Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 20

Reformace (pojem) | Reformace | Oposice | Principie | Principy („donikání“ k nim) | Krize světová (a česká) | Opozice filosofická | Filosofie a politika | Názor na život | Krise | Revoluce

Tomáš Garrigue Masaryk (1895)
... Vidím chyby a vady politického zřízení, jako je vidím v zařízeních ostatních, a proto chci ve službě pokroku stát proti těm chybám a vadám všem a na celé čáře; jednostranná oposice velmi snad se zvrhá v revoluci, a já chci sloužit sociální reformaci. Reformace vyžaduje a předpokládá však netoliko oposici politickou nebo náboženskou a tak dále, nýbrž oposici filosofickou, tj. kritiku na celé čáře a koncentrickou a ovšem kritiku plynoucí z celkového přesvědčení filosofického a z úsilí, zaměnit staré novým.
S tohoto stanoviska nepokládám za hlavní věc polemizovat pouze proti jednotlivým projevům té nebo oné politické myšlenky; je-li vůbec myšlenkou, a nikoli více méně mechanickým napodobením, je myšlenkou z celé soustavy politických názorů, a ty politické názory zase jsou částí celkového nazírání na život. Přihlížím proto k tomuto poslednímu zřídlu nynějších mínění politických, vědeckých a všech mínění vůbec. Dnes, kdo myslí, donikat musí k principiím – úryvkovitého konání a myšlení máme dost, více než snášíme, vždyť právě v něm je zřídlo nynější krise světové, jejíž speciálním projevem je také naše nynější krise národní a politická.
(6746, Naše nynější krise, in: ČO + NNK, Praha 1948, str. 271.)
vznik lístku: březen 2006

Pravda

Søren Kierkegaard (1844)
Wieweit kann die Wahrheit gelehrt werden? Mit dieser Frage wollen wir beginnen. Dies war eine sokratische Frage oder wurde es durch die sokratische Frage: Wieweit kann die Tugend gelehrt werden? Denn die Tugend wird ja wiederum als Einsicht bestimmt (vgl. Protagoras, Gorgias, Meno, Euthydem). Insofern die Wahrheit gelehrt werden soll, muß sie ja als nichtseiend vorausgesetzt werden, also indem sie gelehrt werden soll, wird sie gesucht. Hier begegnet nun die Schwierigkeit, auf die Sokrates im Meno (§ 80 Schluß) als auf einen „streitlustigen Satz“ aufmerksam macht, daß ein Mensch unmöglich suchen kann, was er weiß, und ebesno unmöglich suchen kann, was er nicht weiß; denn was er weiß, kann er nicht suchen, da er es weiß, und was er nicht weiß, kann er nicht suchen, denn er weiß ja nicht, was er suchen soll. Die Schwierigkeit löst Sokrates denkend dadurch, daß alles Lernen und suchen nur ein Erinnern ist, so daß der Unwissende bloß erinnert zu werden braucht, um sich von selbst darauf zu besinnen, was er weiß. Die Wahrheit wird also nicht in ihn hineingebracht, sondern war in ihm. Diesen Gedanken führt Sokrates weiter aus, und in ihm konzentriert sich eigentlich das griechische Pathos, da er ein Beweis für die Unsterblichkeit der Seele wird, wohlgemerkt retrograd, oder ein Beweis für die Präexistenz der Seele.
(6926, Philosophische Brocken, tr. L.Richter, Frankfurt a.M. 1984, S. 12.)
vznik lístku: leden 2000

