LADISLAV HEJDÁNEK ARCHIVES | Cardfile

Here you will find a digitized image of Hejdánek's original filing cabinet. Its total volume is many thousand tickets. We publish them in parts as we handle them. At the moment we have worked out what prof. Hejdánek himself developed electronically. However, much work remains on paper cards. In addition to Hejdánek's extracts from reading, the filing cabinet also includes his own thought work from recent years, which cannot be found elsewhere.


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records: 109

Filosofie a profesoři

Karl Jaspers (1962)
In einer philosophiefremden Zeit halten die Philosophieprofessoren zum mindesten eine Überlieferung Aufrecht.
(Philosophie und Welt [Gespräch], in: 3366, Provokationen, Piper,
München 1969, S. 35.)
date of origin: květen 2011

Gegenständlichkeit und Transzendieren | Předmětnost a transcendování | Nepředmětné (Ungegenständliches) | Ungegenständliches | Transzendieren und Gegenständlichkeit

Karl Jaspers (1932)
... Alles Philosophieren überschreitet, was in klarer Objektivität als Sein für jedermann dasselbe ist. ...
...
Transzendieren überhaupt
1. Überschreiten der Gegenständlichkeit. – Philosophie ist das denkende Vergewissern eigentlichen Seins. Weil kein Sein, das als erforschbarer Gegenstand gegeben wäre, ales das eigentliche Sein haltbar ist, muß Philosophie über alle Gegenständlichkeit tranzendieren.
... /38/ ...
In jedem Denkakt transzendiere ich im ersten Sinne, sofern ich als Subjekt etwas Transsubjektives meine. Eigentliches Transzendieren heißt jedoch: Hinausgehen über das Gegenständliche ins Ungegenständliche. ...
(3337, Philosophie I, Berlin etc. 1956, S. 37; 38.)
date of origin: květen 2014

Objímající a „jedno“ | Umgreifendes und das „Eine“

Karl Jaspers (1962)
Der Weisen des Umgreifenden sind viele. Nur die Formel vom Umgreifenden alles Umgreifenden trifft, aber erreicht nicht das Eine.
1. Die Vielfachheit und Unabschlieβbarkeit. – Jede Weise des Umgreifenden läβt in sich wieder eine Vielfachheit erscheinen. Dasein und Geist sind in der unübersehbaren Individualisierung unendlich vieler. Das Bewuβtsein überhaupt ist zwar dem Sinne nach eines, aber in der Erscheinung gebunden an die Zahllosigkeit der an ihm teilnehmenden denkenden Punkte. Existenz ist in dem Zueinander und Gegeneinander vieler Existenzen. Die Welt ist zerrissen in die Mannigfaltigkeit der Aspekte, Erforschbarkeiten, Gegenstandssphären. Die eine Transzendenz spricht in der Vielfachheit der geschichtlichen Erscheinung der Chriffern für die sie hörenden und sehenden Existenzen und ist, als das Eine der Wirklichkeit selbst, unzugänglich.
Die Weisen des Umgreifenden schlieβen sich für uns nicht zu einem geschlossenen Organismus eines einen Ganzen. Wir sehen in ihnen nicht die Harmonie einer Vollendung. Ihre Vergegenwärtigung ist nur ein Werkezeug, uns im Sein, in dem wir uns finden, nach den Weisen einer Gegenwärtigung zu vergewissern.
(3333, Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, Piper, München 1963, S. 126.)
date of origin: květen 2014

Předmět (a jev | Fenomén (jev) a předmět

Karl Jaspers (1931)
Spricht sich das transzendierende Bewuβtsein aus in dem Satze, die Welt sei Erscheinung, so findet sich doch nichts, wovon sie Erscheinung wäre. ... Wenn die Welt Erscheinung heiβt, so ist das, wovon sie Erscheinung wäre, prinzipiell kein Gegenstand und kein möglicher Gegenstand, nicht einmal ist es an sich im kategorialen Sinne irgendeines bestimmten Seins. Welt als Erscheinung ist nur der Ausdruck für das Grenzbewuβtsein oder für jenes Transzendieren, das mir die Welt, und mich in ihr, gleichsam zur Schwebe bringt, ohne mich zu einem Anderen aus ihr hinauszuführen. In der Welt hat daher die Aussage, sie sei Erscheinung, keinen Sinn. Dieser Sinn kommt nur von der Grenze her.
(3337, Philosophie Bd. I, Springer, Berlin etc. 1956, S. 43.)
date of origin: březen 2015

Předmět (Gegenstand | Nepředmět | Nichtgegenstand | Innewerden x Wissen | Gegenstand

Karl Jaspers (1932)
Denn schon hier an einer dem Gehalt nach scheinbar noch armen, weil formalen Grenze tritt mit größter Deutlichkeit nicht des Wissens, sondern des Innewerdens der Unterschied von falschem und wahrem Transzendieren zutage: in falschem Transzendieren komme ich zu einem jenseitigen Gegenstand, den ich nun „habe“. Kant mißverstehend habe ich so das apriori, die transzendentale Einheit der Apperzeption usw. als definierbare, feste Begriffe von Etwas. Wahres Transzendieren aber ist nur an der Grenze von Gegenstand und Nichtgegenstand, im Übergehen von Einem zum Anderen; jene Begriffe sind nur Funktionen, nicht Einsichten, sind Marken, nicht Gegenstände. Es ist unmöglich, den Kantischen Gedanken zu verstehen, wenn man ihn sich durch Vergegenständlichung seiner selbst fälschlich nahe bringt. Dadurch entstehen die typischen, notwendig wiederkehrenden, in Kantischen Worten unvermeidlich angelegten Mißverständnisse, von denen das psychologisch-anthropologische und das methodologisch-erkenntnistheoretische die bekanntesten sind. Beide heben das Transzendieren auf. ...
(3337, Philosophie I, Berlin etc. 1956, S. 41.)
date of origin: květen 2014