Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


Demiurg – je to „mýtus“? | Subjekt – jako „demiurg“?

Ladislav Hejdánek (2007)
Aristotelés kritizoval a odmítal Platónovo učení o „ideách“ z několika stran resp. v několika bodech. Dvě námitky jsou pro něho rozhodující: jedna je logická (beztvarý tok je nesmysl), druhá kritizuje MYTHOS ve jménu LOGU. Je však myšlenka demiurga nutně mytická? Nemůže být pochopena a interpretována nemyticky? Jestliže se Patočka kdysi pokoušel reinterpretovat platónské „ideje“ jako „negativní jsoucna“ resp. „ne-jsoucna“, ačkoli právě u Platóna mají charakter „pravých jsoucen“, pravých skutečností, je zajisté možno se pokusit rovněž o reinterpretaci myšlenky „demiurga“. Zatímco křesťanská recepce Platóna a platonismu pochopila demiurga jak Boha-Stvořitele, můžeme se my dnes – po onom pozoruhodném vynálezu „subjektu“ v novém smyslu – pokusit interpretovat demiurga jako aktivní „subjekt“, který není naprosto determinován, nýbrž v něčem může iniciativně přijít (přicházet) i s něčím novým (ať už relativně novým, tj. novým vzhledem k určitým daným okolnostem, nebo zcela novým, tj. světově novým). Dokonce mám za to, že taková reinterpretace dobře odpovídá Platónovu hodnocení mýtů: Platón měl zřejmě za to – na rozdíl od většiny presokratiků – že narativita nemusí být v rozporu s LOGEM (a logikou), ale že někdy může provizorně posloužit k vyjádření myšlenky, pro kterou nemá filosof pohotově vhodné pojmové prostředky. To pak umožni jít v duchu LOGU dál, aniž bychom se nutně museli v postupu zastavit, dokud si vhodnější pojmové prostředky nějak nezjednáme či nevytvoříme. Jsem proto přesvědčen, že myšlenka „demiurga“, jak je nám známa z dialogu „Timaios“, může být po mnoha staletích (vlastně po půl třetím tisíciletí) právem reinterpretována tak, že je každý subjekt (vždy na příslušné úrovni a s příslušným ohledem ke komplikovanosti jak situace, tak jeho vnější strukturovanosti, tj. zorganizovanosti) může být pojat jako jeden z nesčetného množství „demiurgů“.
(Písek, 071013-2.)
vznik lístku: říjen 2007

Pravda – a dějiny | Dějiny – filosofie dějin

Gerhard Krüger (1949)
So ist und bleibt die Geschichte unser größtes Problem. Wir können nicht umhin, nach ihrem Sinn und Wesen zu fragen, solange wir überhaupt als Menschen existieren. Das hat die Philosophie der Existenz aus der Not heraus mit absoluter Klarheit erkannt und bestätigt. Der Verzicht auf Sinn wäre das Ende: Selbstmord oder Wahnsinn, und selbst das wäre nur mit Fragmenten von Sinn, also in einer sinnlosen Halbheit möglich. Wenn also die Behauptung von Sinn in Geschichte und Gegenwart nur .in der Weise möglich ist, daß. wir im Stande .einer metaphysischen Notwehr verharren, wenn wir also Sinn nur behaupten, obwohl es an sich vielleicht gar keinen gibt, dann entsteht die Frage, ob das Denken der Zukunft nicht einen ga»z anderen Weg einschlagen muß als den, der uns in die ausweglose Enge der Gegenwart hineingeführt hat.
Aber gibt es für das Denken als solches überhaupt einen anderen Weg? Oder zeigt uns dieses dunkelste Problem, daß wir tost glauben müssen? Es geht ja offenbar wirklich über unseren menschlichen Horizont, zu begreifen, was Geschichte eigentlich ist. Unser eigenes Dasein ist in seinem beständigen Scheitern so rätselhaft, daß wir die Lösung vielleicht wirklich, von der anderen Seite, nämlich von der undurchschaubaren Übermacht erwarten müssen, die uns unsere Begriffe immer wieder zerschlägt Und ist nicht eben dies die Behauptung eines Glaubens, der trotz alles Nihilismus immer noch unter uns lebendig ist? Sagt nicht der cbristlicht Glaubt, wir seien irrende, von Gott geschlagene „Sünder, und ruft er uns nicht von unserem eigenmächtigen Denken fort zu einer Offenbarung, in der Gott selbst uns die befreiende Wahrheit sagt? -Wer im Denken der Gegenwart steht, wird nicht leugnen können, daß das Christentum eine sehr ernst zu nehmende Antwort auf unsere grüßte Frage gibt. Diese Antwort könnte sich als die Wahrheit – die definitive Wahrheit – bewähren, wenn man sie glaubt.
(Die Geschichte im Denken der Gegenwart, in: Große Geschichtsdenker, Tübingen 1949, S. 243-44.)
vznik lístku: květen 2003

