Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 18

Pojmy – jejich vznik

Ladislav Hejdánek (2007)
Rádl v Útěše kritizuje „metodu pojmů konstruovaných rozumem“ (7622, s. 64). To je po mém soudu hrubě nepřesná, vlastně nepřípustná formulace. Především pojmy nejsou myšlením ani rozumem „konstruovány“, a proto také nemohou být považovány za konstrukty. To, co za konstrukt považováno být může a o čem opravdu můžeme mluvit jako o něčem konstruovaném, je nikoli pojem sám, ale to s čím je důvěrně spojen, spjat, totiž jeho příslušný intencionální „model“. Od dob Brentanových a zejména od prvního vydání Husserlových Logische Untersuchungen se stalo zvykem mluvit o „intencionálním objektu“ (nebo předmětu); naším cílem je mj. ukázat, že intencionální model, spjatý s pojmem, nemusí mít vždycky a nutně charakter „objektu“ či „předmětu“, a že někdy je naprosto nezbytné užívat pojmů, které se této charakteristice více nebo méně vymykají; pro takové případu užíváme výrazu „intencionální ne-předmět“, eventuelně „non-objekt“. V minulých dějinách filosofického myšlení se často vyskytovaly koncepce, které nějaký „vznik“ pojmů (přinejmenším některých pojmů) zcela vylučovaly; platilo to, omezíme-li se na novou dobu, zejména pro kontinentální filosofy, více nebo méně ovlivněné karteziánstvím. Už sám Descartes mluvil o tzv. vrozených (nebo věčných) idejích; po mnoha filosofických generacích to dovedl Kant až ke koncepci apriorních pojmů (ale také soudů, a dokonce nazíracích forem, tj. apriori pro smysly). Výklad o odvození druhotných pojmů z oněch prvotních, apriorních, se zdál být docela plausibilní. Naproti tomu anglosaský empirismus důsledně trval na druhotnosti resp. odvozenosti pojmů a tedy jejich vzniku resp. vznikání. Myšlenka původu pojmů nebyla však empiristy nikdy uspokojivě vyřešena, většinou zůstávalo u nevyjasněné koncepce tzv. abstrahování z původně konkrétních vjemů (impresí, počitků apod.). Popravdě vzato však pojetí původu resp. vzniku pojmů nebylo ani v jednom případě akceptovatelné (a navíc neslo s sebou neblahé dědictví velkých středověkých sporů o povaze univerzálií). Dnes se zdá, že nezbývá jiné řešení, než přisoudit myšlenkové aktivitě schopnost ustavovat resp. vytvářet „pojmy“ jako své vlastní, interní „normy“, jakési „návody jednání“ (pochopitelně myšlenkového), jakési malé „prográmky“, jimiž se myšlení může a – chce-li myslet řádně – dokonce musí spravovat ve svých aktivitách a postupech. To však nás nutně vede k odlišení intencionálních „předmětů“ (a „ne-předmětů“, tedy obecně „modelů“ jakožto (vy)myšlených a „míněných“ konstrukcí, jimž se s připomenutím Platóna říkávalo „ideální“) od příslušných intencionálních aktů, které musí být chápány jako součásti či složky výkonů myšlení samého.
(Písek, 070705-1.)
vznik lístku: červenec 2007

Odpovědnost

Georg Picht (1967)
Unter welchen Bedingungen wird es möglich sein, die Verantwortung, die auf uns aufgelegt ist, zu tragen? Die Antwort ist, wie mir scheint, sehr einfach. Wer verantwortlich handeln will, muß wissen, was er tut. Er muß die möglichen Folgen seines Handelns überblicken. Er darf also nicht so handeln, wie die Vorväter und Väter unserer heutigen Wissenschaft gehandelt haben: er darf sich nicht länger das Spiel einer Vernunft sein, die nicht weiß, was sie tut. Die Situation des Menschen in der Zukunft der technischen Welt ist wesentlich dadurch bestimmt, daß die Vernunft nunmehr dazu verurteilt ist, vernünftig zu sein. Entweder sie vollzieht den qualitativen Sprung von der blinden zur aufgeklärten Vernunft, oder sie hört überhaupt auf zu existieren. Eine Aufgeklärte Vernunft wäre eine Vernunft, die ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen erkennt. Sie wäre eine Vernunft, die nicht mehr alles macht, was man machen kann, sondern erkannt hat, daß nur ein solches Handeln vernünftig ist, das seine eigenen Folgen innerhalb der uns gezogenen Grenzen überblickt und dadurch erst verant/13/wortliches Handeln werden kann. Die Folgen seines Handelns überblicken, das heißt aber: ein Wissen von der Zukunft haben. …
(3049, Prognose-Utopie-Planung, Stuttgart 1967, S. 12.)
vznik lístku: květen 2003

