LADISLAV HEJDÁNEK ARCHIVES | Cardfile

Here you will find a digitized image of Hejdánek's original filing cabinet. Its total volume is many thousand tickets. We publish them in parts as we handle them. At the moment we have worked out what prof. Hejdánek himself developed electronically. However, much work remains on paper cards. In addition to Hejdánek's extracts from reading, the filing cabinet also includes his own thought work from recent years, which cannot be found elsewhere.


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records: 174

Původ (zdroj)

Martin Heidegger (1935)
Ursprung bedeutet hier jenes, von woher und wodurch eine Sache ist, was sie ist und wie sie ist. Das, was etwas ist, wie es ist, nennen wir sein Wesen. Der Ursprung von etwas ist die Herkunft seines Wesens. Die Frage nach dem Ursprung des Kunstwerkes fragt nach seiner Wesensherkunft. Das Werk entspringt nach der gewöhnlichen Vorstellung aus der und durch die Tätigkeit des Künstlers. Wodurch aber und woher ist der Künstler das, was er ist? Durch das Werk; denn, daß ein Werk den Meister lobe, heißt: das Werrk erst läßt den Künstler als einen Meister der Kunst hervorgehen. Der Künstler ist der Ursprung des Werkes. Das Werk ist der Ursprung des Künstlers. Keines ist ohne das andere. Gleichwohl tr(gt auch keines der beiden allein das andere. …
(Der Ursprung des Kunstwerkes, Reclam, Stuttgart 1978, S. 7.)
date of origin: únor 2005

Pravda a filosofie | Filosofie a pravda

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1816)
... Zunächst aber darf ich nichts in Anspruch nehmen, als das sie vor allem nur Vertrauen zu der Wissenschaft und Vertrauen zu sich selbst mitbringen. Der Mut der Wahrheit, der Glaube an die Macht des Geistes ist die erste Bedingung der Philosophie. Der Mensch, da er Geist ist, darf und soll sich selbst des Höchsten würdig achten; von der Grösse und Macht /14/ seines Geistes kann er nicht gewiss genug denken. Und mit diesem Glauben wird nichts so spröde und hart sein, das sich ihm nicht eröffnete. Das zuerste verborgene und verschlossene Wesen des Universums hat keine Kraft, die dem Mute des Erkennens Widerstand leisten könnte; es muss sich vor ihm auftun und seinen Reichtum und seine Tiefen ihm vor Augen legen und zum Genusse geben.
(6968, Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie I, Werke 18, Suhrkamp, S. 13-14 – Heidelberger Niederschrift.)
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... Zprvu však nesmím požadovat nic, než abyste si sem především přinesli jedině důvěru k vědě a důvěru k sobě samým. Odvaha k pravdě, víra v moc ducha, toť první podmínka filosofie. Člověk, protože je duch, může a má se považovat za hodna toho nejvyššího; o velikosti a moci jeho ducha nemůže být jeho mínění nikdy dost vysoké. A s touto vírou nebude nic tak nepoddajné a tvrdé, co by se mu neodkrylo. Zprvu skrytá a uzavřená podstata vesmíru nemá síly, jež by se mohla postavit na odpor odvaze poznání; musí se před ním rozevřít a vyjevit mu svá bohatství a své hlubiny, aby jich užíval.
(1667, Úvod k dějinám filosofie, přel. Karel Slavík, Rovnost, Praha 1952, str. 13.)
date of origin: červen 2014

Budoucnost a pokrok | Pokrok

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)
Fortschritt und Zukunft sind tatsächlich untrennbar, aber das Verhältnis ihrer Abhängigkeit ist gerade umgekehrt. Genau deswegen, weil das Christentum die Zukunft erschaffen hat, ist der Fortschritt die Gabe der christlichen Zeitrechnung.18 Und er verschwindet genau proportional zu unserer Entfernung von dieser Zeitrechnung. ... Was wäre denn z.B. aus der griechischen Wissenschaft und Philosophie geworden, wenn Rom einfach gestürzt wäre wie Babylon, ohne eine Kirche, um sie wieder aufzunehmen und ihre Wiedergeburt zu beginnen? War das nicht einer unserer Siege seit dem 12. Jahrhundert?
Die Idee des Fortschritts wurde nicht 1789 oder 1942 erfunden. Jesus versprach, daß seine Nachfolger Größeres vollbringen würden, als er getan hatte (Joh. 14, 12). Die Kirchenväter verteidigten den Fortschritt als die christliche Anschauung gegenüber dem heidnischen Glauben an Zyklen des Schicksals, bei denen das goldene Zeitalter in der Vergangenheit liegt; sie verkündigten die Auerstehung des Lebens und der Liebe nach und durch Leiden, wodurch Gott selbst Fortschritt in den Herzen der Gläubigen macht.19 Im Zwölften Jahrhundert prophezeite Joachim von Fiore für das folgende Jahrhundert sichtbaren, irdischen Fortschritt über die Kirche hinaus, und damit proklamierte er alle sozialen Reformen und Revolutionen unseres eigenen Jahrhunderts.20 Aber seine Konzeption des Fortschritts über die Kirche hinaus war abhängig von dem Dasein der Kirche, weil sie nur mit dieser gegeben war, und dadurch blieb seine Einstellung christlich.21 Jeder Rückschritt oder Zyklus des Großen Jahres wurde ausdrücklich im Mittelalter bekämpft.22 Die betont moderne Fortschrittsidee ist kaum älter als das 18. Jahrhundert, als ein Mann wie Condorcet, in seinem „Les progrès de l´esprit humain“,23 sich löste von den vorausgehenden Jahrhunderten religiöser Kontinuität und ein außergöttliches Humanitätsideal aufstellte.24 ...
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 118-9.)
date of origin: březen 2014

Známé = nepoznané

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1807)
Co je vůbec známé, je právě proto, že je známé, nepoznáno. Je nejobvyklejším sebeklamem i klamáním druhých, předpokládáme-li při poznávání něco jako známé a strpíme-li, aby se to tak předpokládalo; při všem mluvení kolem věci se takové vědění nehne z místa a neví, jak na tom jest. Subjekt a objekt atd., bůh, příroda, schopnost rozvažování, smyslovost atd. berou se bez prohlídky za dobře známý a platný základ a tvoří pevné orientační body, z nichž vycházíme a k nimž se vracíme. Pohyb prochází mezi nimi, nehybnými, sem a tam a odbývá se tedy jen na jejich povrchu. Tak spočívá též chápání a zkoumání v tom, že se ověřuje, zdali každý to vše nachází ve své představě, zda se mu to tak zdá a zda je mu to známo či ne.
(2098, Fenomenologie ducha, př. J. Patočka, Praha 1960, str. 68.)
date of origin: únor 2015

Metafyzika (a reflexe)

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1807)
Denken? Abstrakt? – Sauve qui peut! Rette dich, wer kann! So höre ich schon einen vom Feinde erkauften Verräter ausrufen, der diesen Aufsatz dafür ausschreit, daß hier von Metaphysik die Rede sein werde. Denn Metaphysik ist das Wort, wie abstrakt und beinahe auch Denken, ist das Wort2, vor dem jeder mehr oder minder wie vor einem mit der Pest Behafteten davonläuft.
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2 W: „Denken das Wort ist“ – Ms. „Denken ist das Wort“.
(Wer denkt abstrakt? in: 6952, Jenaer Schriften, Suhrkamp 21990, Werke 2, S. 575.)
date of origin: červenec 2013