Dějiny – filosofie dějin

Gerhard Krüger (1949)
… das historische Denken geriet in die äußerste Krise, in der es bis jetzt noch verharrt. Ihr philosophischer Ausdruck ist der von Kierkegaard stammende Begriff der Existenz, dessen wir usn bei der Entwicklung unseres Problems schon bedient haben. Die Philosophie der Existenz, die zuerst in Deutschland von Martin Heidegger und von Karl Jaspers – und zwar von jedem auf eine gänzlich verschiedene Art und Weise – entwickelt worden ist, verbreitet sich heute auch in anderen Ländern, zumindesten in Frankreich; sie ist das jüngste Stadium des Denkens der Gegenwart.
Jetzt ist das Problem der Geschichte so dringend, so umfassend und so dunkel gerworden, daß sich der existenzielle Denker genötigt sieht, auf den bisherigen Weg zur Lösung von Grund auf zu verzichten. Da aber auch das existenzielle Denken ein autonomes, modernes Denken ist, das sich in der Geschichte am Element der souveränen Freiheit orientiert, bedeutet sein Verzicht auf den Weg Hegels den Verzicht auf eine Lösung überhaupt. Freilich wird heute immer noch, und gerade heute, nach dem Sinn gefragt: das Wort „Existenz“ zeigt an, daß es jetzt um das Ganze, um die Möglichkeit sinnvollen Daseins als Mensch geht. Aber eben indem diese Möglichkeit der menschlichen Existenz aufhört, selbstverständlich zu sein, indem sie zum Grundproblem wird, zeigt sich die Geschichte in ihrer nackten, undurchdringlichen Schicksalhaftigkeit so beängstigend wir /242/ noch nie. Kann ich überhaupt noch Mensch sein? Und wie kann ich es sein? Diese katastrophale Frage erhebt sich angesichts des Nichts, vor dem wir stehen, wenn wir in die Geschichte scheitern. Wenn aber die menschliche, von Grund auf geschichtliche Existenz ein solches Sein vor dem Nichts ist, dann hat die Geschichte als Ganzes keinen Sinn; dann muß man aufhören, vom Fortschritt und Entwicklung zu reden. Es wird jetzt Ernst damit gemacht, daß wir mitten im Strome stehen und das Ganze nicht vom erreichten Ziele aus überschauen. Allerdings könnte über Existenz und Geschichte gar nicht vernünftig nachgedacht werden, wenn wir selbst nicht schon irgendwie sinnvoll existierten, und wenn nicht auch wir durch den Gang der Geschichte selbst den Abstand von der Vergangenheit bekommen hätten, der uns im Lichte der Gegenwart zum Problem wird. …
(Die Geschichte im Denken der Gegenwart, in: Große Geschichtsdenker, Tübingen 1949, S. 241-42.)
vznik lístku: květen 2003