Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 19

Rezignace (nekonečná) | Víra a rezignace (nekonečná)

Søren Kierkegaard (1843)

Die unendliche Resignation ist das letzte Stadium, das dem Glauben vorangeht, so daß jeder, der diese Bewegung nicht gemacht hat, auch den Glauben nicht hat; denn erst in der unendlichen Resignation werde ich mir selbst klar in meiner ewigen Gültigkeit, und erst dann kann davon die Rede sein, kraft des Glaubens das Dasein zu erfassen.
(Furcht und Zittern, III 95)
(viz též: 7209, S. 42.)
(ex: 3916, Religion der Tat, Leipzig [1930], S. 56.)
vznik lístku: květen 2005

Křesťanství – nedorozumění

Søren Kierkegaard (1813-55)
Es gibt über das Christentum zwei entscheidende Missverständnisse:
1. Das Christentum ist keine Lehre. (Aus dieser Voraussetzung entstand das ganze Unwesen der Orthodoxie mit dem Streit über das und jenes, während die Existenz ganz unverändert bleibt, sodass man darüber, was das Christliche sei, ebenso streitet wie darüber, was platonische Philosophie und dergl. ist.) Das Christentum ist Existenz-Mitteilung. Deshalb muss mit jeder Generation von vorn angefangen werden; all diese Gelehrtenweisheit über frühere Generationen ist wesentlich überflüssig, doch nicht zu verachten, wenn sie sich selbst und ihre Grenze kennt, dagegen äusserst gefährlich. Wenn sie das nicht tut.
2. Weil das Christentum keine Lehre ist, ist es nicht wie bei einer Lehre gleichgültig, wer es darstellt, wenn er nur (objektiv) das Richtige sagt. Nein, Christus hat nicht Dozenten angestellt, sondern Nahfolger. Wenn das Christentum (gerade weil es keine Lehre ist) sich nicht in dem Darsteller redupliziert, dann stellt er nicht das Christentum dar; denn das Christentum ist Existenz-Mitteilung und kann nur durch die Existenz dargestellt werden. Überhaupt dies „in ihm existieren“, „es existierend ausdrücken“ usw., das ist ja: es reduplizieren.
(Tagebücher IX A 207)
(3916, Die Religion der Tat, Kröner, Leipzig s.d., S. 237-38.)
vznik lístku: říjen 2008

Bytí (s. Sein) | Gegenstand | Sein | Předmět (objekt)

Karl Jaspers (1947)
Die Frage ist: was ist Sein? – Die Frage an diese Frage ist: wie kann ich und wie muß ich das Sein denken?
a) Alles, was mir Gegenstand wird, tritt aus der dunklen Welt, in der ich lebe, diese klar werden lassend, an mich heran. Der Gegenstand ist ein bestimmtes Sein. Dieses steht in Bezug auf anderes, von dem es unterschieden ist, und af mich, dem es als gedacht gegenübersteht. Es ist nicht alles, und es steht, sei es auch noch so groß, in einem umfassenderen Sein, es ist nicht das Ganze. Das Sein selber ist nicht als Gegenstand aufzeigbar.
Das Sein zu denken, z.B. als Materie, als Energie, als Geist, als Leben usw. – alle denkbaren Kategorien sind versucht worden -, zeigt mir am Ende stets, daß ich eine Weise bestimmten Seins, die im Ganzen des Seins vorkommt, zum Sein selbst verabsolutiert habe.
Das unmittelbar erfahrene Sein ist Erscheinung, die auf anderes weist; das vermittelt erkannten Sein ist als es selbst nicht erfahrbar. Sein, das schlechthin das Seins selbst ist, kann es als Gegenstand weder unmittelbar noch vermittelt geben. Es ist gegenständlich ungreifbar.
Was immer das Wissen in die Hand bekommt, es erweist sich: das Sein, das ich weiß, ist nicht das Sein an sich und nicht das Sein, das ich selber bin. Es ist für unser Wissen kein Halt in irgendeinem bestimmten Sein. Es ist vilemehr, als ob das Sein zurückweiche vor dem zugreifenden Wissenwollen und uns in Gestalt von Gegenständen immer nur gleichsam Reste und Spuren von sich in der Hand ließe. Kein gewußtest Sein ist das Sein.
b) Alles was mit gegenständlich wird, ist jeweils zusammengeschlossen in einem relativ Ganzen unserer Welt, in der wir leben. Wir sehen dieses Ganze, sind in ihm geborgen. Es umschließt uns gleichsam in einem Horizont unseres Wissens.
Jeder Horizont schließt uns ein; er versagt den weiteren Ausblick. Daher …
(3326, Von der Wahrheit, München 1958, S. 37.)
vznik lístku: únor 2005

