Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 25

Pravda | Wahrheit

Søren Kierkegaard ()
Wieweit kann die Wahrheit gelehrt werden? Mit dieser Frage wollen wir beginnen. Dies war eine sokratische Frage oder wurde es durch die sokratische Frage: Wieweit kann die Tugend gelehrt werden? … /
In dieser Hinsicht zeigt es sich, mit welcher wunderbaren Konsequenz Sokrates sich selber treu blieb und künstlerisch verwirklichkte, was er verstanden hatte. Er war und blieb Hebamme; nicht weil er "das Positive nicht hatte"*, sondern weil er einsah, daß jenes verhältnis das höchste ist, welches ein Mensch zum anderen einnehmen kann. Und darin behält er ja für alle Ewigkeit. Denn selbst wenn je ein göttlicher Ausgangspunkt gegeben wäre, von Mensch zu Mensch bleibt dies das wahre Verhältnis, wenn man auf das Absolute hinschaut und nicht mit dem Zufälligen schäkert, sondern von Herzensgrund darauf verzichtet, die Halbheit zu verstehen, die die Lust der Menschen und das Geheimnis des Systems zu sein scheint. Dagegen war Sokrates eine von Gott selbst geprüfte Hebamme, das Werk, das er vollbrachte, war ein göttlicher Auftrag (vgl. Platos Apologie); mochte er auch den Menschen als Sonderling vorkommen (ATOPÓTATOS, Platos Theätet § 149), und es hatte einen göttlichen Sinn, was Sokrates auch verstand, daß der Gott ihm verbot zu gebären (MAIEYESTHAI MÉ HO THEOS ANAGKADZEI, GENAN DE APEKÓLYSEN, Theätet § 150: Zu entbinden zwingt mich der Gott, das Gebären aber hat er mir versagt); denn zwischen Mensch und Mensch ist das MAIEYESTHAI [Entbinden], das Gebären kommt allein dem Gott zu.
Sokratisch gesehen ist jeder Ausgangspunkt in der Zeit sowieso etwas Zufälliges, Verschwindendes, ein bloßer Anlaß; mehr ist der Lehrer auch nicht, und gibt er sich und sein Wissen auf eine andere Weise hin, dan gibt er nicht, sondern nimmt …/ … Nach sokratischer Anschauung ist jeder Mensch sich selbst das Zentrale, und die ganze Welt zentralisiert sich nur auf ihn hin, denn seine Selbsterkenntnis ist eine Gotteserkenntnis. So verstand Sokrates sich selbst, so mußte nach seiner Anschauung…
…So verstand Sokrates sich selbst, so mußte nach seiner Anschauung jeder Mensch sich selbst verstehen, und kraft dessen mußte er sein Verhältnis zum Einzelnen verstehen, allezeit gleich demütig und gleich stolz. Dazu hatte Sokrates Mut und Besonnenheit, sich selbst genug zu sein, aber auch im Verhältnis zu anderen nur der Anlaß zu sein, selbst für den dümmsten Menschen. Oh, seltene Großherzigkeit, selten in unserer Zeit …
Verhält es sich so damit, die Wahrheit lehrend zu lernen, dann kann die Tatsache, daß ich von Sokrates oder Prodikos oder einem Dienstmädchen gelernt habe, mich nur historisch beschäftigen … Es kann mich auch nicht anders als historisch interessieren, daß die Lehre des Sokrates oder Prodikos die / und die war, denn die Wahrheit, in welcher ich ruhe, war in mir selbst und kam durch mich selbst ans Licht, und nicht einmal Sokrates vermochte sie mir zu geben … Mein Verhältnis zu Sokrates und Prodikos kann mich nicht beschäftigen im Hinblick auf meine ewige Seligkeit, denn diese ist retrograd gegeben im Besitze der Wahrheit, die ich von Anfang an hatte, ohne es zu wissen. … Denn der Endgedanke allen Fragens ist, daß der Befragte doch selbst die Wahrheit haben und sie durch sich selbst bekommen muß. Der zeitliche Ausgangspunkt ist ein Nichts; denn im selben Augenblick, da ich entdecke, daß ich von Ewigkeit an die Wahrheit gewußt habe, ohne es zu wissen, im selben Nu ist jener Augenblick im Ewigen verborgen, darin aufgenommen, so daß ich sozusagen ihn nicht einmal finden kann, selbst wenn ich ihn suchte, weil da kein Hier und Da ist, sondern nur ein ubique und nusquam [überall und nirgends].
Wenn sich dies nun anders verhalten soll, muß der Augenblick in der Zeit entscheidende Bedeutung haben, so daß ich ihn keinen Augenblick, weder in Zeit noch Ewigkeit, werde vergessen können, weil das Ewige, das vorher nicht war, in diesem Augenblick entstand. Unter dieser Voraussetzung laßt uns nun die Verhältnisse betrachten mit Rücksicht auf die Frage, wieweit die Wahrheit gelehrt werden kann.
(6926, Philosophische Brocken, Frankfurt a.M. 1984, S. 12-15.)
vznik lístku: červenec 2001

