Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 13

Budoucnost

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)
Es ist also DES CHRISTEN ZUKUNFT nur jenes Minimum orthodoxer Übereinstimmung, ohne die wir als Laien heute nicht Christen zu sein vermögen. Natürlich belehrt mich ein Blick in die theologische Literatur, daß trotz Friedrich Nietzsche, Johannes Weiß und Albert Schweitzer die Eschatologie, das Wirken aus der Zukunft, heutzutage weitgehend ein Sondergut der pfingstlichen Sekten, der Mormonen, der Ernsten Bibelforscher und ihrer zahlreichen Vettern im Sektenschwarm geworden ist.
Ich habe großen Respekt vor dem eschatologischen Sehnen, das sich in diesen Bewegungen regt, genau wie ich aus der Liturgie der alten katholischen Kirche zu atmen trachte. Wenn ich also zwischen Bultmann und Karl Barth einerseits und den pfiungstlichen Sekten andrerseits zu wählen gezwungen wäre, so müßte ich die Ernsten Bibelforscher oder die Latter Day Saints wählen. Die Heilsarmee ist christlicher als die Theologie seit Overbecks „Christlichkeit“.
Aber so tief sind wir doch wohl noch nicht gesunken. Noch gehört doch wohl der Weltuntergang zum rechten Glauben, und das Leben im neuen Aeon auch. Aber ist es meine Sache, mit diesem Buche in eine Zeit hineinzureden, die Religion mit Theologie und Christentum mit Religion verwechselt? …
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 21.)
vznik lístku: leden 2000

Pokrok | Budoucnost a pokrok

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)
Fortschritt und Zukunft sind tatsächlich untrennbar, aber das Verhältnis ihrer Abhängigkeit ist gerade umgekehrt. Genau deswegen, weil das Christentum die Zukunft erschaffen hat, ist der Fortschritt die Gabe der christlichen Zeitrechnung.18 Und er verschwindet genau proportional zu unserer Entfernung von dieser Zeirechnung. … Was wäre denn z.B. aus der griechischen Wissenschaft und Philosophie geworden, wenn Rom einfach gestürzt wäre wie Babylon, ohne eine Kirche, um sie wieder aufzunehmen und ihre Wiedergeburt zu beginnen? War das nicht einer unserer Siege seit dem 12. Jahrhundert?
Die Idee des Fortschritts wurde nicht 1789 oder 1942 erfunden. Jesus versprach, daß seine Nachfolger Größeres vollbringen würden, als er getan hatte (Joh. 14, 12). Die Kirchenväter verteidigten den Fortschritt als die christliche Anschauung gegenüber dem heidnischen Glauben an Zyklen des Schicksals, bei denen das goldene Zeitalter in der Vergangenheit liegt; sie verkündigten die Auerstehung des Lebens und der Liebe nach und durch Leiden, wodurch Gott selbst Fortschritt in den Herzen der Gläubigen macht.19 Im Zwölften Jahrhundert prophezeite Joachim von Fiore für das folgende Jahrhundert sichtbaren, irdischen Fortschritt über die Kirche hinaus, und damit proklamierte er alle sozialen Reformen und Revolutionen unseres eigenen Jahrhunderts.20 Aber seine Konzeption des Fortschritts über die Kirche hinaus war abhängig von dem Dasein der Kirche, weil sie nur mit dieser gegeben war, und dadurch blieb seine Einstellung christlich.21 Jeder Rückschritt oder Zyklus des Großen Jahres wurde ausdrücklich im Mittelalter bekämpft.22 Die betont moderne Fortschrittsidee ist kaum älter als das 18. Jahrhundert, als ein Mann wie Condorcet, in seinem „Les progrès de l´esprit humain“,23 sich löste von den vorausgehenden Jahrhunderten religiöser Kontinuität und ein außergöttliches Humanitätsideal aufstellte.24 …
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 118-9.)
vznik lístku: leden 2000

