LADISLAV HEJDÁNEK ARCHIVES | Cardfile

Here you will find a digitized image of Hejdánek's original filing cabinet. Its total volume is many thousand tickets. We publish them in parts as we handle them. At the moment we have worked out what prof. Hejdánek himself developed electronically. However, much work remains on paper cards. In addition to Hejdánek's extracts from reading, the filing cabinet also includes his own thought work from recent years, which cannot be found elsewhere.


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records: 9

Objímající (das Umgreifende)

Karl Jaspers (1935)
Wir müssen aber, trotz der ständigen Abgleitungen, um das Umgreifende uns wirklich zur Gegenwart zu bringen, es dennoch denken, daher es auch erst in jeweils falscher Bestimmtheit denken, diese aber dann überschreiten, um in dem gesamten Gang dieser Weisen des Erdenkens des Umgreifenden an seine Ursprung zu dringen, der nicht mehr Gegenstand wird.
Das Ziel und damit der Sinn eines philosophischen Gedankens ist statt des Wissens von einem Gegenstand vielmehr die Veränderung des Seinsbewuβtseins und der inneren Haltung zu den Dingen.
Die Vergegenwärtingung des Sinns des Umgreifenden hat eine Möglichkeit schaffende Bedeutung. Der Philosophierende spricht darin zu sich: Bewahre dir den freien Raum des Umgreifenden! Verliere dich nicht an ein Gewuβtsein! Lasse dich nicht trennen von der Transzendenz!
Stets ist im Denken des Zeitdaseins die Reihe der Weisen des Umgreifenden im Kreisprozeβ von neuem zu durchlaufen. In keiner seiner Weisen ist bewegungslos zu ruhen. Eine erfordert die andere. Der Verlust einer Weise läβt alle anderen unwahr werden. Daher sucht der Philosophierende keine dieser Weisen des Umgreifenden auszulassen.
(6759, Vernunft und Existenz, Piper, München etc. 1973, S. 56.)
date of origin: květen 2014

Nepředmětnost vědění objímajícího | Objímající a nepředmětnost jeho vědění | Ungegenständlichkeit des Wissens vom Umgreifenden | Umgreifendes und Ungegenständlichkeit des Wissens von ihm

Karl Jaspers (1947)
Wir haben dieses Grundverhältnis nunmehr in bezug auf das philosophische Denken des Umgreifenden zu vergegenwärtigen.
a) Die Ungegenständlichkeit des Wissens vom Umgreifenden. In der Philosophie des Umgreifenden war die durchgehende Schwierigkeit: das Gemeinte ist als solches nicht gegenständlich faβbar oder verlor in solcher Faβlichkeit sofort seinen Sinn. Wir müssen das Umgreifende, um esuns überhaupt zu vergegenwärtigen, denken, daher es aber auch in jeweils falscher Bestimmtheit eines Gegenständlichwerden denken; diese müssen wir dann überschreiten, um in dem Gang der Erhellung der Weisen des Umgreifenden am Ende allein durch unser damit erwachsendes Seinsbewuβtsein an den Ursprung zu dringen, der nicht mehr Gegenstand wird.
Wir lassen im transzendierenden Spiel der trennenden und verbindenden Gedanken die Offenheit unserer möglichen Ursprungserfahrung sich steigern. Gerade das nirgends sich Abschlieβende, nirgends in der einen Konstruktion Verfestigte diese Denkens des Umgreifenden läβt die Freiheit unserer geschichtlichen Gegenwart in ihrer Möglichkeit unangetastet.
(3326, Von der Wahrheit, Piper, München 1958, S. 140520-3.)
date of origin: květen 2014

Umgreifendes und das „Eine“ | Objímající a „jedno“

Karl Jaspers (1962)
Der Weisen des Umgreifenden sind viele. Nur die Formel vom Umgreifenden alles Umgreifenden trifft, aber erreicht nicht das Eine.
1. Die Vielfachheit und Unabschlieβbarkeit. – Jede Weise des Umgreifenden läβt in sich wieder eine Vielfachheit erscheinen. Dasein und Geist sind in der unübersehbaren Individualisierung unendlich vieler. Das Bewuβtsein überhaupt ist zwar dem Sinne nach eines, aber in der Erscheinung gebunden an die Zahllosigkeit der an ihm teilnehmenden denkenden Punkte. Existenz ist in dem Zueinander und Gegeneinander vieler Existenzen. Die Welt ist zerrissen in die Mannigfaltigkeit der Aspekte, Erforschbarkeiten, Gegenstandssphären. Die eine Transzendenz spricht in der Vielfachheit der geschichtlichen Erscheinung der Chriffern für die sie hörenden und sehenden Existenzen und ist, als das Eine der Wirklichkeit selbst, unzugänglich.
Die Weisen des Umgreifenden schlieβen sich für uns nicht zu einem geschlossenen Organismus eines einen Ganzen. Wir sehen in ihnen nicht die Harmonie einer Vollendung. Ihre Vergegenwärtigung ist nur ein Werkezeug, uns im Sein, in dem wir uns finden, nach den Weisen einer Gegenwärtigung zu vergewissern.
(3333, Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, Piper, München 1963, S. 126.)
date of origin: květen 2014

Objímající a „nepředmětno“

Ladislav Hejdánek (2014)
Při setkání s Jaspersem a jeho myšlením jsem si musel vyjasnit aspoň v hrubém prvním pokusu možný vztah mezi jeho myšlenkou „objímajícího“ (= des Umgreifenden) a tím, o čem já raději mluvím jako o „nepředmětnu“ (či nepředmětnosti). Termín pochopitelně není můj; převzal jsem jej od Patočky a dost jsem o tom četl už u Hegela (který užívá – nepříliš přesně a zejména ne dost důsledně pojmově odlišeně – dvou termínů, totiž „ungegenständlich“ a „nichtgegenständlich“). Zvláštní ovšem je, že také Jaspers jen s kritickou distancí užívá termínu „gegenständlich“ a „das Gegenständliche“ (ale nenašel jsem, mám za to, snad nikde „nichtgegenständlich“ ani „ungegenständlich“). Dalo by se tedy prima vista říci, že Jaspers vyhlíží ono předmětně neuchopitelné (nebo přinejmenším nikoli dostatečně, plně uchopitelné) někde „kolem“ nás (i když nikoli předmětně kolem), zatímco onen důraz na niternost a nitro (ovšem nikoli subjektivitu! – aspoň v mém chápání) se mu zdá poněkud problematický (asi právě proto, že se mu zdá být příliš spjat se subjektivitou). Dost by mne proto zajímalo, co inspirovalo Patočku a kterým směrem měl tehdy chuť se dát. (A ovšem proč se mu zdálo, že by to nikam nevedlo, že to není dost nosné apod.) A proč tuhle cestu opustil a nechtěl se k ní vrátit (i když občas některé jeho formulace nasvědčují tomu, že ji nikdy tak docela nepustil z mysli).
(Písek, 140504-1.)
date of origin: květen 2014