Pravda

Søren Kierkegaard (1844)
Wir fangen an mit der sokratischen Schwierigkeit, wie man die Wahrheit suchen kann, da das ja ebenso unmöglich ist, wenn man sie hat, wie wenn man sie nicht hat. Das sokratische Denken hob eigentlich die Disjunktion [Haben oder Nichthaben] auf, da es sich erwies, daß im Grunde jeder Mensch die Wahrheit hat. Dies war seine Erklärung. Wir haben gesehen, was hieraus hinsichtlich das Augenblicks folgte. Soll dieser nun entscheidende Bedeutung erhalten, dann muß der Suchende genau bis zu diesem Augenblick die Wahrheit nicht gehabt haben, auch nicht in Form der Unwissenheit, denn dann wird der Augenblick nur ein solcher der Veranlassung. Ja, er darf nicht einmal der Suchende sein, denn auf diese Weise müssen wir die Schwierigkeit ausdrücken, wenn wir sie nicht sokratisch erklären wollen. Also muß er bestimmt sein als außerhalb der Wahrheit befindlich (nicht zu ihr kommend wie ein Proselyt, sondern von ihr weggehend) oder als die Unwahrheit. Er ist also die Unwahrheit. Aber auf welche Weise soll man ihn nun erinnern, oder was wird es ihm helfen, ihn daran zu erinnern, was er nicht gewußt hat, worauf er sich also auch nicht besinnen kann?
(6926, Philosophische Brocken, tr. L.Richter, Frankfurt a.M. 1984, S. 16.)
vznik lístku: leden 2000

Pravda | Wahrheit

Søren Kierkegaard ()
Wieweit kann die Wahrheit gelehrt werden? Mit dieser Frage wollen wir beginnen. Dies war eine sokratische Frage oder wurde es durch die sokratische Frage: Wieweit kann die Tugend gelehrt werden? … /
In dieser Hinsicht zeigt es sich, mit welcher wunderbaren Konsequenz Sokrates sich selber treu blieb und künstlerisch verwirklichkte, was er verstanden hatte. Er war und blieb Hebamme; nicht weil er "das Positive nicht hatte"*, sondern weil er einsah, daß jenes verhältnis das höchste ist, welches ein Mensch zum anderen einnehmen kann. Und darin behält er ja für alle Ewigkeit. Denn selbst wenn je ein göttlicher Ausgangspunkt gegeben wäre, von Mensch zu Mensch bleibt dies das wahre Verhältnis, wenn man auf das Absolute hinschaut und nicht mit dem Zufälligen schäkert, sondern von Herzensgrund darauf verzichtet, die Halbheit zu verstehen, die die Lust der Menschen und das Geheimnis des Systems zu sein scheint. Dagegen war Sokrates eine von Gott selbst geprüfte Hebamme, das Werk, das er vollbrachte, war ein göttlicher Auftrag (vgl. Platos Apologie); mochte er auch den Menschen als Sonderling vorkommen (ATOPÓTATOS, Platos Theätet § 149), und es hatte einen göttlichen Sinn, was Sokrates auch verstand, daß der Gott ihm verbot zu gebären (MAIEYESTHAI MÉ HO THEOS ANAGKADZEI, GENAN DE APEKÓLYSEN, Theätet § 150: Zu entbinden zwingt mich der Gott, das Gebären aber hat er mir versagt); denn zwischen Mensch und Mensch ist das MAIEYESTHAI [Entbinden], das Gebären kommt allein dem Gott zu.
Sokratisch gesehen ist jeder Ausgangspunkt in der Zeit sowieso etwas Zufälliges, Verschwindendes, ein bloßer Anlaß; mehr ist der Lehrer auch nicht, und gibt er sich und sein Wissen auf eine andere Weise hin, dan gibt er nicht, sondern nimmt …/ … Nach sokratischer Anschauung ist jeder Mensch sich selbst das Zentrale, und die ganze Welt zentralisiert sich nur auf ihn hin, denn seine Selbsterkenntnis ist eine Gotteserkenntnis. So verstand Sokrates sich selbst, so mußte nach seiner Anschauung…
…So verstand Sokrates sich selbst, so mußte nach seiner Anschauung jeder Mensch sich selbst verstehen, und kraft dessen mußte er sein Verhältnis zum Einzelnen verstehen, allezeit gleich demütig und gleich stolz. Dazu hatte Sokrates Mut und Besonnenheit, sich selbst genug zu sein, aber auch im Verhältnis zu anderen nur der Anlaß zu sein, selbst für den dümmsten Menschen. Oh, seltene Großherzigkeit, selten in unserer Zeit …
Verhält es sich so damit, die Wahrheit lehrend zu lernen, dann kann die Tatsache, daß ich von Sokrates oder Prodikos oder einem Dienstmädchen gelernt habe, mich nur historisch beschäftigen … Es kann mich auch nicht anders als historisch interessieren, daß die Lehre des Sokrates oder Prodikos die / und die war, denn die Wahrheit, in welcher ich ruhe, war in mir selbst und kam durch mich selbst ans Licht, und nicht einmal Sokrates vermochte sie mir zu geben … Mein Verhältnis zu Sokrates und Prodikos kann mich nicht beschäftigen im Hinblick auf meine ewige Seligkeit, denn diese ist retrograd gegeben im Besitze der Wahrheit, die ich von Anfang an hatte, ohne es zu wissen. … Denn der Endgedanke allen Fragens ist, daß der Befragte doch selbst die Wahrheit haben und sie durch sich selbst bekommen muß. Der zeitliche Ausgangspunkt ist ein Nichts; denn im selben Augenblick, da ich entdecke, daß ich von Ewigkeit an die Wahrheit gewußt habe, ohne es zu wissen, im selben Nu ist jener Augenblick im Ewigen verborgen, darin aufgenommen, so daß ich sozusagen ihn nicht einmal finden kann, selbst wenn ich ihn suchte, weil da kein Hier und Da ist, sondern nur ein ubique und nusquam [überall und nirgends].
Wenn sich dies nun anders verhalten soll, muß der Augenblick in der Zeit entscheidende Bedeutung haben, so daß ich ihn keinen Augenblick, weder in Zeit noch Ewigkeit, werde vergessen können, weil das Ewige, das vorher nicht war, in diesem Augenblick entstand. Unter dieser Voraussetzung laßt uns nun die Verhältnisse betrachten mit Rücksicht auf die Frage, wieweit die Wahrheit gelehrt werden kann.
(6926, Philosophische Brocken, Frankfurt a.M. 1984, S. 12-15.)
vznik lístku: červenec 2001

