Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


Umění a „síla“ | „Síla“ a umění

Friedrich Nietzsche (1885-86)
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I. Grundwiderspruch in der Civilisation und der Erhöhung des Menschen. Es ist die Zeit des großen Mittags, der fruchtbarsten Aufhellung: meine Art von Pessimismus: – großer Ausgangspunkt.
II. Die moral Werthschätzungen als eine Geschichte der Lüge und Verleumdungskunst im Dienste eines Willens zur Macht (des Heerden-Willens) welcher sich gegen die stärkeren Menschen auflehnt
III. Die Bedingungen jeder Erhöhung der Cultur (der Ermöglichung einer Auswahl auf Unkosten der Menge) sind die Bedingungen alles Wachsthums.
IV. Die Vieldeutigkeit der Welt als Frage der Kraft, welche alle Dinge unter der Perspektive ihres Wachsthums ansieht. Die moralischen christlichen Werthurtheile als Sklaven-Aufstand und Sklaven-Lügenhaftigkeit (gegen die aristokratischen Werthe der antiken Welt)
Wie weit reicht die Kunst hinab in das Wesen der Kraft ?
(Nachlaß, in: 4582, SW Bd. 12, München-Berlin 1980, S. 127.) 03-04
vznik lístku: duben 2003

Philosophiegeschichte | Filosofie - dějiny

G. Picht (1965-6)
Wer eine Geschichte der Philosophie in die Hand nimmt und sie vernünftig benutzen will, der muß wissen, was er von ihr erwarten darf und was nicht. Ein Lehrbuch der Geschichte der Philosophie verhält sich zur Sache selbst, nämlich zur Philosophie, nicht anders als ein Lehrbuch der Musikgeschichte zur Sache selbst, nämlich zur klingenden Musik. Sie können aus einem solchen Lehrbuch, ähnlich wie aus einer Musikgeschichte, eine Fülle von Kenntnissen erwerben, die zum Verständnis der Philosophie beziehungsweise der Musik wichtig, ja unentbehrlich sind. Aber so wenig wie die Musik als solche in einer Musikgeschichte zum Klingen kommt, so wenig finden sie in den Büchern über die Philosophie das, worum es doch geht, nämlich die Philosophie als solche. Wie die Musik, so ist auch die Philosophie nicht ein Gegenstand, den man vorfinden und zur Kenntnis nehmen kann. Sie ist vielmehr, ähnlich wie die Musik, ein Geschehen, das sich in unserer Mitte ereignet.
(5969, Kants Religionsphilosophie, Stuttgart 1985, S. 9.)
vznik lístku: únor 2004