Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 25

Heidegger a hebrejské myšlení | Hebrejské myšlení

Paul Ricœur (1980)
Ce qui m´a souvent étonné chez Heidegger, c´est qu´il ait, semble-t-il, systématiquement éludé la confrontation avec le bloc de la pensée hébraïque. Il lui est parfoi arrivé de penser à partir de l´Evangile et de la théologie chrétienne; mais toujours en évitant le massif hébraïque, qui est l´étranger absolu par rapport au discours grec, il évite la pensée éthique avec ses dimensions de relation à l´autre et à la justice, dont a tant parlé Levinas. Il traite la pensée éthique très sommairement comme pensée de valeur, telle que la pensée néo-kantienne l´avait présentée, et ne reconnaît pas sa différence radicale avec la pensée ontologique. Cette méconnaissance me semble parallèle à l´incapacité de Heidegger de fair le „pas en arrière“ d´une manière qui pourrai permettre de penser adéquatement toutes les dimensions de la tradition occidentale. La tâche de repenser la tradition chrétienne par un „pas en arrière“ a´exige-t-elle pas qu´on reconnaisse la dimension radicalement hébraïque du christianisme, qui est d´abord enraciné dans le judaïsme et seulement après dans la tradition grecque? Pourquoi réfléchir seulement sur Hölderlin et non pas sur les Psaumes, sur Jérémie? C´est là ma question. (Note introductive, in: 5349, Heidegger et la question de Dieu, Paris 1980, p. 17.)
vznik lístku: únor 2000

Pravda | Wahrheit

Søren Kierkegaard ()
Wieweit kann die Wahrheit gelehrt werden? Mit dieser Frage wollen wir beginnen. Dies war eine sokratische Frage oder wurde es durch die sokratische Frage: Wieweit kann die Tugend gelehrt werden? … /
In dieser Hinsicht zeigt es sich, mit welcher wunderbaren Konsequenz Sokrates sich selber treu blieb und künstlerisch verwirklichkte, was er verstanden hatte. Er war und blieb Hebamme; nicht weil er "das Positive nicht hatte"*, sondern weil er einsah, daß jenes verhältnis das höchste ist, welches ein Mensch zum anderen einnehmen kann. Und darin behält er ja für alle Ewigkeit. Denn selbst wenn je ein göttlicher Ausgangspunkt gegeben wäre, von Mensch zu Mensch bleibt dies das wahre Verhältnis, wenn man auf das Absolute hinschaut und nicht mit dem Zufälligen schäkert, sondern von Herzensgrund darauf verzichtet, die Halbheit zu verstehen, die die Lust der Menschen und das Geheimnis des Systems zu sein scheint. Dagegen war Sokrates eine von Gott selbst geprüfte Hebamme, das Werk, das er vollbrachte, war ein göttlicher Auftrag (vgl. Platos Apologie); mochte er auch den Menschen als Sonderling vorkommen (ATOPÓTATOS, Platos Theätet § 149), und es hatte einen göttlichen Sinn, was Sokrates auch verstand, daß der Gott ihm verbot zu gebären (MAIEYESTHAI MÉ HO THEOS ANAGKADZEI, GENAN DE APEKÓLYSEN, Theätet § 150: Zu entbinden zwingt mich der Gott, das Gebären aber hat er mir versagt); denn zwischen Mensch und Mensch ist das MAIEYESTHAI [Entbinden], das Gebären kommt allein dem Gott zu.
Sokratisch gesehen ist jeder Ausgangspunkt in der Zeit sowieso etwas Zufälliges, Verschwindendes, ein bloßer Anlaß; mehr ist der Lehrer auch nicht, und gibt er sich und sein Wissen auf eine andere Weise hin, dan gibt er nicht, sondern nimmt …/ … Nach sokratischer Anschauung ist jeder Mensch sich selbst das Zentrale, und die ganze Welt zentralisiert sich nur auf ihn hin, denn seine Selbsterkenntnis ist eine Gotteserkenntnis. So verstand Sokrates sich selbst, so mußte nach seiner Anschauung…
…So verstand Sokrates sich selbst, so mußte nach seiner Anschauung jeder Mensch sich selbst verstehen, und kraft dessen mußte er sein Verhältnis zum Einzelnen verstehen, allezeit gleich demütig und gleich stolz. Dazu hatte Sokrates Mut und Besonnenheit, sich selbst genug zu sein, aber auch im Verhältnis zu anderen nur der Anlaß zu sein, selbst für den dümmsten Menschen. Oh, seltene Großherzigkeit, selten in unserer Zeit …
Verhält es sich so damit, die Wahrheit lehrend zu lernen, dann kann die Tatsache, daß ich von Sokrates oder Prodikos oder einem Dienstmädchen gelernt habe, mich nur historisch beschäftigen … Es kann mich auch nicht anders als historisch interessieren, daß die Lehre des Sokrates oder Prodikos die / und die war, denn die Wahrheit, in welcher ich ruhe, war in mir selbst und kam durch mich selbst ans Licht, und nicht einmal Sokrates vermochte sie mir zu geben … Mein Verhältnis zu Sokrates und Prodikos kann mich nicht beschäftigen im Hinblick auf meine ewige Seligkeit, denn diese ist retrograd gegeben im Besitze der Wahrheit, die ich von Anfang an hatte, ohne es zu wissen. … Denn der Endgedanke allen Fragens ist, daß der Befragte doch selbst die Wahrheit haben und sie durch sich selbst bekommen muß. Der zeitliche Ausgangspunkt ist ein Nichts; denn im selben Augenblick, da ich entdecke, daß ich von Ewigkeit an die Wahrheit gewußt habe, ohne es zu wissen, im selben Nu ist jener Augenblick im Ewigen verborgen, darin aufgenommen, so daß ich sozusagen ihn nicht einmal finden kann, selbst wenn ich ihn suchte, weil da kein Hier und Da ist, sondern nur ein ubique und nusquam [überall und nirgends].
Wenn sich dies nun anders verhalten soll, muß der Augenblick in der Zeit entscheidende Bedeutung haben, so daß ich ihn keinen Augenblick, weder in Zeit noch Ewigkeit, werde vergessen können, weil das Ewige, das vorher nicht war, in diesem Augenblick entstand. Unter dieser Voraussetzung laßt uns nun die Verhältnisse betrachten mit Rücksicht auf die Frage, wieweit die Wahrheit gelehrt werden kann.
(6926, Philosophische Brocken, Frankfurt a.M. 1984, S. 12-15.)
vznik lístku: červenec 2001

