Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 45

Metafyzika

Johann Wolfgang Goethe ()
Mephistopheles:
Nachher, vor allen andern Sachen,
Müßt Ihr Euch an die Metaphysik machen!
Da seht, daß Ihr tiefsinnig faßt,
Was in des Menchen Hirn nicht paßt;
Für was dreingeht und nicht drein geht,
Ein prächtig Wort zu Diensten steht.
Doch vorerst dieses halbe Jahr
Nehmt ja der besten Ordnung wahr.
Fünf Stunden habt Ihr jeden Tag,
Seid drinnen mit dem Glockeschlag !
Habt Euch vorher wohl präpariert,
Paragraphos wohl einstudiert, Damit Ihr nachher besser seht,
Daß es nichts sagt, als was im Buche steht;
Doch Euch des Schreibens ja befleißt,
Als diktiert’s Euch der Heilig’ Geist !
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 59.)
vznik lístku: duben 2014

Teorie

Johann Wolfgang Goethe ()
Mephistopheles:
Grau, teurer Freund, ist alle Theorie,
Und grün des Lebens goldner Baum.
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 61.)
vznik lístku: duben 2014

Theologie

Johann Wolfgang Goethe ()
Schüler:
Mein Abscheu wird durch Euch vermehrt.
O glücklich der ! den Ihr belehrt.
Fast möcht’ ich nun Theologie studieren.
Mephistopheles:
Ich wünschte nicht Euch irre zu führen.
Was diese Wissenschaft betrifft,
Es ist so schwer den falschen Weg zu meiden,
Es liegt in ihr so viel verborgnes Gift,
Und von der Arzenei ist’s kaum zu unterscheiden.
Am besten ist’s auch hier, wenn Ihr nur Einen hört,
Und auf des Meisters Worte schwört.
Im Ganzen – haltet Euch am Worte !
Dann geht Ihr durch die sichre Pforte
Zum Tempel der Gewißheit ein.
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 60.)
vznik lístku: duben 2014

Jednota (jedno)

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1821)
Wer etwas wissen will, will zugleich, daß sein Wissen Realität habe. Ein Wissen ohne Realität ist kein Wissen. Was folgt daraus?
Entweder muß unser Wissen schlechthin ohne Realität – ein ewiger Kreislauf, ein beständiges wechselseitiges Verfließen aller einzelnen Sätze ineinander, ein Chaos sein, in dem kein Element sich scheidet, oder –
Es muß einen letzten Punkt der Realität geben, an dem alles hängt, von dem aller Bestand und alle Form unsers Wissens ausgeht, der die Elemente scheidet und jedem den Kreis seiner fortgehenden Wirkung im Universum des Wissens beschreibt.
Es muß etwas geben, in dem und durch welches alles, was da ist, zum Dasein, alles, was gedacht wird, zur Realität, und das Denken selbst zur Form der Einheit und Unwandelbarkeit gelangt. Dieses Etwas (wie wir es für jetzt problematisch bezeichnen können) müßte das Vollendende im ganzen System des menschlichen Wissens sein, es müßte überall, wo unser letztes Denken und Erkennen noch hinreicht – im ganzen kosmos unseres Wissens – zugleich als Urgrund aller Realität herrschen.
Gibt es überhaupt ein Wissen, so muß es ein Wissen geben, zu dem ich nicht wieder durch ein anderes Wissen gelange, und durch welches allein alles andere Wissen Wissen ist.
(Vom Ich als Prinzip der Philosophie – Kapitel 2, ex www:
vznik lístku: prosinec 2012

Pravda | Pravda (latinské citáty)

()
Nihil enim est … veritatis luce dulcius. (Cicero Acad. ad Varronem II, 10, 31)
Simplex ratio veritatis. (Cicero, De or. I, 53, 229)
Veritatis simplex oratio est. (Seneca, Ep. 49, 12)
Patet omnibus veritas. (Seneca, Ep. 33, 11)
Satis diserte pro se loquitur veritas. (Publius Syrus, Sent. S. 50)
O magna vis veritatis, quae contra hominum ingenia, calliditatem, sollertiam contraque fictas omnium insidias facile se per se ipsa defendat! (Cicero, Cael. 26, 63)
Veritas temporis filia est. (Gellius, Noct.Att. XII, 11, 7)
Veritatem dies aperit. (Seneca, De ira II, 22, 2)
Vulgoque veritas iam attributa vino est. (Plinius st., Nat XIV, 22 (28), 141)
Quam nocet saepe verum dicere! (Phaedrus, Fab. Appendix 15)
Veritas odium parit. (Ausonius, Ludus, Bias 3)
Vulgus veritatis pessimus interpres. (Seneca, Vit 2, 1)
Veritatem laborare nimis saepe aiunt, exstingui numquam. (Livius, Urb. XXII, 39, 19)
Errore enim veritas originis non amittitur. (Ulpianus, Dig. L, 1, 6)
Veritas visu et mora, falsa festinatione et incertis valescunt. (Tacitus, Ann. II, 39)
Nimium altercando veritas avertitur. (Publius Syrus, Sent. N. 40)
(citováno ex: 6556, Moudrost starých Římanů, Praha 1990, str. 43 nn. – tam jsou i české překlady)
vznik lístku: březen 2000