Umgreifenden das Besondere ableite, in beiden Fällen mache ich einen verkehrten Fehler: ich habe die Ableitung an die Stelle der Grundbezüge gesetzt, ein Gewußtsein von geschehenden Zusammenhängen an die Stelle von Vollziehbarkeiten. Der Grundfehler ist in jedem Falle, die Erhellung des Umgreifenden in einer vermeintlich erkanntnen Objektivierung zu Wissenschaft zu machen: das Sein kann wohl erhellt, aber nicht erkannt werden. Erkannt wird es nur in seiner Erscheinung, wenn diese von uns ins
(3326, Von der Wahrheit, München 1958, S. 159.)
vznik lístku: březen 2005

PERIECHON (objímající)

Ladislav Hejdánek (2003)
Jaspersova myšlenka tzv. periechontologie legitimně navazuje na presokratiky (zejména na Hérakleita), ale spolu s nimi je zatížena tou vadou, že – v závislosti na naší zatíženosti zpředmětňujícím myšlením – svádí ke ztotožnění onoho nás obklopujícího, objímajícího a také nás „nesoucího“ s něčím sice zvláštním, ale pro nás vnějším. Udržet ten nejvlastnější význam pojetí PERIECHON je možno jen za předpokladu, když to, co nás obklopuje atd., nebudeme „umísťovat“ nikam do světa věcí nás obklopujících, tedy do našeho vnějšího okolí. A to ovšem úzce souvisí s naším chápání celku (i celků). Garantem celkovosti celku není a nemůže být žádná jeho „složka“ ani „součást“, kterou bychom mohli vydělit a vyzvednout ze souvislosti s ostatními a prohlásit ji za odpovědnou za integritu, pro skutečný (pravý) celek charakteristickou. Každý „celek“ je – jakožto pravé jsoucno a tedy „událost“ – založen v budoucnosti, tj. tam, kde „ještě není“. Jeho „základ“ nemůžeme tedy hledat mezi „jsoucny“, pokud pod tímto názvem rozumíme něco, co „jest“ (byť jen částečně, neboť každé jsoucno je spíše nejsoucí než jsoucí, neboť s výjimkou jediného jsou všechny jeho „jsoucnosti“ něčím, co „ještě není“, anebo něčím, co „už není“). Necháme-li tedy stranou vše, co můžeme konstatovat jako celku vnější a co tedy celkovost celku zakládat nemůže, musíme ono „obklopující“ či spíše „objímající“, tedy PERIECHON, chápat (myslet) jako ne-jsoucí, přesněji jako „ještě ne-jsoucí“, tedy budoucí. To, co nás obklopuje, objímá a nese, není tedy nic předmětného, nýbrž je to čas, který přichází adresně k nám – ne tedy budoucnost všeobecně, nýbrž naše „vlastní“ budoucnost, jinak „budost“. (Písek, 030911-3.)
vznik lístku: září 2003

Odcizení a technověda | Člověk, věda a technika (a odcizení) | Věda, technika a člověk | Technověda a člověk

Georg Picht (1967)
... Die Geschichte der technischen Welt unterscheidet sich dadurch spezifisch von den vortechnischen Epochen der Mensch/7/heitsgeschichte, daß Wissenschaft und Technik die Macht besitzen, das Verhältnis der Menschen zu ihrer eigenen Zukunft in seiner Konstitution zu verändern. Wissenschaft und Technik produzieren nicht nur jene Waren, die wir als Industrieprodukte bezeichnen, sie produzieren die Zivilisation im Ganzen, indem sie durch en Mechanismus der Produktion die gesamte Lebenssituation der Menschen bestimmen, die in Abhängigkeit von jene technischen Systemen existieren, welche sie selbst entworfen haben und betreiben. Der Mensch ist also im Zeitalter der wissenschaftlich-technischen Zivilisation zum Produzenten seiner Eigenen Zukunft geworden. In diesem Zukunftsroman der Weltgeschichte verwandelt sich der Verfasser ständig in seine eigene Romanfigur. Der selbe Mensch, der als vermeintliches Subjekt des Handelns, als freier Forscher und aus autonomer Vernunft, ein wissenschaftliches System entwirft, macht, wie die Atomphysiker, die Entdeckung, daß er im Handumdrehen zum Objekt des von ihm selbst entworfenen Systems geworden ist, und diese neue Lage verändert seine gesamten Lebensumstände, ja sein Wesen. Er wird vom Produzenten zum Produkt; aber das Produkt ist mit dem Produzenten nicht identisch, die produzierte Zukunft nicht mehr die eigene Zukunft. Die eigene Zukunft – das wäre jene Zukunft, welche der autonome Wille im Akt des Denkens und Handelns antizipiert. Abe tatsächlich antizipiert er einen Prozess, in dem er sich Veränderungen unterworfen sieht, welche die Autonomie zur Heteronomie, den Schriftsteller zur Romanfigur werden lassen. Dieser Prozess ist ein Prozess der Entfremdung; der produzierende Mensch erkennt sich selbst in dem produ/8/zierten Menschen nicht mehr wieder. Als produzierter Mensch lehnt er es ab, die Verantwortung für die Konsequenzen der Handlungen des produzierenden Menschen zu tragen. ...
(3049, Prognose-Utopie-Planung, Klett, Stuttgart 1967, S. 6-8.)
vznik lístku: říjen 2010