Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 76

Objímající a „jedno“ | Umgreifendes und das „Eine“

Karl Jaspers (1962)
Der Weisen des Umgreifenden sind viele. Nur die Formel vom Umgreifenden alles Umgreifenden trifft, aber erreicht nicht das Eine.
1. Die Vielfachheit und Unabschlieβbarkeit. – Jede Weise des Umgreifenden läβt in sich wieder eine Vielfachheit erscheinen. Dasein und Geist sind in der unübersehbaren Individualisierung unendlich vieler. Das Bewuβtsein überhaupt ist zwar dem Sinne nach eines, aber in der Erscheinung gebunden an die Zahllosigkeit der an ihm teilnehmenden denkenden Punkte. Existenz ist in dem Zueinander und Gegeneinander vieler Existenzen. Die Welt ist zerrissen in die Mannigfaltigkeit der Aspekte, Erforschbarkeiten, Gegenstandssphären. Die eine Transzendenz spricht in der Vielfachheit der geschichtlichen Erscheinung der Chriffern für die sie hörenden und sehenden Existenzen und ist, als das Eine der Wirklichkeit selbst, unzugänglich.
Die Weisen des Umgreifenden schlieβen sich für uns nicht zu einem geschlossenen Organismus eines einen Ganzen. Wir sehen in ihnen nicht die Harmonie einer Vollendung. Ihre Vergegenwärtigung ist nur ein Werkezeug, uns im Sein, in dem wir uns finden, nach den Weisen einer Gegenwärtigung zu vergewissern.
(3333, Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, Piper, München 1963, S. 126.)
vznik lístku: květen 2014

Předmět (a jev | Fenomén (jev) a předmět

Karl Jaspers (1931)
Spricht sich das transzendierende Bewuβtsein aus in dem Satze, die Welt sei Erscheinung, so findet sich doch nichts, wovon sie Erscheinung wäre. ... Wenn die Welt Erscheinung heiβt, so ist das, wovon sie Erscheinung wäre, prinzipiell kein Gegenstand und kein möglicher Gegenstand, nicht einmal ist es an sich im kategorialen Sinne irgendeines bestimmten Seins. Welt als Erscheinung ist nur der Ausdruck für das Grenzbewuβtsein oder für jenes Transzendieren, das mir die Welt, und mich in ihr, gleichsam zur Schwebe bringt, ohne mich zu einem Anderen aus ihr hinauszuführen. In der Welt hat daher die Aussage, sie sei Erscheinung, keinen Sinn. Dieser Sinn kommt nur von der Grenze her.
(3337, Philosophie Bd. I, Springer, Berlin etc. 1956, S. 43.)
vznik lístku: březen 2015

Předmět (Gegenstand | Nepředmět | Nichtgegenstand | Innewerden x Wissen | Gegenstand

Karl Jaspers (1932)
Denn schon hier an einer dem Gehalt nach scheinbar noch armen, weil formalen Grenze tritt mit größter Deutlichkeit nicht des Wissens, sondern des Innewerdens der Unterschied von falschem und wahrem Transzendieren zutage: in falschem Transzendieren komme ich zu einem jenseitigen Gegenstand, den ich nun „habe“. Kant mißverstehend habe ich so das apriori, die transzendentale Einheit der Apperzeption usw. als definierbare, feste Begriffe von Etwas. Wahres Transzendieren aber ist nur an der Grenze von Gegenstand und Nichtgegenstand, im Übergehen von Einem zum Anderen; jene Begriffe sind nur Funktionen, nicht Einsichten, sind Marken, nicht Gegenstände. Es ist unmöglich, den Kantischen Gedanken zu verstehen, wenn man ihn sich durch Vergegenständlichung seiner selbst fälschlich nahe bringt. Dadurch entstehen die typischen, notwendig wiederkehrenden, in Kantischen Worten unvermeidlich angelegten Mißverständnisse, von denen das psychologisch-anthropologische und das methodologisch-erkenntnistheoretische die bekanntesten sind. Beide heben das Transzendieren auf. ...
(3337, Philosophie I, Berlin etc. 1956, S. 41.)
vznik lístku: květen 2014

Transcendence a „objímající | Svět jako celek | Welt als Ganzes | Svět jako celek

Karl Jaspers (1962)
Das Umgreifende, das das Sein selbst ist, ist zugleich ein solches, das auf keine Weise für uns Objekt wird.
In der Welt gehen wir nach allen Seiten und finden in ihr ins Unendliche die uns erkennbaren Dinge. Die Welt selber im ganzen ist nicht verstehbar und nicht in ihr angemessen denkbar; sie ist für unser Wissen kein Gegenstand, sondern nur eine Idee als Aufgabe für das Forschen.
Die Transzendenz aber erforschen wir überhaupt nicht, wir werden von ihr – im Gleichnis gesprochen – berührt und berühren sie als das Andere, das Umgreifende alles Umgreifenden.
(3333, Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, Piper, München 1963, S. 122.)
vznik lístku: květen 2014

Transcendování a „předmět“

Karl Jaspers (1931)
Transzendieren überhaupt
1. Überschreiten der Gegenständlichkeit. – Philosophie ist das denkende Vergewissern eigentlichen Seins. Weil kein Sein, das als erforschbarer Gegenstand gegeben wäre, als das eigentliche Sein haltbar ist, muβ Philosophie über alle Gegenständlichkeit transzendieren.
Der Gegenstand, den ich erkenne, ist im Erkenntnisakt gemeint, aber nicht Bestandteil dieses Erkenntnisaktes; Erkenntnisakt und Gegenstand stehen auch im Meinen eines idealen, etwa eines mathematischen, Gegenstandes einander gegenüber. ...
(3337, Philosophie Bd. I, Springer, Berlin etc. 1956, S. 37.)
vznik lístku: březen 2015