Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 17

Protivenství | Resistence

Lucius Annaeus Seneca (-5 - +65)
Epistula LXXVIII.
Toto contra ille pugnet animo; vincetur, si cesserit, vincet, si se contra dolorem suum intenderit. Nunc hoc plerique faciunt, adtrahunt in se ruinam, cui obstandum est. Istud quod premit, quod inpendet, quod urget, si subducere te coeperis, sequetur et gravius incumbet; si contra steteris et obniti volueris, repelletur. …
[Let such a man fight against them with all his might: if he once gives way, he will be vanquished; but if he strives against his sufferings, he will conquer. As it is, however, what most men do is to drag down upon their own heads a falling ruin which they ought to try to support. If you begin to withdraw your support from that which thrusts toward you and totters and is ready to plunge, it will follow you and lean more heavily upon you; but if you hold your ground and make up your mind to push against it, it will be forced back. …]
(…., Ad Lucilium Epistulae morales, London 1970, p. 190 / 191.)
vznik lístku: březen 2000

Pravda

René Descartes (před 1650)
Omnem igitur collocabit industriam in distinguendis & examinandis illis tribus cognoscendi modis, vidensque veritatem proprie vel falsitatem non nisi in solo intellectu esse posse, sed tantummodo ab aliis doubus suam saepe originem ducere, ……
(pag. 66)
Zaměří tedy veškeré úsilí na rozlišení a prozkoumání těch tří způsobů poznání, a když uvidí, že pravda či nepravda může ve vlastní smyslu být pouze v samotném intelektu, zatím co v oněch dalších dvou má často jen svůj původ, …
(str. 67)
(7192, Regulae ad directionem ingenii – Pravidla pro vedení rozumu, Praha 2000, str. 66 a 67.)
vznik lístku: březen 2002

Čas | Pravda

Tomáš Akvinský (1224/5-1284)
Articulus quartus
Quarto quaeritur utrum sit tantum una veritas qua omnia sunt vera. Et videtur quod sic: Anselmus enim dicit in libro De veritate31 quod sicut tempus se habet ad temporalia ita veritas ad res veras; sed tempus ita se habet ad omnia temporalia quod est unum tempus tantum; ergo ita se habebit veritas ad omnia vera quod erit tantum una veritas.
(5845, Von der Wahrheit – De veritate, Quaest.I; F.Meiner, Hamburg 1986, S. 24.)
vznik lístku: březen 2002

Periechontologie | Předmět a objektivace

Karl Jaspers (1947)
3. Objektivierung des Umgreifenden in philosophischer Lehre (Ontologie und Periechontologie). Das bewußte Philosophieren denkt das Umgreifende. Das Umgreifende, als ein gewußtes im Objekt der Forschung nicht faßbar, erhellt sich durch Philosophieren. Wird aber das Umgreifende gedacht, so wird es auch im Philosophieren auf irgendeine Weise vergegenständlicht. Diese Vergegenständlichung ist zwar ein unerläßliches Mittel des transzendierenden Gedankens. Aber es ist ständig die Gefahr, daß die Vergegenständlichung des Umgreifenden statt als verschwindendes Medium des Gedankens vielmehr als sie selbst gemeint wird. Dann wird der Gedanke in seiner Verkehrung zu einer Lehre vom Umgreifenden wie von einem gegenständlich Erkannten in der Welt.
Unser Erkennen der Gegenstände in der Welt erfolgt in der Form, daß wir sie auseinander ableiten. Was uns vorkommt, wird begriffen, indem es aus einem Anderen begriffen wird. Unser Gegenständliches Erkennen drängt überall auf ableitenden, in der Realität auf kausalen Zusammenhang.
Das philosophische Erdenken des Umgreifenden dagegen ist ein Erhellen der Räume, aus denen das Ursprüngliche uns entgegentritt. Es sind Räume, in denen erst Wissen möglich ist, die aber selbst nicht gewußt werden. Das Umgreifende hat aber, entgegengesetzt zu aller Wißbarkeit, den Grundcharakter, daß es selber nich abgeleitet (a), und daß aus ihm nichts anderes abgeleitet werden kann (b):
a) Da das Umgreifende nicht wie ein Gegenstand in der Welt begriffen wird, kann es nicht abgeleitet werden. Es kommt nicht von einem Ursprünglicheren her, denn es ist als Unüberschreitbares im Überschreiten der Gegenständlichkeit erhellt, so daß über es hinaus nichts mehr ist. Es ist aber auch …
(3326, Von der Wahrheit, München 1958, S. 158.)
vznik lístku: březen 2005

Předmět a zpředmětňování | Periechontologie

Karl Jaspers (1947)
b) Da das Umgreifende kein Gegenstand in der Welt wird, kann auch aus dem Umgreifenden nichts abgeleitet werden. Es ist kein Gegenstand, aus dem andere Gegenstände entspringen, noch läßt es einen Satz entstehen, aus dem ein Systém anderer Sätze folgt..
Im Philosophieren hat es die Tendenz gegeben, aus dem Sein überhaupt, als das das Umgreifende gedacht wurde, das besondere Sein, wie wir es gegenständlich erkennen, abzuleiten. Man ließ die Welt mit uns selbst aus den vermeintlich erkannten Quellen hervorgehen, so wie wir Dinge in der Welt aus ihrer Ursache begreifen. Aber jeder gedachte, noch so umfassende Gegenstand, jedes Gedachte Ganze, auch jedes als Gegenstand gedachte Umgreifende bleibt als Gegenstand ein Einzelnes, da es andere Gegenstände außer sich und [uns – um?] sich gegenüber hat. Das Umgreifende kann niemals erkannt werden als ein Etwas, aus dem Anderes abzuleiten ist.
Das also sind die beiden Grundcharaktere de Umgreifenden: Das Umgreifende kann nicht abgeleitet werden, und aus dem Umgreifenden kann nicht abgeleitet werden. Ob ich das Umgreifende aus einem Anderen ableite, oder ob ich aus dem Umgreifenden das Besondere ableite, in beiden Fällen mache ich einen verkehrten Fehler: ich habe die Ableitung an die Stelle der Grundbezüge gesetzt, ein Gewußtsein von geschehenden Zusammenhängen an die Stelle von Vollziehbarkeiten. Der Grundfehler ist in jedem Falle, die Erhellung des Umgreifenden in einer vermeintlich erkanntnen Objektivierung zu Wissenschaft zu machen: das Sein kann wohl erhellt, aber nicht erkannt werden. Erkannt wird es nur in seiner Erscheinung, wenn diese von uns ins
(3326, Von der Wahrheit, München 1958, S. 159.)
vznik lístku: březen 2005