Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


Odpovědnost

Georg Picht (1967)
Unter welchen Bedingungen wird es möglich sein, die Verantwortung, die auf uns aufgelegt ist, zu tragen? Die Antwort ist, wie mir scheint, sehr einfach. Wer verantwortlich handeln will, muß wissen, was er tut. Er muß die möglichen Folgen seines Handelns überblicken. Er darf also nicht so handeln, wie die Vorväter und Väter unserer heutigen Wissenschaft gehandelt haben: er darf sich nicht länger das Spiel einer Vernunft sein, die nicht weiß, was sie tut. Die Situation des Menschen in der Zukunft der technischen Welt ist wesentlich dadurch bestimmt, daß die Vernunft nunmehr dazu verurteilt ist, vernünftig zu sein. Entweder sie vollzieht den qualitativen Sprung von der blinden zur aufgeklärten Vernunft, oder sie hört überhaupt auf zu existieren. Eine Aufgeklärte Vernunft wäre eine Vernunft, die ihre eigenen Möglichkeiten und Grenzen erkennt. Sie wäre eine Vernunft, die nicht mehr alles macht, was man machen kann, sondern erkannt hat, daß nur ein solches Handeln vernünftig ist, das seine eigenen Folgen innerhalb der uns gezogenen Grenzen überblickt und dadurch erst verant/13/wortliches Handeln werden kann. Die Folgen seines Handelns überblicken, das heißt aber: ein Wissen von der Zukunft haben. …
(3049, Prognose-Utopie-Planung, Stuttgart 1967, S. 12.)
vznik lístku: květen 2003

Technověda a člověk | Odcizení a technověda | Člověk, věda a technika (a odcizení) | Věda, technika a člověk

Georg Picht (1967)
... Die Geschichte der technischen Welt unterscheidet sich dadurch spezifisch von den vortechnischen Epochen der Mensch/7/heitsgeschichte, daß Wissenschaft und Technik die Macht besitzen, das Verhältnis der Menschen zu ihrer eigenen Zukunft in seiner Konstitution zu verändern. Wissenschaft und Technik produzieren nicht nur jene Waren, die wir als Industrieprodukte bezeichnen, sie produzieren die Zivilisation im Ganzen, indem sie durch en Mechanismus der Produktion die gesamte Lebenssituation der Menschen bestimmen, die in Abhängigkeit von jene technischen Systemen existieren, welche sie selbst entworfen haben und betreiben. Der Mensch ist also im Zeitalter der wissenschaftlich-technischen Zivilisation zum Produzenten seiner Eigenen Zukunft geworden. In diesem Zukunftsroman der Weltgeschichte verwandelt sich der Verfasser ständig in seine eigene Romanfigur. Der selbe Mensch, der als vermeintliches Subjekt des Handelns, als freier Forscher und aus autonomer Vernunft, ein wissenschaftliches System entwirft, macht, wie die Atomphysiker, die Entdeckung, daß er im Handumdrehen zum Objekt des von ihm selbst entworfenen Systems geworden ist, und diese neue Lage verändert seine gesamten Lebensumstände, ja sein Wesen. Er wird vom Produzenten zum Produkt; aber das Produkt ist mit dem Produzenten nicht identisch, die produzierte Zukunft nicht mehr die eigene Zukunft. Die eigene Zukunft – das wäre jene Zukunft, welche der autonome Wille im Akt des Denkens und Handelns antizipiert. Abe tatsächlich antizipiert er einen Prozess, in dem er sich Veränderungen unterworfen sieht, welche die Autonomie zur Heteronomie, den Schriftsteller zur Romanfigur werden lassen. Dieser Prozess ist ein Prozess der Entfremdung; der produzierende Mensch erkennt sich selbst in dem produ/8/zierten Menschen nicht mehr wieder. Als produzierter Mensch lehnt er es ab, die Verantwortung für die Konsequenzen der Handlungen des produzierenden Menschen zu tragen. ...
(3049, Prognose-Utopie-Planung, Klett, Stuttgart 1967, S. 6-8.)
vznik lístku: říjen 2010

Růst | FYSIS

Georg Picht (1973)
Als Philosoph lag es mir nahe, die Wachstumsbegriffe miteinander zu vergleichen, die jeweils vorausgesetzt wurden. Es wa auffällig, wie wenig man sich einer die Gemüter so erregenden Auseinandersetzung um die Semantik des Wortes „Wachstum“ bemühte. Nirgendwo wurde auch nur erwähnt, daß der griechische Name für Natur – „physis“ – „Wachstum“ bedeutet. Da der „Wuchs“ einer Pflanze, eines Menschen, einer Gesellschaft, einer politischen Ordnung zugleich das Wesen dieser Sache bezeichnet, wurde weder bemerkt noch gedacht. „Wuchs“ ist Entwicklung in der Zeit. Aber jeder Wuchs hat seine immanenten Maße, die zugleich die „Grenzen des Wachstums“ vorzeichnen. Ohne solche Grenzen, das heißt ohne immanente Maße, ist Wachstum überhaupt nicht möglich. Expansionsprozesse, die nicht durch immanente Maße kontrolliert werden, sind Explosionen. Hier läßt sich nicht mehr angeben, was „wächst“. Aber die Methoden, nach denen man heute Wachstumsprozesse mißt, wurden aus der Physik der anorganischen Natur übernommen. Für den gesunden Menschenverstand ist kaum zu begreifen, wie schwer es dem funktionalen Determinismus der heute herrschenden Wissenschaften fällt, zu verstehen, daß Bäume nicht in den Himmel wachsen können.
(4894, Hier und Jetzt II., , s. 141.)
vznik lístku: duben 2003

