LADISLAV HEJDÁNEK ARCHIVES | Cardfile

Here you will find a digitized image of Hejdánek's original filing cabinet. Its total volume is many thousand tickets. We publish them in parts as we handle them. At the moment we have worked out what prof. Hejdánek himself developed electronically. However, much work remains on paper cards. In addition to Hejdánek's extracts from reading, the filing cabinet also includes his own thought work from recent years, which cannot be found elsewhere.


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records: 20

Reflexe

Søren Kierkegaard ()
… Das Unglück der Zeit ist Verstand und Reflexion. Kein unmittelbarer Begeisterter wird uns mehr helfen können; denn die Reflexion der Zeit frißt ihn auf. Darum war gerade ein Mensch nötig, der durch Reflexion alle Reflexion erledigen konnte; ein Verstandesmensch, der gerade im Inkognito der Verständigkeit und Herzlosigkeit, des Spottes und Witzes eine Begeisterung erster Qualität verbarg. …
(Tagebücher VIII A 92)
(ex: 3916, Religion der Tat, Leipzig [1930], S. 80.)
date of origin: květen 2005

Víra a rezignace (nekonečná) | Rezignace (nekonečná)

Søren Kierkegaard (1843)

Die unendliche Resignation ist das letzte Stadium, das dem Glauben vorangeht, so daß jeder, der diese Bewegung nicht gemacht hat, auch den Glauben nicht hat; denn erst in der unendlichen Resignation werde ich mir selbst klar in meiner ewigen Gültigkeit, und erst dann kann davon die Rede sein, kraft des Glaubens das Dasein zu erfassen.
(Furcht und Zittern, III 95)
(viz též: 7209, S. 42.)
(ex: 3916, Religion der Tat, Leipzig [1930], S. 56.)
date of origin: květen 2005

Křesťanství – nedorozumění

Søren Kierkegaard (1813-55)
Es gibt über das Christentum zwei entscheidende Missverständnisse:
1. Das Christentum ist keine Lehre. (Aus dieser Voraussetzung entstand das ganze Unwesen der Orthodoxie mit dem Streit über das und jenes, während die Existenz ganz unverändert bleibt, sodass man darüber, was das Christliche sei, ebenso streitet wie darüber, was platonische Philosophie und dergl. ist.) Das Christentum ist Existenz-Mitteilung. Deshalb muss mit jeder Generation von vorn angefangen werden; all diese Gelehrtenweisheit über frühere Generationen ist wesentlich überflüssig, doch nicht zu verachten, wenn sie sich selbst und ihre Grenze kennt, dagegen äusserst gefährlich. Wenn sie das nicht tut.
2. Weil das Christentum keine Lehre ist, ist es nicht wie bei einer Lehre gleichgültig, wer es darstellt, wenn er nur (objektiv) das Richtige sagt. Nein, Christus hat nicht Dozenten angestellt, sondern Nahfolger. Wenn das Christentum (gerade weil es keine Lehre ist) sich nicht in dem Darsteller redupliziert, dann stellt er nicht das Christentum dar; denn das Christentum ist Existenz-Mitteilung und kann nur durch die Existenz dargestellt werden. Überhaupt dies „in ihm existieren“, „es existierend ausdrücken“ usw., das ist ja: es reduplizieren.
(Tagebücher IX A 207)
(3916, Die Religion der Tat, Kröner, Leipzig s.d., S. 237-38.)
date of origin: říjen 2008

Filosofie (nepravá) | Filosofie (nepravá)

Søren Kierkegaard (1843)
Was die Philosophen über die Wirklichkeit sagen, ist oft ebenso irreführend, wie wenn man bei einem Trödler auf einem Schilde liest: Hier wird gerollt. Würde man mit seinem Zeug kommen, um es rollen zu lassen, so wäre man genasführt; denn das Schild steht bloß zum Verkaufe aus.
(7046, Entweder / Oder, übers. Em. Hirsch, Düsseldorf 1964, S. 34.)
To, co filosofové říkají o skutečnosti, je často tak zavádějící, jako když čteme u vetešníka na tabulce: Zde se mandluje prádlo. Kdybychom tam přišli se svým prádlem, abychom je dali do mandlu, vysmáli by se nám, že nám mohou prodat jen tu tabulku.
(LvH, Písek 30.9.02.)
date of origin: leden 2003

Smích

Søren Kierkegaard (1843)
Etwas wunderbares ist mit widerfahren. Ich war entzückt in den siebenten Himmel. Allda saßen alle Götter in Versammlung. Aus sonderlicher Gnade ward mit die Gunst gewährt einen Wunsch zu tun. „Möchtes du“ sprach Merkur, „möchtest du Jugend haben, oder Schönheit, oder Macht, oder langes Leben, oder das schönste Mädchen, oder eine andre Herrlichkeit von den vielen, die wir in der Kramkiste haben, so wähle, jedoch nur ein Ding“. Ich war einen Augenblick lang verlegen, alsdann wandte ich mich an die Götter mit folgenden Worten: Hochverehrte Zeitgenossen, ich wähle ein Ding, daß ich alle Zeit das Lachen auf meiner Seite haben möge. Da war auch nicht ein Gott, der ein Wort erwiderte, hingegen gaben sie sich alle dem Lachen hin. Daraus schloß ich, daß meine Bitte erfüllt sei, und fand, die Götter vestünden es, sich mit Geschmack auszudrücken; denn es wäre doch wohl unangemessen gewesen, ernsthaft zu erwidern: es sei dir gewährt.
(7046, Entweder / Oder, übers. Em. Hirsch, Düsseldorf 1964, S. 45.)
Přihodilo se mi něco podivuhodného. Byl jsem vytržen až do sedmého nebe. A seděli tam shromážděni všichni bohové. Ze zvláštní milosti mi mělo být splněno jedno přání. „Chtěl bys“, řekl Merkur, „dostat mládí, nebo krásu, nebo moc, nebo dlouhověkost, nebo nejkrásnější dívku, anebo něco jiného nádherného z toho množství, co tu máme v truhle – tak si zvol, ale jenom jedinou věc.“ Chvíli jsem byl na rozpacích, ale pak jsem se na bohy obrátil s těmito slovy: Velevážení současníci, chtěl bych něco takového, abych po všechen čas měl smích na své straně. Žádný s bohů mi na to vůbec nic neřekl, ale naproti tomu se všichni dali do smíchu. Z toho jsem uzavřel, že má prosba byla vyplněna, a poznal jsem, že bohové věděli, jak se vyjádřit s vkusem; bylo by přece nepřiměřené, kdyby odpověděli: nechť se tak stane.
(překl. lvh)
date of origin: leden 2003