Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Gerd Lüdemann (199?)

Die Bibel ist für mich keine "Heilige Schrift", und die Bekenntnisse sind historische Urkunden, auf die man heutige Christen nicht mehr verpflichten kann. … Weil Menschen sie geschrieben haben und sie deshalb voller Ungereimtheiten, Widersprüche und Irrtümer steckt, und an einigen Stellen ist das "Wort Gottes" sogar unchristlich. … Zum Beispiel dort, wo es den Haß gegen die Juden schürt. … Die Offenbarung schildert blutrünstig und grausam das Ende der Welt. … Deshalb ist sie bei den Sekten so beliebt. … Der Taufbefehl ist in der christlichen Gemeinde entstanden, lange nach dem Tode Jesu, um der Mission unter den Heiden, die Jesus weder gewollt noch erwartet hat, mehr Gewicht zu geben. …die Abendmahlsworte sind Jesus nachträglich in den Mund gelegt worden. Er hat dies weder zu seinen Jüngern gesagt noch sich damit an die künftigen Christen gewandt. … Das Sprechen des Credos ist für mich das Murmeln einer antiken Religion. Ich sehe es so: Entweder sprechen die Gottesdienstteilnehmer den Text, ohne über ihn nachzudenken, dann plappern sie wie die Heiden. Oder aber sie glauben, was sie aufsagen, dann bekunden sie, daß sie Absurdes glauben. … Ich empfinde dabei zunehmend Unbehagen. Manchmal würde ich lieber hinausgehen ins Freie, als weiter zuzuhören. … Jungfrauengeburt, Höllenfahrt, Himmelfahrt – lauter Mirakel. Und eine leibliche Auferstehung hat es auch nicht gegeben, Jesu Grab war nicht leer. … Jesus hat keine Toten auferweckt, kein Brot vermehrt, und er ist auch nicht übers Wasser gegangen. Er hat lediglich Dämonenaustreibungen vorgenommen und Kranke geheilt. … Das Johannes-Evangelium ist fromme Dichtung … Jesus hat sich weder als das "Licht der Welt" noch als das "Brot des Lebens" bezeichnet. Und nicht von Jesus, sondern vom Autor des Johannes-Evangeliums stammt das berühmte Wort: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich." … Lüge bleibt Lüge, auch wenn sie in der Bibel steht.
z internetu:
Gerd Lüdemann, ev.Theologe
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Gerd Lüdemann ()

Die Bibel ist für mich keine „Heilige Schrift“, und die Bekenntnisse sind historische Urkunden, auf die man heutige Christen nicht mehr verpflichten kann. ... Weil Menschen sie geschrieben haben und sie deshalb voller Ungereimtheiten, Widersprüche und Irrtümer steckt, und an einigen Stellen ist das „Wort Gottes“ sogar unchristlich. ... Zum Beispiel dort, wo es den Haß gegen die Juden schürt. ... Die Offenbarung schildert blutrünstig und grausam das Ende der Welt. ... Deshalb ist sie bei den Sekten so beliebt. ... Der Taufbefehl ist in der christlichen Gemeinde entstanden, lange nach dem Tode Jesu, um der Mission unter den Heiden, die Jesus weder gewollt noch erwartet hat, mehr Gewicht zu geben. ...die Abendmahlsworte sind Jesus nachträglich in den Mund gelegt worden. Er hat dies weder zu seinen Jüngern gesagt noch sich damit an die künftigen Christen gewandt. ... Das Sprechen des Credos ist für mich das Murmeln einer antiken Religion. Ich sehe es so: Entweder sprechen die Gottesdienstteilnehmer den Text, ohne über ihn nachzudenken, dann plappern sie wie die Heiden. Oder aber sie glauben, was sie aufsagen, dann bekunden sie, daß sie Absurdes glauben. ... Ich empfinde dabei zunehmend Unbehagen. Manchmal würde ich lieber hinausgehen ins Freie, als weiter zuzuhören. ... Jungfrauengeburt, Höllenfahrt, Himmelfahrt – lauter Mirakel. Und eine leibliche Auferstehung hat es auch nicht gegeben, Jesu Grab war nicht leer. ... Jesus hat keine Toten auferweckt, kein Brot vermehrt, und er ist auch nicht übers Wasser gegangen. Er hat lediglich Dämonenaustreibungen vorgenommen und Kranke geheilt. ... Das Johannes-Evangelium ist fromme Dichtung ... Jesus hat sich weder als das „Licht der Welt“ noch als das „Brot des Lebens“ bezeichnet. Und nicht von Jesus, sondern vom Autor des Johannes-Evangeliums stammt das berühmte Wort: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ ... Lüge bleibt Lüge, auch wenn sie in der Bibel steht.
Gerd Lüdemann, ev.Theologe (z Internetu)

Ladislav Hejdánek (2013)

V přemluvě k českému překladu Bonhoefferových dopisů z vězení (Widerstand und Ergebung, česky Na cestě k svobodě) charakterizuje J.B.Souček tyto dopisy tak, že „jsou jedním z nejvýraznějších, myšlenkově nejpodnětnějších a lidsky nejpřesvědčivějších dokladů odporu, který se proti nelidské hitlerovské tyranii zvedal i uprostřed německého národa“ (s. 7). Možná, že Souček zvolil tuto formulaci z jisté opatrnosti (která je ostatně patrná i jinde), ale vystihuje tak vlastně jen okrajový rys Bonhoefferových myšlenkových podnětů, které jsou daleko spíš (a také méně samozřejmě) kriticky zaměřeny na stav církve a ovšem zejména teologie (dokonce v něčem i proti teologii barthovské). Je ovšem pravda, že Bonhoefferova ostrá protináboženská kritika byla asi silně ovlivněna a zejména posílena nábožensky kolorovaným selháním církve i křesťanů. Ale celá věc pro něho byla v převážném rozsahu principiální: religiozita je vždycky spojena s nebezpečím scestí. Ale opravdu: je v těch Bonhoefferových dopisech něco zásadnějšího a aktuálně naléhavějšího než právě ona výzva k nenáboženské interpretaci? A že to není „rozpracováno“ až do nějakého tlustospisu? Vždyť to se nám stává neustále, že dostaneme „nápad“ (tj. něco, co „na nás padne“), ale nemůžeme to hned zpracovat a do šířky aplikovat; někdy to vůbec není v našich silách. Můžeme pak dělat něco užitečnějšího, že takový „nápad“ alespoň zaznamenat? A můžeme pak jako čtenáři takových záznamů dělat něco užitečnějšího, než se pokoušet tam vyhledat ty nejlepší a nejperspektivnější „nápady“? – Pochopitelně nemá mnoho ceny, když se někdo domácí „malou“ tradicí zabývá někdo, v jehož silách není se zabývat těmi velkými a „hlavními“ tradicemi. Jde jen o to, nenechat se stále jen víc a víc přitahovat tím „velkým“, „slavným“ a uznávaným. Vždyť jaký by to mělo smysl jen napodobovat v horší úrovni něco, co se i tak děje za mnohem příznivějších okolností jinde, tj. ve světě? A tak takový Bonhoeffer může mít větší vliv několik „nápady“ ve svých dopisech ve vězení než řada velkých teologických kompendií.
(Písek, 130607-1.)