Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 12

Logika a filosofie

Ladislav Hejdánek (2005)
Werner Strombach (6836, s. 15) uvádí logiku jako „první filosofickou disciplínu“, která se zabývá „obsahy myšlení z formálního hlediska“. Ve svých základech je prý dílem Aristotelovým, ale je třeba pamatovat, že pro Aristotela nejde jen o nauku o myšlení, nýbrž také o základních strukturách skutečnosti (přesněji píše: „daß die Logik bei Aristoteles nicht nur eine Lehre vom Denken ist, sondern auch die Grundstrukturen der Wirklichkeit wiedergibt“). Ontologie a logika patří prý u Aristotela k sobě, myšlení je myšlením o jsoucím, o jsoucnu. – V těchto formulacích je skryto hned několik nepřesností. Především pro Aristotela není logika rozhodně první filosofickou disciplínou, ba není filosofickou disciplínou vůbec, nýbrž je (jenom) nástrojem pro filosofické myšlení, tj. pro všechny filosofické disciplíny (jednotlivé „vědy“ chápal Aristotelés jako filosofické disciplíny). Že se v Aristotelových logických spisech logické problémy prolínají nejen s ontologickými, ale vůbec s filosofickými, o tom nemůže být pochyb, ale z toho nevyplývá, že tyto problémy splývají nebo že je od sebe nelze rozlišit. Něco jiného je ovšem, když Heidegger odhaluje, že aristotelská logika vyrůstá z ontologických, přesněji metafyzických předpokladů a základů. To je spíše namířeno proti tradiční resp. školské logice, tedy jakési popularizaci (možná vulgarizaci) aristotelské logiky, která si pro logiku vyhradila zkoumání formální stránky myšlení, zatímco ostatním vědám (včetně filosofie) přepustila stránku obsahovou (materiální). Ale zvláštní pozornosti zasluhuje otázka, zda se právě v Aristotelově pojetí „logika“ nestává první od filosofie oddělenou vědou; fakticky se ovšem velmi brzo samostatnou, z filosofie vydělenou vědou stává geometrie a vůbec matematika (Aristotelés ovšem měl za to, že matematika je jednou z teoretických věd a tedy součástí „první filosofie“, což souviselo s tím, že geometrické obrazce a dokonce čísla byla považována za „pravá jsoucna“, „pravou skutečnost“). Pro Aristotela tedy nebyla nikdy logika „vědou o myšlení“, nýbrž zkoumáním a stanovením zásad pro (správné a platné) myšlení. Sám název „logika“ je ovšem pozdější, není Aristotelův: „logické“ bylo pro něho to, co se týkalo LOGU – a LOGOS pro něho nikdy nebyl (ostatně stejně jako pro Platóna a také pro presokratiky) jen záležitostí myšlení, ale „týkal“ se vší skutečnosti, všeho skutečného. Odtud pak může být ještě i dnes (a právě dnes) položena otázka, jak rozlišit od sebe logiku jako vědeckou disciplínu (blízkou matematice, eventuelně matematiku zakládající) a filosofickou logiku jakožto „filosofii LOGU“. (Písek, 050325-2.)
vznik lístku: březen 2005

Jazyk (mluva)

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)
In dieser Geschichte kommt das Dilemma unserer Zeit zum Ausdruck. …
Wir stehen vor einer sprachlich armen Zukunft. In dieser neuen Gesellschaft wird weder die Redegewandtheit von /26/ Daniel Webster noch von Philipps Brooks, weder von St. Paul noch von Shakespeare von den Massen gehört werden. Die Wellenlänge, auf der Menschen heute hören oder sprechen, hat auf „Infra-Eloquenz“ gewechselt, in einen leicht hingeworfenen Stil wie „Mir doch gleich“ und „Du kannst mich mal“. Wenn das die Zukunft ist, hat das Christentum keine Zukunft. Denn der Fluß lebendiger Rede ist das Zeichen lebendiger Christen. Er macht Pfingsten gegewärtig mit seinem Geschenk der Zeugen oder er hat aufgehört zu fließen.
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 25-6.)
vznik lístku: leden 2000

