Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 144

Theologie

Johann Wolfgang Goethe (1808-1832)
Schüler:
Mein Abscheu wird durch Euch vermehrt.
O glücklich der ! den Ihr belehrt.
Fast möcht’ ich nun Theologie studieren.
Mephistopheles:
Ich wünschte nicht Euch irre zu führen.
Was diese Wissenschaft betrifft,
Es ist so schwer den falschen Weg zu meiden,
Es liegt in ihr so viel verborgnes Gift,
Und von der Arzenei ist’s kaum zu unterscheiden.
Am besten ist’s auch hier, wenn Ihr nur Einen hört,
Und auf des Meisters Worte schwört.
Im Ganzen – haltet Euch am Worte !
Dann geht Ihr durch die sichre Pforte
Zum Tempel der Gewißheit ein.
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 60.)
vznik lístku: květen 2000

Pojem

Johann Wolfgang Goethe (1808-1832)
Mephistopheles:
...
Im Ganzen – haltet Euch am Worte !
Dann geht Ihr durch die sichre Pforte
Zum Tempel der Gewißheit ein.
Schüler:
Doch ein Begriff muß bei dem Worte sein.
Mephistopheles:
Schon gut! Nur muß man sich nicht allzu ängstlich quälen;
Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten ein System bereiten,
An Worte läßt sich trefflech glauben,
Von einem Wort läßt sich kein Jota rauben.
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 60.)
vznik lístku: květen 2000

Teorie

Johann Wolfgang Goethe (1808-1832)
Mephistopheles:
’s ist ein Gesetz der Teufel und Gespenster:
Wo sie hereingeschlüpft, da müssen sie hinaus.
Das erste steht uns frei, beim Zweiten sind wir Knechte.
Faust:
Die Hölle selbst hat ihre Rechte?
Das find’ ich gut, da ließe sich ein Pakt,
Und sicher wohl, mit euch ihr Herren schließen?
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 43.)
vznik lístku: květen 2000

Mýty a kritičnost

Ladislav Hejdánek (2010)
K bytostné povaze „mýtů“ resp. mytických vyprávění náleží, že jsou předávány z generace na generaci „znalými“ či „vědoucími“, ale že nikdy není výrazně položena otázka, odkud to ten, kdo je vypráví, všechno ví. A pokud snad někdy taková otázka padla, odpověď zněla, že to ví od svého otce nebo děda – což pochopitelně nemohlo být uspokojivé, jak se nám (dnes) zdá, neboť vlastní otázka tak zůstávala nezodpověděna. Zvláště když šlo o mýty o počátku všech věcí, o vzniku světa, zůstával veškerý interes u těch věcí a u světa samého, ale kdo to vlastně skutečně viděl, kdo u toho byl, aby o tom mohl podat zprávu, zůstávalo zcela mimo rámec jakéhokoli dotazování (natož zkoumání). Kritičnost tedy spočívala a nadále spočívá v tom, že důsledně odlišujeme to, o čem se něco říká (např. vypráví), od toho, kdo a s jakým oprávněním to říká.
(Písek, 101111-1.)
vznik lístku: listopad 2010

Křesťanství a sociální rozdíly

Søren Kierkegaard (1813-55)
Seinen Nächsten lieben heißt: indem man in der irdischen Verschiedenartigkeit verbleibt, wie sie einem angewiesen ist, im wesentlichen unbedingt jedem Menschen gegenüber gleichmäßig sein wollen .
Das Christentum wollte nicht vorwärts stürmen, um die Verschiedenartigkeiten abzuschaffen, weder die der Vornehmheit, noch die der Geringheit, ebensowenig hat es weltlich ein weltliches Übereinkommen schließen wollen zwischen den Verschiedenartigkeiten; sondern es will, daß die Verschiedenartigkeit nur lose um den Menschen hänge, lose gleich dem Mantel, den die Majestät abwirft, um zu zeigen, wer sie ist; lose gleich den Lumpen, in denen ein übernatürliches Wesen sich barg. Denn wenn die Verschiedenheit so lose hängt, dann sieht man, undeutlich zwar, aber immer wieder, in jedem Einzelnen jenes wesentliche Andere, das allen Gemeinsame, das ewig sich Gleichbleibende, die Gleichheit.
Wenn es so wäre, wenn jeder Einzelne so lebte, dann hätte die Zeitlichkeit ihren Höhepunkt erreicht. Wie die Ewigkeit kann sie nicht sein; aber diese erwartungsvolle Feierlichkeit, die, ohne des Lebens Gang zu hemmen, sich täglich durch das /168/ Ewige und die Gleichmäßigkeit der Ewigkeit verjüngt, täglich die Seele erlöst von der Verschiedenheit, in welcher sie trotzdem bleibt: das wäre schon der Abglanz der Ewigkeit. …
(3916, Religion der Tat [Auswahl], Kröner, Leipzig 1930, S. 167-68.)
[ex: Zwei ethisch-religiöse kleine Abhandlungen (XI, 90); Taten der Liebe (IX, 71 ff.]
vznik lístku: březen 2005