Hodnota

Karl-Heinz Hillmann (1981)
1. Zur Definition des soziologischen Wertbegriffs
Um nicht in das Dickicht einer nahezu unüberschaubaren Fülle mehr oder weniger veschiedenartiger Definitionen des soziologischen Wertbegriffs hineinzugeraten (1), sollen hier nur einige Definitionsversuche als Ankerpunkte gewählt werden, die in besonders konziser und substanzreicher Weise das soziologisch relevante Bedeutungsfeld des Wertbegriffs zum Ausdruck bringen:
Große Beachtung und Verbreitung hat die Definition von Clyde Kluckhohn gefunden: "A value is a conception, explicit or implicit, disctinctive of an individual or characteristic of a group, of the desirable which influences the selction from avaliable modes, means, and ends of action" (2). Übersetzt heißt dies nach Magret Scholl-Schaaf: "Wert ist eine explizite oder implizite, für ein Individuum oder eine Gruppe charakteristische Konzeption des Wünschenswerten (desirable), welche die Auswahl unter verfügbaen Handlungs-Arten, -Mitteln und -Zielen beeinflußt (3).
In ähnlicher Weise definierte W. Rudolph: "Ein kultureller Wert ist ein sozial sanktionierter, kulturell typisierter und psychisch internalisierte Standard selektiver Orientierung für Richtung, Intensität, Ziel und Mittel des Verhaltens von Angehörigen des betreffenden soziokulturellen Bereichs. Sein objektives Kriterium ist Bedeutsamkeit im Kulturellen Wertsystem, sein subjektives Kriterium ist Bedeutung in der individuellen Persönlichkeitsstruktur" (4). …
(8101, Umweltkrise und Wertwandel, Franf.a.M.-Bern 1981, S. 23.)
vznik lístku: červenec 2001

Hodnoty - zákony

Friedrich Nietzsche (1888)
Problem: wie kamen die Erschöpften dazu, die Gesetze der Werthe zu machen ?
(Nachgelassene Fragmente, in: 4583, SW Bd. 13, S. 413.)
vznik lístku: duben 2003

Hodnoty x věci

Arthur C. Clarke (1988)
„Dobrá práce. Teď už je nic nebude lákat k návratu.“
„V téhle chvíli jsem už pochopil mnoho věcí, ale stále se nemůžu zbavit smutku, že můj starý život vyhasíná.“
„I tohle přejde. Já jsem se také vrátil na Zemi, abych se setkal s těmi, které jsem měl kdysi rád. Nyní už vím, že existují větší věci než láska.“
„A které?“
„Třeba soucit. Spravedlnost. Pravda. A ještě jsou další.“
„Takové názory rád přijímám. Byl jsem už velice starý na příslušníka svého druhu. Mladistvé vášně ze mě už dávno vyprchaly. … „
(2061: Třetí vesmírná odysea, př. Zd. Volný, Praha 1991, str. 182.)
vznik lístku: únor 2004

Hodnoty a (ne)skutečnost

Jan Patočka (1946)
Počínám tam, kde 3. sešit končil. Polin v diskusi proti mé námitce, že jeho filosofie není filosofií akce, poněvadž povede k uvědomění libovolnosti toho, za čím akce jde, a tudíž k lhostejnosti vůči činu samému, řekl prostě, že čin jest vždy nejistý, děje se vždy na podkladě nejistoty. A uvedl příklad manželství. – Nejistota: ta by ještě šla, ale horší je jistota o tom, že hodnoty jsou neskutečné, že jim skutečnost může dát toliko naše jednání. V tom je totiž bludný kruh: rozhodnutí má se o něco opírat a to, oč se opře, bude závislé na tom, jak se rozhodneme! A dále: Je sice jisté, že mnoho činů, ba většina, se děje v nejistotě o hodnotách; ale přece si tuto nejistotu zastíráme, hledíme ji nevidět, i když je nám skoro evidentní, že jde o klam. To přece samo zase něco znamená. Člověk se chce o něco opřít; a není-li této opory, bude v nejistotách a v nouzi. Vidíme ostatně již ze zkušenosti, jak se lidé ustavičně opírají, ne-li jinak, aspoň o příklady, a objektivismus sám psychologicky se možná může vykládat právě jako výtvor této potřeby. Ale je nutno si aspoň klást otázku: jest tato potřeba v každém případě toliko dokument lidské slabosti, dokument oné libovůle, kterou odhaluje právě Polin, nebo jest za ní něco důsažnějšího a jest to index metafyzické otázky? – Naprostá libovůle zamezí také, je-li jednou uvědomena, aby se nevynořovali právě takoví tvůrčí duchové morální, kteří v minulosti byli autory kánonů morálních: duchové s vědomím poslání, a to kladného, zavazujícího. Možná budou Nietzscheové, ale nikoli Sókratové a Ježíšové, resp. Kierkegaardové.
23.11.46
(ex: Deník 23.XI.1946 – 29.V.1947 – přepis, 3173.)
vznik lístku: květen 2007