Postmoderní

Ladislav Hejdánek (1998)
Slova „postmoderní“ a „postmoderna“ – bez ohledu na genezi – jsou spojena s několikerým výkladem. Nejběžnější užití je chápe ve významu „modernější než moderní“, ale mám za to, že slovo samo se tomuto porozumění spíše brání a vzpírá. „Více než moderní“, „nadmoderní“ by zasluhovalo spíše termínu „hypermoderní“ ve smyslu dovedení modernosti k vrcholu, k extrému. Předpona „post“ naznačuje, že postmoderní nechává modernost za sebou, že v ní už nepokračuje. To mnohem více odpovídá i všeobecnému pocitu, že se v modernitě už necítíme dost doma, že modernost se nám jeví jako poněkud naivní, primitivní, zastaralá, jako něco, co musí být vědomě opuštěno a překonáno: hypermodernita se nám proto jeví jako cosi nemístného až absurdního. Táž předpona však naznačuje i jakousi nejistotu, v čem a jak může a má být ona už nedržitelná modernita opuštěna a překonána. Vzhledem k této nejistotě a také k tomu, že jde spíše o pocit, dojem, tuchu, se ihned otvírá otázka, zda právě ono „post“ není pouhou iluzí, pouhopouhým zbožným přáním. Kdybychom si byli zcela jasni v tom, v čem se už nemůžeme hlásit k modernosti, mohli bychom také zřetelně pojmenovat to nové, k čemu se obracíme a co chceme držet. Je tedy třeba onen pocit přezkoumat: se starým je možno se skutečně a nejen zdánlivě rozloučit jen tenkrát, když už to staré máme celé „před sebou“, takže se na ně díváme a posuzujeme je už z odstupu. Z filosofického hlediska rozhodující není pocit ani dojem, nýbrž co nejpřesnější uchopení skutečnosti, povahy, struktury a dosahu onoho odstupu. Ovšem takové přesné uchopení je vždycky čímsi riskantním, neboť se pokouší získat nový odstup i od onoho odstupu vůči tomu starému. Získat odstup vůči něčemu ještě ne starému, nýbrž stále ještě aktuálnímu znamená získat odstup od sebe a od svých kořenů a pozic. Z toho, co bylo řečeno, je zřejmé, že tzv. kritičnost má své specifické podmínky a předpoklady: nemůžeme být dost kritičtí vůči něčemu starému, jestliže nejsme náležitě kritičtí vůči tomu, co je aktuální, v čem žijeme a co je naší přítomností. Jinými slovy: nemůže kriticky zhodnotit svůj odstup od modernity, jestliže nejsme náležitě kritičtí vůči své přítomnosti, tedy vůči sobě hic et nunc. Zdá se proto, že slovo „postmoderní“ vypovídá něco o tom, že naše kritičnost zdaleka není náležitá, že vůbec nestačí k tomu, aby upevnila a ospravedlnila náš dojem, že už nejsme a nemůžeme být „moderní“ v onom již upřesněném smyslu. (Písek, 980722-1.)
vznik lístku: únor 2002

Umění a mythos | Mythos a umění

Georg Picht (1973)
… Kunstwerk und mythische Erscheinung sind geschichtliche Mächte; in ihnen manifestieren sich universale Gehalte, die in den isolierten Gehäusen der Ästhetik und der Religionswissenschaft nicht domestiziert werden können. Läßt man überhaupt zu, daß sie erscheinen, so können sie ein Erdbeben verursachen, das die gesamte Sphäre jener Realität, in der wir uns eingerichtet haben, erschüttert. Die Stellung, die wir zur Kunst einnehmen, ist mit der Stellung des Menschen zu Gott, seiner Stellung zur Wahrheit und seine Stellung in Natur und Gesellschaft unauflösbar verkoppelt, denn Kunst entsteht am Schnittpunkt dieser Dimensionen unseres Daseins. Verändert unser Zugang zur Kunst seine Richtung, so wird diese Wendung auch alle anderen Koordinatensysteme unseres Denkens, unseres Verhaltens und unseres politischen Handelns verwandeln. …
(6070, Kunst und Mythos, Stuttgart 21987, S. 7.)
vznik lístku: listopad 2000