Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


<<    <   36 / 37   >    >>
záznamů: 185

Metafyzika a bytí

Martin Heidegger (1949)
V odpovědích na svou otázku po jsoucím jako takovém si metafyzika představila bytí již před jsoucnem. Vyslovuje bytí nutně, a tudíž neustále. Metafyzika však nepřivádí bytí samo k slovu, neboť nepromýšlí ani bytí v jeho pravdě, ani pravdu jako neskrytost, ani neskrytost v jejím bytování. Bytnost pravdy se metafyzice jeví vždy jen v onom již odvozeném tvaru pravdy poznání a její výpovědi. Neskrytost by však mohla být něčím původnějším než pravda ve smyslu veritas. Άλήθεια by mohla být slovem, jež poukazuje nějakým způsobem, s nímž ještě nemáme zkušenost, do dosud nemyšlené bytnosti esse. Kdyby tomu tak bylo, pak by ovšem představující myšlení metafyziky nemohlo této bytnosti pravdy nikdy dosáhnout, byť by se sebehorlivěji historicky zabývalo předsokratovskou filosofií; neboť nejde o nějakou renesanci předsokratovského myšlení – takové předsevzetí by bylo domýšlivé a protismyslné – nýbrž jde o to dbát příchodu onoho ještě nevysloveného bytování neskrytosti, v jejíž podobě se ohlásilo bytí. Pravda bytí zůstává nicméně metafyzice během jejích dějin od Anaximandra k Nietzchemu skryta. Proč na ni metafyzika nemyslí? Závisí zanedbání takového zamyšlení pouze na zvláštním způsobu metafyzického myšlení? Anebo patří k bytostnému údělu metafyziky, že jí její vlastní základ uniká, poněvadž při vzcházení neskrytosti se nikde /14/ nedostavuje to, co v ní bytuje, totiž skrytost, a to ve prospěch neskrytého, které se právě teprve tak může zjevit jako jsoucí?
Metafyzika nicméně neustále a v nejrůznějších obměnách bytí vyslovuje. Ona sama budí a upevňuje zdání, jako by v ní otázka po bytí byla položena a zodpovězena. Avšak metafyzika nikde na otázku po pravdě bytí neodpovídá, poněvadž si tuto otázku nikdy neklade. A neklade si ji, protože myslí bytí jenom tak, že si představuje jsoucí jako jsoucí. Míní jsoucno v celku, a mluví o bytí. Říká bytí, a míní jsoucí jako jsoucí. Vypovídání metafyziky se od jejího počátku až do jejího dovršení jakýmsi zvláštním způsobem pohybuje v zaměňování jsoucna a bytí. Toto zaměňování je ovšem třeba myslet jako událost úvlasti [Ereignis, lvh], ne jako nějakou chybu. Jeho důvod nemůže nikterak spočívat v pouhé nedbalosti myšlení nebo v povrchnosti vyjadřování. Následkem tohoto průběžného zaměňování dosahuje zmatenost tohoto představování vrcholu, když se tvrdí, že metafyzika klade otázku po bytí.
(Úvod k přednášce „Co je metafyzika“, in: 7409, Co je metafyzika, př. Ivan Chvatík, Praha 1993, str. 13-14.)
vznik lístku: srpen 2013

Bytí (co je) | Objímající (Umgreifendes)

Karl Jaspers (1935)
Nun aber leben und denken wir doch jederzeit in einem Horizont. Dadurch, daβ ein Horizont ist, sich also ständig ein Weiteres ankündigt, das dem gewonnenen Horizont wieder umgreift, entsteht die Frage nach diesem Umgreifenden. Das Umgreifende ist noch nicht der Horizont, in dem uns jede bestimmte Weise des Wirklichen und des Wahrseins vorkommt, sondern das, worin jeder einzelne Horizont als in dem schlechthin Umfassenden, das nicht mehr als Horizont sichtbar wird, beschlossen ist.
Dieses Umgreifende ist uns in zwei entgegengesetzten Perspektiven ebenso gegenwärtig wie entschwindend: entweder als das Sein selbst, das alles ist, in dem und durch das wir sind; oder als das Umgreifende, als das wir selbst sind und worin uns jede bestimmte Seinsweise vorkommt; dieses wäre als das Medium die Bedingung, unter der alles Sein erst Sein für uns wird. Das Umgreifende ist in beiden Fällen nicht die Summe der jeweiligen Art des Seins, von deren Inhalten wir nur einen Teil kennen, sondern das Ganze als der äuβerste sich selbst tragende Grund des Seins, sei es das Sein an sich, sei es das Sein für uns.
All unser natürliches Wissen von den Dingen und unser Umgehen mit ihnen liegt zwischen diesen letzten nicht mehr begründeten Ursprüngen des umgreifenden Seins, die uns nie als Gegenstand in der Erfahrung vorkommen, und auch im Gedachtwerden nicht Gegenstand, daher leer zu werden scheinen. Aber gerade hier scheint erst die tiefste Einsicht in das Sein erreichbar, während alles andere Wissen um das Sein nur ein Wissen von einzelnen, besonderem Sein ist.
Das Wissen von Vielen zerstreut uns in immer andere Inhalte, man gerät ins Endlose, wenn man nicht durch einen unbefragten Zweck oder zufälliges Interesse willkürlich eine Begrenzung festsetzt, und man gerät an den Grenzen jedesmal in verwirrende Schwierigkeiten. Das Wissen um das Umgreifende jedoch würde alles Wiβbare in ein Ganzes unter dessen Bedingungen stellen.
Dieses Sein selbst zu suchen über alle Endlosigkeiten des Besonderen und Teilhaften hinaus ist der erste und der stets neu gegangene Weg des Philosophierens, den Aristoteles mit der „seit alters und jetzt und immer aufgeworfen und stets zu Unlösbarkeiten führenden Frage, was das Sein sei“ (1028b) nicht anders meint, als etwa Schelling, der ...
(6759, Vernunft und Existenz, Piper, München etc. 1973, S. 36.)
vznik lístku: květen 2014