Revoluce | Stát (a důvěra v něj) | Občanská společnost

Václav Klaus (1994)
K přemýšlení o nás mne nicméně přinutil podnětný esej Günthera Nenninga v rakouském týdeníku Profil, věnovaný dvoustému výročí smrti Maximiliena Robespierra (28.července 1794). Sám jsem před časem přemýšlel o tom, věnovat Robespierrovi samostatný sloupek, a marně jsem hledal nějaký bezprostředně aktualizační tón, který by byl adresnější než standardní úvaha o zákonité logice vnitřní dynamiky všech revolucí a který by vedl k Ortegovu eseji o Zániku revolucí a ke striktně konzervativnímu postoji vůči francouzské revoluci.Nenning připomněl něco jiného. Připomněl, že se Robespierre opíral o decentralizované, samovolně vznikající jednotky, které se nazývaly „sociétés populaires“. Není náhoda, že i Marx v roce 1871 v Paříži podobné organizace – komuny – považoval za „konečně objevenou formu skutečné demokracie“. Dnes by bylo možné označit je – spolu se socioložkou H.Arendtovou – za občanské iniciativy. Řekl bych, že by bylo možné nazývat je společně s D.Kroupou (a snad i Janem Patočkou, který byl ostatně stejně jako Arendtová Heideggerovým žákem) základem samosprávné demokracie a občanské společnosti. Robespierre dobře pochopil souvislost občanských iniciativ („sloupů svobody, jak říkal) a revoluce, pochopil jejich úlohu v permanentnosti revoluce (která ho však tak vytrestala!) a v nepřetržitém „drobení existujícího řádu“. Jak už jsem mnohokrát argumentoval, v pozadí myšlenky občanských iniciativ, samosprávné demokracie a občanské společnosti není decentralizace, ale nedůvěra ve stát a hledání jiné, skutečné demokracie. Je proto zcela falešné předhazovat nám, kteří nejsme obhájci Robespierrů, ale ani Heideggerů a frankfurtské školy, nedostatek demokratičnosti, nechuť k decentralizaci a nadměrnou oblibu centralizovaného státu. My se „pouze“ obáváme, že Robespierrovy „sociétés populaires“ nebyly, nejsou a nebudou stavebními kameny skutečné svobodné společnosti a že myšlenka tzv. samosprávy (aktivní, bezprostřední, nezprostředkované účasti každého občana na vládnutí) vedla v dějinách (1794, 1871, 1917, nakonec i v roce 1968) k něčemu úplně jinému než k idylce občanské společnosti. (Pohled na naši zemi zvenčí, in: Lid.noviny 8.8.94, s. 5.)
vznik lístku: únor 2004