Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 178

Původ (zdroj)

Martin Heidegger (1935)
Ursprung bedeutet hier jenes, von woher und wodurch eine Sache ist, was sie ist und wie sie ist. Das, was etwas ist, wie es ist, nennen wir sein Wesen. Der Ursprung von etwas ist die Herkunft seines Wesens. Die Frage nach dem Ursprung des Kunstwerkes fragt nach seiner Wesensherkunft. Das Werk entspringt nach der gewöhnlichen Vorstellung aus der und durch die Tätigkeit des Künstlers. Wodurch aber und woher ist der Künstler das, was er ist? Durch das Werk; denn, daß ein Werk den Meister lobe, heißt: das Werrk erst läßt den Künstler als einen Meister der Kunst hervorgehen. Der Künstler ist der Ursprung des Werkes. Das Werk ist der Ursprung des Künstlers. Keines ist ohne das andere. Gleichwohl tr(gt auch keines der beiden allein das andere. …
(Der Ursprung des Kunstwerkes, Reclam, Stuttgart 1978, S. 7.)
vznik lístku: únor 2005

Systém a systematici

Friedrich Nietzsche (1888)
26.
Ich mißtraue allen Systematikern und gehe ihnen aus dem Weg. Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.
(Sprüche und Pfeile)
(5880, Götzen-Dämmerung, N.-Werke, Bd. 10, Leipzig 1906, S. 240.)
vznik lístku: červen 2011

Moudrost a vědění | Vědění a moudrost

Friedrich Nietzsche (1888)
5.
Ich will, ein für alle Mal, Vieles nicht wissen. – Die Weisheit zieht auch der Erkenntnis Grenzen.
(Sprüche und Pfeile)
(5880, Götzen-Dämmerung, N.-Werke, Bd. 10, Leipzig 1906, S. 237.)
vznik lístku: červen 2011

Ansichsein | Sein | Objektsein | Ichsein | Gegenstandsein | Fürsichselbstsein

Karl Jaspers (1932)
Sein wird als erfaβtes sogleich ein bestimmtes Sein. Auf die Frage, was Sein sei, bietet sich uns daher vielerlei Sein an: das empirisch in Raum und Zeit Wirkliche, Totes und Lebendiges, Dinge und Personen, Werkzeuge und fremder Stoff, Gedanken, die von dem Wirklichen gelten, zwingende Konstruktionen idealer Gegenstände, so der mathematischen, Phantasieinhalte, mit einem Wort: Gegenständlichkeit überhaupt. In der Situation vorgefundenes Sein ist für mich Objekt.
Anders bin ich. Ich stehe mir nicht gegenüber wie den Dingen; ich bin der Fragende, dem sich jene objektiven Seinsweisen als Antworten darbieten, und der sich als den Fragenden weiβ. Wie ich mich auch wende, mich zum Objekt zu Machen, immer bin auch ich da, dem ich Objekt werde: es bleibt ein Ichsein. /5/
Sein als Objektsein und Sein als Ichsein sind die zunächst sich aufdrängenden wesensverschiedensten Seinsweise. Unter den Objekten sind zwar Personen, die als für sich seiend Ich sind, wie ich für sie Objekt werden kann, und auch ich kann mir, wo Ich als Objekt und Ich als Subjekt trotz der Spannung eins sind.
Das Sein der Dinge weiβ nichts von sich; ich, das denkende Subjekt, weiβ von ihm. Denke ich mich dieses Sein, wie es unabhängig von seinem Gegenstandsein für ein Subjekt d.h. nicht als Erscheinung für Anderes ist, so nenne ich es ein Sein an sich. Dieses Ansichsein aber ist mir nicht zugänglich, denn im ersten Zugriff mache ich es zu einem Gegenstand, damit aber zur Erscheinung als einem Sein für mich. Ein Sein, das für sich selbst ist, in dem Sein und Gewuβtsein zusammegehören, kenne ich nur in mir. Ich als Sein bin in der Wurzel verschieden von allem Sein der Dinge, weil ich sagen kann „ich bin“. Mache ich aber mich selbst als empirisches Dasein zum Objekt, dann bin ich als solches nicht, was „Ich“ an sich selbst ist. Was ich an mir selbst bin, weiβ ich nicht, sofern ich mir Gegenstand bin. Ich müβte meiner inne werden auf eine Weise, die nicht erkennendes Wissen ist. Auch dann bliebe mir das Ansichsein der anderen Dinge schlechthin fremd.
Wenn ich das Sein auflöse in Objektsein, Ansichsein und Fürsichselbstsein, so habe ich nicht drei nebeneinander bestehende Seinsarten, sonder die voneinander unlösbaren Pole des Seins, in dem ich mich finde.Ich kann die Neigung haben, einen der drei Pole für das eigentliche Sein zu halten. Dann ...
(3337, Philosophie I, Berlin etc. 1956, S. 4-5.)
vznik lístku: květen 2014

Otázky svědomí – první dvě

Friedrich Nietzsche (1888)
37.
Du läufst voran? – Thust du das als Hirt? oder als Ausnahme? Ein dritter Fall wäre der Entlaufene ... Erste Gewissensfrage.
38.
Bist du echt? oder nur ein Schauspieler? Ein Vertreter? oder das Vertretene selbst? – Zuletzt bist du gar bloß ein nachgemachter Schauspieler ... Zweite Gewissensfrage.
40.
Bist du einer, der zusieht? oder der Hand anlegt? – oder der wegsieht, bei Seite geht ... Dritte Gewissensfrage.
41.
Willst du mitgehn? oder vorangehn? oder für dich gehen? ... Man muß wissen, was man will und daß man will. – Vierte Gewissensfrage.
(Sprüche und Pfeile)
(5880, Götzen-Dämmerung, N.-Werke, Bd. 10, Leipzig 1906, S. 237.)
vznik lístku: červen 2011