Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Paul Ricœur (1995)

K myšlence defatalizace minulosti bych proto přidal ještě myšlenku osvobození od zklamaných nadějí. Spousta našich dnešních utopií obsahuje očekávání, projekty a sny těch, kdo tu byli před námi. Každé období má kolem sebe auru nadějí, které ale zůstanou ve své době nenaplněny. Tato aura umožňuje reprízy nadějí v budoucnosti, čímž léčí utopie z jejich vrozené nemoci, totiž z předsudku, že lze začít od nuly. Utopie se spíše obrozuje, než rodí.
(7939, Myslet a věřit, Praha 2000, str. 161.)

Paul Ricœur (1995)

Možná skutečně existuje meditační rovina, kde se člověk musí oprostit i od té starosti, která nachází své vyjádření v otázce „Kdo jsem?“. Zůstávám-li v linii reflexivní filosofie, síla této otázky implikuje i sílu vzdorovat objektivaci, naturalismu. Musím se tedy ve filosofii bít až do konce o identitu. Na jiné rovině, v jiném stadiu jsem ochoten se jí v plném významu toho slova odříci; k tomu se jistě ještě dostaneme, až budeme mluvit o náboženství. Možná, že někde z tohoto pozadí vyrůstají kritiky Dereka Parfita14 vůči identitě, když říká: „Identity is what doesn´t matter,“ pro filosofii to vlastně ani není téma.
(7939, Myslet a věřit, Praha 2000, str. 121.)
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14 Derek Parfit, Reasons and Persons, Oxford Univ. Press, 1986.

Paul Ricœur (1995)

Jak jste v roce 1968 hodnotil to, co se tehdy dělo?
Kladně: zdálo se mi tehdy, že to pozitivní převažuje nad negativním. Zkušenost svobody slova, to, že všichni hovořili se všemi, všechny ty projevy souručivé vzájemnosti mi připadaly mimořádné. Dnes se ptám, co že se to vlastně stalo. Nic, nebo velmi mnoho? Byl to jen jakýsi velký hravý sen, jak se domníval Raymond Aron, anebo se událo něco skutečně důležitého, co sice nemělo praktické politické vyústění, ale co mělo hluboký kulturní význam, protože se tím vyvedlo na světlo leccos skrývaného, maskovaného, odsouvaného? Nebyla to přece jen jakási sociální erupce, osvobození? Proč k tomu současně došlo vlastně po celém světě, v Paříži, Tokiu, Berlíně, i v amerických univerzitních kampusech? Společným prvkem se mi tu zdá být ...
(7939, Myslet a věřit, [rozhovor], Praha 2000, str.58

Karl Jaspers (1947)

3. Objektivierung des Umgreifenden in philosophischer Lehre (Ontologie und Periechontologie). Das bewußte Philosophieren denkt das Umgreifende. Das Umgreifende, als ein gewußtes im Objekt der Forschung nicht faßbar, erhellt sich durch Philosophieren. Wird aber das Umgreifende gedacht, so wird es auch im Philosophieren auf irgendeine Weise vergegenständlicht. Diese Vergegenständlichung ist zwar ein unerläßliches Mittel des transzendierenden Gedankens. Aber es ist ständig die Gefahr, daß die Vergegenständlichung des Umgreifenden statt als verschwindendes Medium des Gedankens vielmehr als sie selbst gemeint wird. Dann wird der Gedanke in seiner Verkehrung zu einer Lehre vom Umgreifenden wie von einem gegenständlich Erkannten in der Welt.
Unser Erkennen der Gegenstände in der Welt erfolgt in der Form, daß wir sie auseinander ableiten. Was uns vorkommt, wird begriffen, indem es aus einem Anderen begriffen wird. Unser Gegenständliches Erkennen drängt überall auf ableitenden, in der Realität auf kausalen Zusammenhang.
Das philosophische Erdenken des Umgreifenden dagegen ist ein Erhellen der Räume, aus denen das Ursprüngliche uns entgegentritt. Es sind Räume, in denen erst Wissen möglich ist, die aber selbst nicht gewußt werden. Das Umgreifende hat aber, entgegengesetzt zu aller Wißbarkeit, den Grundcharakter, daß es selber nich abgeleitet (a), und daß aus ihm nichts anderes abgeleitet werden kann (b):
a) Da das Umgreifende nicht wie ein Gegenstand in der Welt begriffen wird, kann es nicht abgeleitet werden. Es kommt nicht von einem Ursprünglicheren her, denn es ist als Unüberschreitbares im Überschreiten der Gegenständlichkeit erhellt, so daß über es hinaus nichts mehr ist. Es ist aber auch …
(3326, Von der Wahrheit, München 1958, S. 158.)

Karl Jaspers (1947)

b) Da das Umgreifende kein Gegenstand in der Welt wird, kann auch aus dem Umgreifenden nichts abgeleitet werden. Es ist kein Gegenstand, aus dem andere Gegenstände entspringen, noch läßt es einen Satz entstehen, aus dem ein Systém anderer Sätze folgt..
Im Philosophieren hat es die Tendenz gegeben, aus dem Sein überhaupt, als das das Umgreifende gedacht wurde, das besondere Sein, wie wir es gegenständlich erkennen, abzuleiten. Man ließ die Welt mit uns selbst aus den vermeintlich erkannten Quellen hervorgehen, so wie wir Dinge in der Welt aus ihrer Ursache begreifen. Aber jeder gedachte, noch so umfassende Gegenstand, jedes Gedachte Ganze, auch jedes als Gegenstand gedachte Umgreifende bleibt als Gegenstand ein Einzelnes, da es andere Gegenstände außer sich und [uns – um?] sich gegenüber hat. Das Umgreifende kann niemals erkannt werden als ein Etwas, aus dem Anderes abzuleiten ist.
Das also sind die beiden Grundcharaktere de Umgreifenden: Das Umgreifende kann nicht abgeleitet werden, und aus dem Umgreifenden kann nicht abgeleitet werden. Ob ich das Umgreifende aus einem Anderen ableite, oder ob ich aus dem Umgreifenden das Besondere ableite, in beiden Fällen mache ich einen verkehrten Fehler: ich habe die Ableitung an die Stelle der Grundbezüge gesetzt, ein Gewußtsein von geschehenden Zusammenhängen an die Stelle von Vollziehbarkeiten. Der Grundfehler ist in jedem Falle, die Erhellung des Umgreifenden in einer vermeintlich erkanntnen Objektivierung zu Wissenschaft zu machen: das Sein kann wohl erhellt, aber nicht erkannt werden. Erkannt wird es nur in seiner Erscheinung, wenn diese von uns ins
(3326, Von der Wahrheit, München 1958, S. 159.)