Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Tomáš Garrigue Masaryk (1895)

Ta živé boje a spory posledního desítiletí mají smysl jen jako symptom té krise, kterou prožíváme. Ty boje a spory mají jen smysl jako pokus o přirozenou organisaci a dělbu národní práce; nové má se starému přičlenit, má staré oživit a obrodit. Starý systém je povalen – toho by neviděl jen slepý; běží teď o to, provádět nutnou organisaci a reorganisaci s poznáním zásad a s plným vědomím – k tomu však, nemáme-li budoucnost ponechat náhodě a jejím osobám, je teď především potřeba veřejné diskuse. Blaze nám, že o našich životních potřebách můžeme a chceme jednat odkrytě, odkrytě nejen před světem, ale i před sebou samými. Jen tak náš národní život a jeho zájmy mohou se stát životem a zájmy světovými: naše otázka, otázka česká je buď otázkou světovou anebo otázkou není.
(6746, Naše nynější krise, in: ČO + NNK, Praha 1948, str. 287.)

Ladislav Hejdánek (2004)

Naši intelektuálové byli nedávno povzbuzeni z míst nejvyšších k „široké intelektuální diskusi“; to je dobře demokratické (jak ostatně už říkával třeba Masaryk). ,Diskuse‘ však může být chápána různě; původní význam jako by nás varoval: diskutující je také (a původně především) ten, kdo se (např. v promluvě či spíše v povídání) rozbíhá více směry, rozptyluje se, pobíhá sem tam a těká. Teprve mnohem později se dostává slovesu discurrere nového významu, totiž probírat nějaké téma (nikoli tedy pouze význam ,slova‘) z různých stran a úhlů; příbuzné slovo „diskurs“ (spjaté s discursare) je toho dokladem. To však už poukazuje spíše k ,disputaci‘, tj. ke zkoumání, bádání, bedlivému šetření (vyšetřování), tedy k poněkud náročnější intelektuální práci (už třeba Cicero staví proti sobě pouhou promluvu, oratio, a dobře připravené disputatio). (Písek, 040301-1.)

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)

In dieser Geschichte kommt das Dilemma unserer Zeit zum Ausdruck. …
Wir stehen vor einer sprachlich armen Zukunft. In dieser neuen Gesellschaft wird weder die Redegewandtheit von /26/ Daniel Webster noch von Philipps Brooks, weder von St. Paul noch von Shakespeare von den Massen gehört werden. Die Wellenlänge, auf der Menschen heute hören oder sprechen, hat auf „Infra-Eloquenz“ gewechselt, in einen leicht hingeworfenen Stil wie „Mir doch gleich“ und „Du kannst mich mal“. Wenn das die Zukunft ist, hat das Christentum keine Zukunft. Denn der Fluß lebendiger Rede ist das Zeichen lebendiger Christen. Er macht Pfingsten gegewärtig mit seinem Geschenk der Zeugen oder er hat aufgehört zu fließen.
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 25-6.)

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)

Ich habe großen Respekt vor dem eschatologischen Sehnen, das sich in diesen Bewegungen regt, genau wie ich aus der Liturgie der alten katholischen Kirche zu atmen trachte. Wenn ich also zwischen Bultmann und Karl Barth einerseits und den pfingstlichen Sekten andrerseits zu wählen gezwungen wäre, so müßte ich die Ernsten Bibelforscher oder die Latter Day Saints wählen. Die Heilsarmee ist christlicher als die Theologie seit Overbecks „Christlichkeit“.
Aber so tief sind wir doch wohl noch nicht gesunken. Noch gehört doch wohl der Weltuntergang zum rechten Glauben, und das Leben im neuen Aeon auch. Aber ist es meine Sache, mit diesem Buche in eine Zeit hineinzureden, die Religion mit Theologie und Christentum mit Religion verwechselt? … Hiermit spricht er mich frei; denn Glauben ohne theologische Fassung, das ist immer der einzige Glaube, der /22/ Zukunft hat. Alle Theologie ist vergangen. Wenn dies ein OKR versteht und druckt, in einem Kirchenblatte druckt, dann kann also doch vielleicht unser Glaube von unserer Theologie gereinit werden? Lassen wir es darauf ankommen, nämlich auf die Zukunft..
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 21-22.)

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)

Es ist also DES CHRISTEN ZUKUNFT nur jenes Minimum orthodoxer Übereinstimmung, ohne die wir als Laien heute nicht Christen zu sein vermögen. Natürlich belehrt mich ein Blick in die theologische Literatur, daß trotz Friedrich Nietzsche, Johannes Weiß und Albert Schweitzer die Eschatologie, das Wirken aus der Zukunft, heutzutage weitgehend ein Sondergut der pfingstlichen Sekten, der Mormonen, der Ernsten Bibelforscher und ihrer zahlreichen Vettern im Sektenschwarm geworden ist.
Ich habe großen Respekt vor dem eschatologischen Sehnen, das sich in diesen Bewegungen regt, genau wie ich aus der Liturgie der alten katholischen Kirche zu atmen trachte. Wenn ich also zwischen Bultmann und Karl Barth einerseits und den pfiungstlichen Sekten andrerseits zu wählen gezwungen wäre, so müßte ich die Ernsten Bibelforscher oder die Latter Day Saints wählen. Die Heilsarmee ist christlicher als die Theologie seit Overbecks „Christlichkeit“.
Aber so tief sind wir doch wohl noch nicht gesunken. Noch gehört doch wohl der Weltuntergang zum rechten Glauben, und das Leben im neuen Aeon auch. Aber ist es meine Sache, mit diesem Buche in eine Zeit hineinzureden, die Religion mit Theologie und Christentum mit Religion verwechselt? …
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 21.)