Filosofie a matematika | Matematika a filosofie

Alfred North Whitehead (1941)
… Mým tématem je souvislost mezi moderní matematikou a pojmem dobra. Vlastně tu ani nebudeme uplatňovat žádné detailní matematické poučky. Budeme uvažovat o obecné povaze vědy, která se dnes rozvíjí. Toto je filosofické zkoumání. Mnozí matematici znají podrobnosti, ale nemají potuchy o obecné filosofické charakteristice své vědy.
(Matematika a dobro, in: 3581, Matem. a dobré a jiné eseje, Praha 1970, str. 20.)
(orig.: 2879, Essays in Science and Philosophy, New York 1948, p. 75.)
vznik lístku: červenec 2005

Matematikové | Základy | Život a matematika

Robert Musil (1913)
… S výjimkou trochy ručně vyrobených kusů nábytku, šatů, bot a dětí dostáváme všecko za přispění matematických výpočtů. Celá tato existence, která ubíhá, uhání, rozkládá se kolem nás, není na matematice závislá jenom svou poznatelností, nýbrž efektivně skrze ni vznikla, zakládá na ní svou tak a tak danou existenci. Neboť pionýři matematiky si vytvořili použitelné představy o jistých podkladech, z nichž vznikly závěry, výpočty, výsledky, jichž se zmocnili fyzikové, došli k dalším výsledkům, nakonec přišli i technici,vzali často už pouze rezultáty, začali s novými výpočty a vznikly stroje. A najednou, když už všecko pěkně existovalo, přišli matematici – ti, kdož hloubají uvnitř – na to, že něco v samých základech věci absolutně nehraje; skutečně, podívali se až docela dospod a shledali, že celá stavba visí ve vzduchu. Ale stroje fungovaly! Podle toho se musíme domnívat, že celý náš život je jenom bledý přízrak; žijeme ho, ale vlastně jenom na základě omylu, bez něhož by nebyl vznikl. Není dnes druhé možnosti tak fantastického pocitu, jako je pocit matematikův.
Tento intelektuální skandál snáší matematik vzorně, tj. s důvěrou a hrdý na ztracenou nebezpečnost svého rozumu. Mohl bych připojit ještě další příklady, kde …
(Matematický člověk, in: Eseje, př.Jitka Bodláková, Praha 1998, str. 64.)
vznik lístku: květen 2005

Budoucnost

Eugen Rosenstock-Huessy (1955)
Es ist also DES CHRISTEN ZUKUNFT nur jenes Minimum orthodoxer Übereinstimmung, ohne die wir als Laien heute nicht Christen zu sein vermögen. Natürlich belehrt mich ein Blick in die theologische Literatur, daß trotz Friedrich Nietzsche, Johannes Weiß und Albert Schweitzer die Eschatologie, das Wirken aus der Zukunft, heutzutage weitgehend ein Sondergut der pfingstlichen Sekten, der Mormonen, der Ernsten Bibelforscher und ihrer zahlreichen Vettern im Sektenschwarm geworden ist.
Ich habe großen Respekt vor dem eschatologischen Sehnen, das sich in diesen Bewegungen regt, genau wie ich aus der Liturgie der alten katholischen Kirche zu atmen trachte. Wenn ich also zwischen Bultmann und Karl Barth einerseits und den pfingstlichen Sekten andrerseits zu wählen gezwungen wäre, so müßte ich die Ernsten Bibelforscher oder die Latter Day Saints wählen. Die Heilsarmee ist christlicher als die Theologie seit Overbecks „Christlichkeit“.
Aber so tief sind wir doch wohl noch nicht gesunken. Noch gehört doch wohl der Weltuntergang zum rechten Glauben, und das Leben im neuen Aeon auch. Aber ist es meine Sache, mit diesem Buche in eine Zeit hineinzureden, die Religion mit Theologie und Christentum mit Religion verwechselt? ...
(3651, Des Christen Zukunft, München 1956, S. 21.)
vznik lístku: březen 2014