Vůle

Friedrich Nietzsche (1884)
26 [128]
Während ich will, geschieht eine veritable Bewegung: sollte diese mir unbekannte Bewegung nicht als causa efficiens zu betrachten sein? Der Willens-Akt ist ja selber de Abschluß eines „Kampfs der Motive“ – diese selber aber – - -
Verwerfung der causae finales
Verwerfung der causae efficientes: sie sind ebenfalls nur Versuche, uns einen Vorrang – - -
(Nachgelassene Fragmente – Sommer-Herbst 1884, in: Sämtliche Werke Bd. 11, DTV München 1980 etc., S. 184.)
vznik lístku: duben 2001

Filosofování - cesta

Emmanuel Lévinas (1983)
Le sens du cheminement philosophique varie pour celui qui le parcourt selon le moment ou le lieu où il essaie d’en rendre compte. C’est du dehors seulement que l’on peut embrasser et juger un tel devenir. Au chercheur lui-même ne reste que la ressource de décrire les thèmes qui le préoccupent à l’arrêt même où il essaie de faire le point.
(La conscience non intentionnelle, přednáška v Bernu 1983,
in: François Poirié, Emmanuel Lévinas, Lyon 1987, p. 151.)
vznik lístku: červen 2005

Vůle a rozum

Franz Kafka (1910-23)
Smíme mávat vůlí nad hlavou jako bičem ve vlastní ruce.
(5618, Aforismy, Praha 1968, vybral a přel. Rio Preisner, ex: Z deníků, str. 32.)
vznik lístku: září 2013