Budoucnost

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)
Ich habe großen Respekt vor dem eschatologischen Sehnen, das sich in diesen Bewegungen regt, genau wie ich aus der Liturgie der alten katholischen Kirche zu atmen trachte. Wenn ich also zwischen Bultmann und Karl Barth einerseits und den pfingstlichen Sekten andrerseits zu wählen gezwungen wäre, so müßte ich die Ernsten Bibelforscher oder die Latter Day Saints wählen. Die Heilsarmee ist christlicher als die Theologie seit Overbecks „Christlichkeit“.
Aber so tief sind wir doch wohl noch nicht gesunken. Noch gehört doch wohl der Weltuntergang zum rechten Glauben, und das Leben im neuen Aeon auch. Aber ist es meine Sache, mit diesem Buche in eine Zeit hineinzureden, die Religion mit Theologie und Christentum mit Religion verwechselt? … Hiermit spricht er mich frei; denn Glauben ohne theologische Fassung, das ist immer der einzige Glaube, der /22/ Zukunft hat. Alle Theologie ist vergangen. Wenn dies ein OKR versteht und druckt, in einem Kirchenblatte druckt, dann kann also doch vielleicht unser Glaube von unserer Theologie gereinit werden? Lassen wir es darauf ankommen, nämlich auf die Zukunft..
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 21-22.)
vznik lístku: leden 2000

Budoucnost

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)
Es ist also DES CHRISTEN ZUKUNFT nur jenes Minimum orthodoxer Übereinstimmung, ohne die wir als Laien heute nicht Christen zu sein vermögen. Natürlich belehrt mich ein Blick in die theologische Literatur, daß trotz Friedrich Nietzsche, Johannes Weiß und Albert Schweitzer die Eschatologie, das Wirken aus der Zukunft, heutzutage weitgehend ein Sondergut der pfingstlichen Sekten, der Mormonen, der Ernsten Bibelforscher und ihrer zahlreichen Vettern im Sektenschwarm geworden ist.
Ich habe großen Respekt vor dem eschatologischen Sehnen, das sich in diesen Bewegungen regt, genau wie ich aus der Liturgie der alten katholischen Kirche zu atmen trachte. Wenn ich also zwischen Bultmann und Karl Barth einerseits und den pfiungstlichen Sekten andrerseits zu wählen gezwungen wäre, so müßte ich die Ernsten Bibelforscher oder die Latter Day Saints wählen. Die Heilsarmee ist christlicher als die Theologie seit Overbecks „Christlichkeit“.
Aber so tief sind wir doch wohl noch nicht gesunken. Noch gehört doch wohl der Weltuntergang zum rechten Glauben, und das Leben im neuen Aeon auch. Aber ist es meine Sache, mit diesem Buche in eine Zeit hineinzureden, die Religion mit Theologie und Christentum mit Religion verwechselt? …
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 21.)
vznik lístku: leden 2000

Pokrok | Budoucnost a pokrok

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)
Fortschritt und Zukunft sind tatsächlich untrennbar, aber das Verhältnis ihrer Abhängigkeit ist gerade umgekehrt. Genau deswegen, weil das Christentum die Zukunft erschaffen hat, ist der Fortschritt die Gabe der christlichen Zeitrechnung.18 Und er verschwindet genau proportional zu unserer Entfernung von dieser Zeirechnung. … Was wäre denn z.B. aus der griechischen Wissenschaft und Philosophie geworden, wenn Rom einfach gestürzt wäre wie Babylon, ohne eine Kirche, um sie wieder aufzunehmen und ihre Wiedergeburt zu beginnen? War das nicht einer unserer Siege seit dem 12. Jahrhundert?
Die Idee des Fortschritts wurde nicht 1789 oder 1942 erfunden. Jesus versprach, daß seine Nachfolger Größeres vollbringen würden, als er getan hatte (Joh. 14, 12). Die Kirchenväter verteidigten den Fortschritt als die christliche Anschauung gegenüber dem heidnischen Glauben an Zyklen des Schicksals, bei denen das goldene Zeitalter in der Vergangenheit liegt; sie verkündigten die Auerstehung des Lebens und der Liebe nach und durch Leiden, wodurch Gott selbst Fortschritt in den Herzen der Gläubigen macht.19 Im Zwölften Jahrhundert prophezeite Joachim von Fiore für das folgende Jahrhundert sichtbaren, irdischen Fortschritt über die Kirche hinaus, und damit proklamierte er alle sozialen Reformen und Revolutionen unseres eigenen Jahrhunderts.20 Aber seine Konzeption des Fortschritts über die Kirche hinaus war abhängig von dem Dasein der Kirche, weil sie nur mit dieser gegeben war, und dadurch blieb seine Einstellung christlich.21 Jeder Rückschritt oder Zyklus des Großen Jahres wurde ausdrücklich im Mittelalter bekämpft.22 Die betont moderne Fortschrittsidee ist kaum älter als das 18. Jahrhundert, als ein Mann wie Condorcet, in seinem „Les progrès de l´esprit humain“,23 sich löste von den vorausgehenden Jahrhunderten religiöser Kontinuität und ein außergöttliches Humanitätsideal aufstellte.24 …
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 118-9.)
vznik lístku: leden 2000