Filosofie (nepravá) | Filosofie (nepravá)

Søren Kierkegaard (1843)
Was die Philosophen über die Wirklichkeit sagen, ist oft ebenso irreführend, wie wenn man bei einem Trödler auf einem Schilde liest: Hier wird gerollt. Würde man mit seinem Zeug kommen, um es rollen zu lassen, so wäre man genasführt; denn das Schild steht bloß zum Verkaufe aus.
(7046, Entweder / Oder, übers. Em. Hirsch, Düsseldorf 1964, S. 34.)
To, co filosofové říkají o skutečnosti, je často tak zavádějící, jako když čteme u vetešníka na tabulce: Zde se mandluje prádlo. Kdybychom tam přišli se svým prádlem, abychom je dali do mandlu, vysmáli by se nám, že nám mohou prodat jen tu tabulku.
(LvH, Písek 30.9.02.)
vznik lístku: leden 2003

Smích

Søren Kierkegaard (1843)
Etwas wunderbares ist mit widerfahren. Ich war entzückt in den siebenten Himmel. Allda saßen alle Götter in Versammlung. Aus sonderlicher Gnade ward mit die Gunst gewährt einen Wunsch zu tun. „Möchtes du“ sprach Merkur, „möchtest du Jugend haben, oder Schönheit, oder Macht, oder langes Leben, oder das schönste Mädchen, oder eine andre Herrlichkeit von den vielen, die wir in der Kramkiste haben, so wähle, jedoch nur ein Ding“. Ich war einen Augenblick lang verlegen, alsdann wandte ich mich an die Götter mit folgenden Worten: Hochverehrte Zeitgenossen, ich wähle ein Ding, daß ich alle Zeit das Lachen auf meiner Seite haben möge. Da war auch nicht ein Gott, der ein Wort erwiderte, hingegen gaben sie sich alle dem Lachen hin. Daraus schloß ich, daß meine Bitte erfüllt sei, und fand, die Götter vestünden es, sich mit Geschmack auszudrücken; denn es wäre doch wohl unangemessen gewesen, ernsthaft zu erwidern: es sei dir gewährt.
(7046, Entweder / Oder, übers. Em. Hirsch, Düsseldorf 1964, S. 45.)
Přihodilo se mi něco podivuhodného. Byl jsem vytržen až do sedmého nebe. A seděli tam shromážděni všichni bohové. Ze zvláštní milosti mi mělo být splněno jedno přání. „Chtěl bys“, řekl Merkur, „dostat mládí, nebo krásu, nebo moc, nebo dlouhověkost, nebo nejkrásnější dívku, anebo něco jiného nádherného z toho množství, co tu máme v truhle – tak si zvol, ale jenom jedinou věc.“ Chvíli jsem byl na rozpacích, ale pak jsem se na bohy obrátil s těmito slovy: Velevážení současníci, chtěl bych něco takového, abych po všechen čas měl smích na své straně. Žádný s bohů mi na to vůbec nic neřekl, ale naproti tomu se všichni dali do smíchu. Z toho jsem uzavřel, že má prosba byla vyplněna, a poznal jsem, že bohové věděli, jak se vyjádřit s vkusem; bylo by přece nepřiměřené, kdyby odpověděli: nechť se tak stane.
(překl. lvh)
vznik lístku: leden 2003