Objímající (Umgreifendes)

Karl Jaspers (1962)
2. Was in Subjekt und Objekt gespalten die Stätte der Erscheinung wird, nennen wir das Umgreifende.
Wenn wir es vergegenwärtigen, so denken wir es, als ob es selber – wider seine Wirklichkeit – Objekt werden könnte, oder als ob es das Subjekt wäre, das wir als |Objekt vor Augen bringen. Gestatten wir uns diese Unumgänglichkeit des Denkweges, so zeigt sich:
Das Umgreifende denken wir entweder von der Subjektseite her: dann ist es das Sein, das wir sind und worin uns jede Seinsweise vorkommt, unser Dasein, das Bewuβtsein überhaupt, der Geist. Oder wir denken es von der Objektseite her: dann ist es das Sein, in dem und wodurch wir sind: die Welt.
Dieses gesamte, nirgends sich schlieβende, daher ungeschlossene Schwebende heiβt das Sein der Immanenz. Erst durch einen Sprung von dorther betreten wir den Boden, auf dem nach der Subjektseite das Umgreifende das Selbstsein der Existenz ist, nach der Objektseite das Umgreifende der Transzendenz.
(3333, Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, Piper, München 1963, S. 112.)
vznik lístku: květen 2014

Objímající (das Umgreifende)

Karl Jaspers (1935)
Wir müssen aber, trotz der ständigen Abgleitungen, um das Umgreifende uns wirklich zur Gegenwart zu bringen, es dennoch denken, daher es auch erst in jeweils falscher Bestimmtheit denken, diese aber dann überschreiten, um in dem gesamten Gang dieser Weisen des Erdenkens des Umgreifenden an seine Ursprung zu dringen, der nicht mehr Gegenstand wird.
Das Ziel und damit der Sinn eines philosophischen Gedankens ist statt des Wissens von einem Gegenstand vielmehr die Veränderung des Seinsbewuβtseins und der inneren Haltung zu den Dingen.
Die Vergegenwärtingung des Sinns des Umgreifenden hat eine Möglichkeit schaffende Bedeutung. Der Philosophierende spricht darin zu sich: Bewahre dir den freien Raum des Umgreifenden! Verliere dich nicht an ein Gewuβtsein! Lasse dich nicht trennen von der Transzendenz!
Stets ist im Denken des Zeitdaseins die Reihe der Weisen des Umgreifenden im Kreisprozeβ von neuem zu durchlaufen. In keiner seiner Weisen ist bewegungslos zu ruhen. Eine erfordert die andere. Der Verlust einer Weise läβt alle anderen unwahr werden. Daher sucht der Philosophierende keine dieser Weisen des Umgreifenden auszulassen.
(6759, Vernunft und Existenz, Piper, München etc. 1973, S. 56.)
vznik lístku: květen 2014

Objímající a nepředmětnost jeho vědění | Nepředmětnost vědění objímajícího | Ungegenständlichkeit des Wissens vom Umgreifenden | Umgreifendes und Ungegenständlichkeit des Wissens von ihm

Karl Jaspers (1947)
Wir haben dieses Grundverhältnis nunmehr in bezug auf das philosophische Denken des Umgreifenden zu vergegenwärtigen.
a) Die Ungegenständlichkeit des Wissens vom Umgreifenden. In der Philosophie des Umgreifenden war die durchgehende Schwierigkeit: das Gemeinte ist als solches nicht gegenständlich faβbar oder verlor in solcher Faβlichkeit sofort seinen Sinn. Wir müssen das Umgreifende, um esuns überhaupt zu vergegenwärtigen, denken, daher es aber auch in jeweils falscher Bestimmtheit eines Gegenständlichwerden denken; diese müssen wir dann überschreiten, um in dem Gang der Erhellung der Weisen des Umgreifenden am Ende allein durch unser damit erwachsendes Seinsbewuβtsein an den Ursprung zu dringen, der nicht mehr Gegenstand wird.
Wir lassen im transzendierenden Spiel der trennenden und verbindenden Gedanken die Offenheit unserer möglichen Ursprungserfahrung sich steigern. Gerade das nirgends sich Abschlieβende, nirgends in der einen Konstruktion Verfestigte diese Denkens des Umgreifenden läβt die Freiheit unserer geschichtlichen Gegenwart in ihrer Möglichkeit unangetastet.
(3326, Von der Wahrheit, Piper, München 1958, S. 140520-3.)
vznik lístku: květen 2014