Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 21

Budoucnost

Søren Kierkegaard (1843)
V těchto dnech, kdy u ní nemohu být osobně, jak bych si přál, mě zneklidňuje myšlenka, zdali ji alespoň na chvilku napadne zamyslet se nad budoucností. /195/ Doposud ji to jikdy nenapadlo, uměl jsem ji až příliš dobře esteticky omámit. Nedovedu si představit nic méně erotického než tenhle rozhovor o budoucnosti. To proto, že není čím vyplnit přítomnost. Kdybych byl u ní, ničeho podobného bych se neobával, snadno bych ji přiměl zapomenout na čas i na věčnost.
(3552, Svůdcův deník, př. Radko Kejzlar, Praha 1970, str. 194-95.)
vznik lístku: květen 2005

Reflexe

Søren Kierkegaard ()
… Das Unglück der Zeit ist Verstand und Reflexion. Kein unmittelbarer Begeisterter wird uns mehr helfen können; denn die Reflexion der Zeit frißt ihn auf. Darum war gerade ein Mensch nötig, der durch Reflexion alle Reflexion erledigen konnte; ein Verstandesmensch, der gerade im Inkognito der Verständigkeit und Herzlosigkeit, des Spottes und Witzes eine Begeisterung erster Qualität verbarg. …
(Tagebücher VIII A 92)
(ex: 3916, Religion der Tat, Leipzig [1930], S. 80.)
vznik lístku: květen 2005

Rezignace (nekonečná) | Víra a rezignace (nekonečná)

Søren Kierkegaard (1843)

Die unendliche Resignation ist das letzte Stadium, das dem Glauben vorangeht, so daß jeder, der diese Bewegung nicht gemacht hat, auch den Glauben nicht hat; denn erst in der unendlichen Resignation werde ich mir selbst klar in meiner ewigen Gültigkeit, und erst dann kann davon die Rede sein, kraft des Glaubens das Dasein zu erfassen.
(Furcht und Zittern, III 95)
(viz též: 7209, S. 42.)
(ex: 3916, Religion der Tat, Leipzig [1930], S. 56.)
vznik lístku: květen 2005

Křesťanství – nedorozumění

Søren Kierkegaard (1813-55)
Es gibt über das Christentum zwei entscheidende Missverständnisse:
1. Das Christentum ist keine Lehre. (Aus dieser Voraussetzung entstand das ganze Unwesen der Orthodoxie mit dem Streit über das und jenes, während die Existenz ganz unverändert bleibt, sodass man darüber, was das Christliche sei, ebenso streitet wie darüber, was platonische Philosophie und dergl. ist.) Das Christentum ist Existenz-Mitteilung. Deshalb muss mit jeder Generation von vorn angefangen werden; all diese Gelehrtenweisheit über frühere Generationen ist wesentlich überflüssig, doch nicht zu verachten, wenn sie sich selbst und ihre Grenze kennt, dagegen äusserst gefährlich. Wenn sie das nicht tut.
2. Weil das Christentum keine Lehre ist, ist es nicht wie bei einer Lehre gleichgültig, wer es darstellt, wenn er nur (objektiv) das Richtige sagt. Nein, Christus hat nicht Dozenten angestellt, sondern Nahfolger. Wenn das Christentum (gerade weil es keine Lehre ist) sich nicht in dem Darsteller redupliziert, dann stellt er nicht das Christentum dar; denn das Christentum ist Existenz-Mitteilung und kann nur durch die Existenz dargestellt werden. Überhaupt dies „in ihm existieren“, „es existierend ausdrücken“ usw., das ist ja: es reduplizieren.
(Tagebücher IX A 207)
(3916, Die Religion der Tat, Kröner, Leipzig s.d., S. 237-38.)
vznik lístku: říjen 2008

Religiozita a smrt | (das) Religiöse und der Tod | Smrt a religiozita

Hermann Broch (1932)
Doch alles Religiöse ist Auseinandersetzung mit dem Tode. Die Welt in eine geistige Kosmogonie verwandelnd, si also dem platonischen Logos unterstellend, jenem Logos, der der Anfang alles Geschehens ist, nimmt das Religiöse es auf sich, die Welt aus der Umklammerung des Zufalls zu „befreien“, es will Erlösung vom zwange des Empirischen sein, Erlösung eben von dem fürchterlichsten Zwange, dem die menschliche Seele unterworfen ist, vom Zwange des Sterbenmüssens. Der religiöse Zustand an sich ist de Zustand des Un-Zwanges, also einer Gnade, die den erhabenen Namen der Freiheit führt. Die Freiheit ist die Utopie der platonischen, mehr noch, der göttlichen Vernunft.
(Leben ohne platonische Idee [1932], in: 8020, S. 46.)
vznik lístku: říjen 2003