Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 22

Budoucnost

Søren Kierkegaard (1813-55)
Was wird geschehen? Was wird die Zukunft bringen? Ich weiß es nicht, ich ahne nichts. Wenn eine Spinne von einem festen Punkt sich herniederstürzt in ihre notwendigen Folgen, so sieht sie fort und fort vor sich einen leeren Raum, in dem es ihr unmöglich ist, festen Fuß zu fassen, und wenn sie sich noch so sehr spreizte. Ebenso ergeht es mir; nach vorne fort und fort ein leerer Raum, und was mich vorwärts treibt, ist eine Folgerichtigkeit, die hinter mir liegt. Dies Leben ist nach rückwerts gekehrt und grauenhaft, nicht auszuhalten.
(7046, Entweder-Oder I., Düsseldorf 1964, S. 25.)
Co bude? Co přinese budoucnost? Nevím to, nic netuším. Když se pavouk spouští z pevného bodu dolů do svých nutných následků, vidí před sebou jen a jen prázdný prostor, v němž mu je nemožné se pevně postavit. Přesně tak je tomu se mnou; vpředu jen a jen prázdný prostor, a kupředu mne žene nutnost, která leží za mnou. Takový život je obrácen dozadu a je hrozný, nelze jej vydržet.
(11.3.1995 – LvH.)
vznik lístku: říjen 2004

Reformace

Søren Kierkegaard (1813-55)
Jede Reformation, die nicht aufmerksam darauf achtet, dass das zu Reformierende im Grunde jeder Einzelne ist, ist eo ipso Sinnenbetrug.
(Tagebücher VII2 B 235 S. 49)
(3916, Die Religion der Tat, Kröner, Leipzig s.d., S. 242.)
vznik lístku: říjen 2008

Revoluce

Søren Kierkegaard (1813-55)
Das Böse in unsrer Zeit ist nicht das Bestehende mit seinen vielen Fehlern; nein, das Böse in unsrer Zeit ist gerade die böse Lust, dies Liebäugeln mit dem Reformieren-Wollen.
(Richtet selbst – XII 479)
(3916, Die Religion der Tat, Kröner, Leipzig s.d., S. 242.)
vznik lístku: říjen 2008

Mathematik Grundlegung

Ludwig Wittgenstein (1937-44)
16. Wozu braucht die Mathematik eine Grundlegung? Sie braucht sie, glaube ich, ebenso wenig, wie die Sätze, die von physikalischen Gegenständen – oder die, welche von Sinneseindrücken handeln, eine Analyse. Wohl aber bedürfen die mathematischen, sowie jene andern Sätze, eine Klarlegung ihrer Grammatik.
Die mathematischen Probleme der sogenannten Grundlagen liegen für uns der Mathematik so weing zu Grunde, wie der gemalte Fels die gemalte Burg trägt.
(5981, Bemerkungen über die Grundlagen der Mathematik, Werkausgabe Bd. 6, Suhrkamp 1984, S. 378.)
vznik lístku: prosinec 2007

Křesťanství a sociální rozdíly

Søren Kierkegaard (1813-55)
Seinen Nächsten lieben heißt: indem man in der irdischen Verschiedenartigkeit verbleibt, wie sie einem angewiesen ist, im wesentlichen unbedingt jedem Menschen gegenüber gleichmäßig sein wollen .
Das Christentum wollte nicht vorwärts stürmen, um die Verschiedenartigkeiten abzuschaffen, weder die der Vornehmheit, noch die der Geringheit, ebensowenig hat es weltlich ein weltliches Übereinkommen schließen wollen zwischen den Verschiedenartigkeiten; sondern es will, daß die Verschiedenartigkeit nur lose um den Menschen hänge, lose gleich dem Mantel, den die Majestät abwirft, um zu zeigen, wer sie ist; lose gleich den Lumpen, in denen ein übernatürliches Wesen sich barg. Denn wenn die Verschiedenheit so lose hängt, dann sieht man, undeutlich zwar, aber immer wieder, in jedem Einzelnen jenes wesentliche Andere, das allen Gemeinsame, das ewig sich Gleichbleibende, die Gleichheit.
Wenn es so wäre, wenn jeder Einzelne so lebte, dann hätte die Zeitlichkeit ihren Höhepunkt erreicht. Wie die Ewigkeit kann sie nicht sein; aber diese erwartungsvolle Feierlichkeit, die, ohne des Lebens Gang zu hemmen, sich täglich durch das /168/ Ewige und die Gleichmäßigkeit der Ewigkeit verjüngt, täglich die Seele erlöst von der Verschiedenheit, in welcher sie trotzdem bleibt: das wäre schon der Abglanz der Ewigkeit. …
(3916, Religion der Tat [Auswahl], Kröner, Leipzig 1930, S. 167-68.)
[ex: Zwei ethisch-religiöse kleine Abhandlungen (XI, 90); Taten der Liebe (IX, 71 ff.]
vznik lístku: březen 2005