Pojmy „objektivní“ | Pravda a objektivita

Jan Patočka (1969)
Die Schwierigkeit, die im Titel gestellte Frage zu beantworten, liegt darin , daß wir keinen objektiven Begriff von Existenz haben. Wie aber soll man die Existenz denken, wie über sie sprechen, wenn doch das Wesen eines Begriffes gerade in der Objektivität liegt, die den Gedanken dergestalt fixiert, daß alle in ihm nicht nur Gleiches, sondern Identisches denken. Auf dem Denken des Identischen beruht ja unser ganzes Wissen, die ganze Wissenschaft mit ihrer Klarheit und Wirksamkeit. Zwar können wir auch sagen, daß der Mensch außerhalb der Wissenschaft ebenfalls denkt, er denkt dann aber ohne eine derartige, jede gleichermaßen überzeugende Klarheit und Wirksamkeit. Die Menschen dachten von ihren ersten Anfängen an, als sie weder eine Philosophie noch eine Wissenschaft im systematischen Sinne besaßen, sie dachten in Mythen, Erzählungen und dichterischen Werken. Ihr Denken realisierte sich in Gefühlen und Institutionen, in bildender Kunst wie etwa in der Höhlenmalerei, in rituellen Handlungen, durch die sich der Mensch auf das Universum beziehen und eine Gemeinschaft mit den anderen begründen wollte, durch Tanz etwa, durch Zeremonie oder Magie. In alledem kann ein tiefer Sinn enthalten sein, in gewisser Hinsicht auch Wahrheit, wenn Wahrheit sich für uns nicht nur im objektiven Denken, in Urteilen und Theorien erschöpft, sondern auch wein bestimmtes Verstehen bedeutet, welches uns vom allerersten Anfang an im Leben und Dasein orientiert. … /231/ Zeigt dies alles denn nicht, daß es noch ein anderes Denken als nur das objektive gibt, ein Denken, das auch einen Sinn ergibt und uns in gewisser Hinsicht vielleicht sogar tiefer berührt als die reine Objektivität? …
(Was ist Existenz? In: 7126, Die Bewegung der menschlichen Existenz, Stuttgart 1991, S. 230-31.)
(původně: Co je existence? Filos. časopis 14, 1969, č. 5-6, str. 682-702.)
vznik lístku: únor 2002

Odcizení a technověda | Věda, technika a člověk | Technověda a člověk | Člověk, věda a technika (a odcizení)

Georg Picht (1967)
... Die Geschichte der technischen Welt unterscheidet sich dadurch spezifisch von den vortechnischen Epochen der Mensch/7/heitsgeschichte, daß Wissenschaft und Technik die Macht besitzen, das Verhältnis der Menschen zu ihrer eigenen Zukunft in seiner Konstitution zu verändern. Wissenschaft und Technik produzieren nicht nur jene Waren, die wir als Industrieprodukte bezeichnen, sie produzieren die Zivilisation im Ganzen, indem sie durch en Mechanismus der Produktion die gesamte Lebenssituation der Menschen bestimmen, die in Abhängigkeit von jene technischen Systemen existieren, welche sie selbst entworfen haben und betreiben. Der Mensch ist also im Zeitalter der wissenschaftlich-technischen Zivilisation zum Produzenten seiner Eigenen Zukunft geworden. In diesem Zukunftsroman der Weltgeschichte verwandelt sich der Verfasser ständig in seine eigene Romanfigur. Der selbe Mensch, der als vermeintliches Subjekt des Handelns, als freier Forscher und aus autonomer Vernunft, ein wissenschaftliches System entwirft, macht, wie die Atomphysiker, die Entdeckung, daß er im Handumdrehen zum Objekt des von ihm selbst entworfenen Systems geworden ist, und diese neue Lage verändert seine gesamten Lebensumstände, ja sein Wesen. Er wird vom Produzenten zum Produkt; aber das Produkt ist mit dem Produzenten nicht identisch, die produzierte Zukunft nicht mehr die eigene Zukunft. Die eigene Zukunft – das wäre jene Zukunft, welche der autonome Wille im Akt des Denkens und Handelns antizipiert. Abe tatsächlich antizipiert er einen Prozess, in dem er sich Veränderungen unterworfen sieht, welche die Autonomie zur Heteronomie, den Schriftsteller zur Romanfigur werden lassen. Dieser Prozess ist ein Prozess der Entfremdung; der produzierende Mensch erkennt sich selbst in dem produ/8/zierten Menschen nicht mehr wieder. Als produzierter Mensch lehnt er es ab, die Verantwortung für die Konsequenzen der Handlungen des produzierenden Menschen zu tragen. ...
(3049, Prognose-Utopie-Planung, Klett, Stuttgart 1967, S. 6-8.)
vznik lístku: říjen 2010

Růst | FYSIS

Georg Picht (1973)
Als Philosoph lag es mir nahe, die Wachstumsbegriffe miteinander zu vergleichen, die jeweils vorausgesetzt wurden. Es wa auffällig, wie wenig man sich einer die Gemüter so erregenden Auseinandersetzung um die Semantik des Wortes „Wachstum“ bemühte. Nirgendwo wurde auch nur erwähnt, daß der griechische Name für Natur – „physis“ – „Wachstum“ bedeutet. Da der „Wuchs“ einer Pflanze, eines Menschen, einer Gesellschaft, einer politischen Ordnung zugleich das Wesen dieser Sache bezeichnet, wurde weder bemerkt noch gedacht. „Wuchs“ ist Entwicklung in der Zeit. Aber jeder Wuchs hat seine immanenten Maße, die zugleich die „Grenzen des Wachstums“ vorzeichnen. Ohne solche Grenzen, das heißt ohne immanente Maße, ist Wachstum überhaupt nicht möglich. Expansionsprozesse, die nicht durch immanente Maße kontrolliert werden, sind Explosionen. Hier läßt sich nicht mehr angeben, was „wächst“. Aber die Methoden, nach denen man heute Wachstumsprozesse mißt, wurden aus der Physik der anorganischen Natur übernommen. Für den gesunden Menschenverstand ist kaum zu begreifen, wie schwer es dem funktionalen Determinismus der heute herrschenden Wissenschaften fällt, zu verstehen, daß Bäume nicht in den Himmel wachsen können.
(4894, Hier und Jetzt II., , s. 141.)
vznik lístku: duben 2003