Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 94

Kolektivní vina | Substancializace | Vina kolektivní

Karl Jaspers (1946)
... Národ nelze učinit individuem. Národ nemůže heroicky zahynout, nemůže být zločincem, nemůže jednat mravně nebo nemravně; to vše je možné jen v případě jednotlivců, kteří k němu patří. Národ jako celek nemůže být vinen nebo nevinen – ani v kriminálním ani v politickém (zde jsou odpovědni jen občané státu) ani v morálním smyslu.
Posuzování v kategorii národa je vždy nespravedlivé; předpokládá falešnou substancializaci – má za následek to, že člověk jako jedinec je zbaven důstojnosti.
Ale světové mínění, které dává nějakému národu kolektivní vinu, je faktem téhož druhu jako skutečnost, že se po tisíciletí myslilo a říkalo: Židé jsou vinni tím, že Ježíš byl ukřižován. Kdo jsou ti Židé? Určitá skupina politicky a nábožensky rozhorlených lidí, kteří měli tehdy mezi Židy jistou moc, jež vedla ve spolupráci s římskou posádkou k Ježíšově popravě.
Přesila takového mínění, které se stává samozřejmým – a to i u myslících lidí -, udivuje proto, že omyl /40/ je tak jednoduchý a zřejmý. Stojíme před jakousi stěnou, jako by lidé byli hluší ke každému důvodu, ke každé skutečnosti, a i když k nim hluší nejsou, přece na ně zase hned zapomínají, aniž by uznali jejich platnost.
Kolektivní vina národa nebo skupiny uvnitř národů tedy nemůže – s výjimkou politické odpovědnosti – existovat: ani jako kriminální ani jako morálním vina ani jako metafyzická vina. Prohlásit za viníka kolektiv je omyl, k němuž má pohodlnost a nadutost průměrného, nekritického myšlení blízko.
(Otázka viny, Academia, Praha 2006, str. 39-40.)
vznik lístku: leden 2007

Nic(ota)

Ladislav Hejdánek (2009)
Obvykle se má za to, že užití slova „nic“ slouží jen pro popření (popírání); popírání je původně prostředkem upřesnění, když něco pozitivně tvrdíme („klademe“). Užijeme-li slova „nic“, chceme tím to „pozitivní“ omezit na nejvyšší míru. To má svůj dobrý smysl tam, kde aspoň něco málo víme o okolnostech či souvislostech. Pokud ovšem chceme popírání rozšířit i na ty okolnosti, přestává to být „funkční“ pro jakékoli upřesňování, ale nutně se to obrací spíše k znepřesňování. To by nás už samo mělo varovat: vlastně přestáváme tomu popírání rozumět jako určitému popírání. Popřeme-li (popíráme-li) vše jakoby šmahem, dostáváme se nejen do nepřesností a nejasností, ale zejména do čehosi neurčitého. Odtud je zřejmé, že slova jako „nic“ nebo „nicota“ musíme podrobit zevrubnějšímu zkoumání: co jimi vlastně můžeme mínit? Je vůbec legitimní jich v tomto smyslu užívat? Jaký „pozitivní“ smysl může mít slovo „nicota“? Jaký je nebo může být jeho význam? Je myslitelné jím mínit „něco“, tj. něco aspoň trochu určitého? Můžeme náležitě ustavit pojem „nicoty“? A můžeme tento pojem uvést do logických souvislostí s dalšími pojmy (a pokusit se vymezit jeho „obsah“)? Můžeme se aspoň pokusit určit (vymezit) příslušný intencionální „model“ (ať už „intencionální předmět“ nebo „intencionální nepředmět“)?
(Písek, 090127-1.)
vznik lístku: leden 2009

Subjektivita - objektivita (a „objímající“) | „Objímající“ (a subjekt-objekt) | s Umgreifende | Subjekt - Objekt (und Umgreifendes) | Subjekt - objekt (a „objímající“)

Karl Jaspers (1947)
Jedes Umgreifende ist in der Spaltung nicht allein auf der einen Seite, als Objekt oder als Subjekt. Die Beschränkung auf die eine Seite läßt das Wesentliche verlorengehen, das aber nicht auf der anderen Seite liegt, sondern in den Weisen des Verbundenseins von Objekt und Subjekt in der Spaltung. Auch die Existenz liegt keineswegs im Subjekt als solchem; Existenz erscheint in der Verschlungenheit von Subjektivität und Objektivität.
Das Seinsbewußtsein hat also einen doppelten Boden, sowohl in der Objektivität wie in der Subjektivität. Immer stößt die bewegte Seele /1024/ in allen Weisen ihres Innewerdens auf das Objekt als ein Seiendes, das an sich ist, das mehr ist als die Seele und als der Gedanke, das gedacht wird und nicht selbst Denken ist. Immer ist für die Seele wieder das Letzte ihre Subjektivität, die Gewißheit, daß sie ist, das Innensein dessen, was sie ist. Das Objekt kann zum absoluten Ansichsein gesteigert werden. Dort ist das Sein die Substanz, hier das Ich. Beide sind falsche Verabsolutierungen des einen Pols. Beide für sich führen zum Bewußtsein einer Bodenlosigkeit. Unser Seinsbewußtsein fühlt das Sein verloren, wenn es nichts mehr als nur das Objekt hat oder nur noch Subjekt ist. Dann findet im Philosophieren jeweils eine Umkehr statt. Wenn im objektiven Wissen von Gegenständen der eigentliche Sinn von Sein, damit Wesentlichkeit und Interesse aufhört, dan wird im Durchbruch zur Subjektivität die Wirklichkeit des Seins gesucht(z.B. Kierkegaard). Wenn umgekehrt in der endlosen Reflexion der Subjektivität, in der bloß spekulativen Bewegung des Gedankens mit dem Objekt auch der Gehalt verschwunden ist, dann wird der „Durchbruch zum Objekt“ zu leidenschaftlichem Begehren des Denkens (z.B. der junge Schelling). Jedesmal tritt die feindselige Forderung auf: man müsse aus der Bodenlosigkeit zum Sein zurückkehren. Solche polemische Haltung pflegt aus dem einen Extrem ins andere zu führen.
(3326, Von der Wahrheit, München 1958, S. 1023-24.)
vznik lístku: únor 2005

