Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


<<    <   17 / 17   >>  >
záznamů: 85

Přechodná doba

Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1807)
Es ist übrigens nicht schwer zu sehen, daß unsre Zeit eine Zeit der Geburt und des Übergangs zu einer neuen Periode ist. Der Geist hat mit der bisherigen Welt seines Daseins und Vorstellens gebrochen und steht im Begriffe, es in die Vergangenheit hinab zu versenken, und in der Arbeit seiner Umgestaltung. Zwar ist er nie in Ruhe, sondern in immer fortschreitender Bewegung begriffen. Aber wie beim Kinde nach langer stiller Ernährung der erste Atemzug jene Allmählichkeit des nur vermehrenden Fortgangs abbricht – ein qualitativer Sprung, – und jetzt das Kind geboren ist, so reift der sich bildende Geist langsam und stille der neuen Gestalt entgegen, löst ein Teilchen des Baues seiner vorhergehenden Welt nach dem andern auf, ihr Wanken wird nur durch einzelne Symptome angedeutet; der Leichtsinn wie die Langweile, die im Be/16/stehenden einreißen, die unbestimmte Ahnung eines Unbekannten sind Vorboten, daß etwas anderes im Anzuge ist. Dies allmähliche Zerbröckeln, das die Physiognomie des Ganzen nicht veränderte, wird durch den Aufgang unterbrochen, der, ein Blitz, in einem Male das Gebilde der neuen Welt hinstellt.
Allein eine volkommene Wirklichkeit hat dies Neue so wenig als das eben geborene Kind; und dies ist wesentlich nicht außer acht zu lassen. Das erste Auftreten ist erst seine Unmittelbarkeit oder sein Begriff. So wenig ein Gebäude fertig ist, wenn sein Grund gelegt worden, so wenig ist der erreichte Begriff des Ganzen das Ganze selbst. …
(2239, Phänomenologie des Geistes, Leipzig 51949, S. 15.) 03-07
vznik lístku: červenec 2003

Systém a systematici

Friedrich Nietzsche (1888)
26.
Ich mißtraue allen Systematikern und gehe ihnen aus dem Weg. Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.
(Sprüche und Pfeile)
(5880, Götzen-Dämmerung, N.-Werke, Bd. 10, Leipzig 1906, S. 240.)
vznik lístku: červen 2011

Vědění a moudrost | Moudrost a vědění

Friedrich Nietzsche (1888)
5.
Ich will, ein für alle Mal, Vieles nicht wissen. – Die Weisheit zieht auch der Erkenntnis Grenzen.
(Sprüche und Pfeile)
(5880, Götzen-Dämmerung, N.-Werke, Bd. 10, Leipzig 1906, S. 237.)
vznik lístku: červen 2011

Otázky svědomí – první dvě

Friedrich Nietzsche (1888)
37.
Du läufst voran? – Thust du das als Hirt? oder als Ausnahme? Ein dritter Fall wäre der Entlaufene ... Erste Gewissensfrage.
38.
Bist du echt? oder nur ein Schauspieler? Ein Vertreter? oder das Vertretene selbst? – Zuletzt bist du gar bloß ein nachgemachter Schauspieler ... Zweite Gewissensfrage.
40.
Bist du einer, der zusieht? oder der Hand anlegt? – oder der wegsieht, bei Seite geht ... Dritte Gewissensfrage.
41.
Willst du mitgehn? oder vorangehn? oder für dich gehen? ... Man muß wissen, was man will und daß man will. – Vierte Gewissensfrage.
(Sprüche und Pfeile)
(5880, Götzen-Dämmerung, N.-Werke, Bd. 10, Leipzig 1906, S. 237.)
vznik lístku: červen 2011

Darwin

Friedrich Nietzsche (1884-1885)
Heil euch, biedere Engländer
Eurem Darwin heil, verständ er
Euch so gut wie als sein Vieh!
Billig ehrt ihr Engeländer
Euren Darwin hoch, verständ er
Auch nicht mehr als Zucht von Vieh.
Heißt die Majestät verletzen
Majestatem genii !
Nur – zu Goethen ihn zu setzen
28 [46]
(Nachgelassene Fragmente, in: 4581, Sämtliche Werke 11, Colli-Montinari, München 1980, S. 308 u. 333.)
vznik lístku: leden 2001