(das) Umgreifende

Karl Jaspers (1947)
a) Die Gliederung. Das Umgreifende ist entweder das Sein, das alles ist, in dem und durch das wir sind. Oder es ist das Sein, das wir selbst sind, und worin uns jede bestimmte Seinsweise, auch alles Weltsein, vorkommt. Es sind zwei Wege der Besinnung auf das Umgreifende Sein, so daß sich das Sein gleichsam in zwei entgegengesetzten Perspektiven zeigt.
Von diesen beiden Weisen ist der natürliche, daher immer zuerst begangene, dwer zum Sein, das auch ohne uns das Sein, das Sein a sich ist: es wird als Welt und als Transzendenz gedacht.
Der andere Weg führt zu dem Umgreifenden, das wir selber sind. Statt nach Welt und Gott, fragen wir nach dem Sein, das wir sind. Es vollzieht sich eine Umkehrung unseres Seinswissens. Alles Sein wird kritisch in Frage gestallt dadurch, daß es für uns nur so ist, sich zeigt, sein kann, wie unsere eigene umgreifende Seinsweise es aufzunehmen vermag. Das Umgreifende des Seins, das wir sind, ist die Bedingung, unter der alles andere Sein erst Sein für uns wird. Obgleich wir wissen, daß das Umgreifende unseres Seins keineswegs das Sein an sich in Reinheit uns nur dann zugänglich, wenn wir des eigenen Seins klar bewußt geworden sind.
Wir sind aber in dreifacher Weise umgreifendes Sein. Wir sind Dasein in der Zeit. Wir sind das Medium des Bewußtseins überhaupt als Stätte allgemeingültigen Wissens. Wir sind der Raum geistiger Totalitäten als zusammenbindender, Richtung gehender, ordnender Kräfte der uns beseelenden Gehalte.
(3326, Von der Wahrheit, München 1958, S. 47.)
vznik lístku: duben 2004

Objímající (s Umgreifende)

Karl Jaspers (1947)
Das eine Umgreifende spaltet sich – sobald ich es in seinem Gehalt zu erhellen trachte -, in die Weisen des Umgreifenden. Statt daß uns ein einziges Unsagbares die Unbestimmte und unerfüllte Grenze bleibt, gliedert sich das Umgreifende gleichsam in Räume.
a) Die Gliederung. Das Umgreifende ist entweder das Sein, das alles ist, in dem und durch das wir sind. Oder es ist das Sein, das wir selbst sind, und worin uns jede bestimmte Seinsweise, auch alles Weltsein, vorkommt. Es sind zwei Wege der Besinnung auf das Umgreifende Sein, so daß sich das Sein gleichsam in zwei entgegengesetzten Perspektiven zeigt.
Von diesen beiden Wegen ist der natürliche, daher immer zuerst begangene, der zum Sein, das auch ohne uns das Sein, das Sein an sich ist: es wird als Welt und als Transzendenz gedacht.
Der andere Weg führt zu dem Umgreifenden, das wir selbst sind. Statt nach Welt und Gott, fragen wir nach dem Sein, das wir sind. Es vollzieht sich eine Umkehrung unseres Seinswissens. Alles Sein wird kritisch in Frage gestellt dadurch, daß es für uns nur so ist, sich zeigt, sein kann, wie unsere eigene umgreifende Seinsweise es aufzunehmen vermag. Das Umgreifende des Seins, das wir sind, ist die Bedingung, unter der alles andere Sein erst Sein für uns wird. Obgleich wir wissen, daß das Umgreifende unseres Seins keinewegs das Sein schlechthin und im Ganzen ist, so ist doch auch dieses Sein an sich in Reinheit uns nur dann zugänglich, wenn wir des eigenen Seins klar bewußt geworden sind.
Wir sind aber in dreifacher Weise umgreifendes Sein. Wir sind Dasein in der Zeit. Wir sind das Medium des Bewußtseins überhaupt als Stätte allgemeingültigen Wissens. Wir sind der Raum geistiger Totalitäten als zusammenbleibender, Richtung gebender, ordnender Kräfte der uns beseelenden Gehalte.
(3326, Von der Wahrheit, München 1958, S. 47.)
vznik lístku: březen 2005