Archiv Ladislava Hejdánka | Kartotéka

Zde najdete digitalizovanou podobu Hejdánkovy originální kartotéky. Její celkový objem čítá mnoho tisíc lístků. Zveřejňujeme je po částech, jak je zvládáme zpracovávat. V tuto chvíli máme zpracované to, co prof. Hejdánek sám vypracoval elektronicky. Zbývá ovšem mnoho práce na papírových kartičkách. Kromě Hejdánkových výpisků z četby obsahuje kartotéka také jeho vlastní myšlenkovou práci z posledních let, kterou nejde dohledat jinde.


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záznamů: 138

Pojem

Johann Wolfgang Goethe (1808-1832)
Mephistopheles:
...
Im Ganzen – haltet Euch am Worte !
Dann geht Ihr durch die sichre Pforte
Zum Tempel der Gewißheit ein.
Schüler:
Doch ein Begriff muß bei dem Worte sein.
Mephistopheles:
Schon gut! Nur muß man sich nicht allzu ängstlich quälen;
Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten ein System bereiten,
An Worte läßt sich trefflech glauben,
Von einem Wort läßt sich kein Jota rauben.
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 60.)
vznik lístku: květen 2000

Teorie

Johann Wolfgang Goethe (1808-1832)
Mephistopheles:
’s ist ein Gesetz der Teufel und Gespenster:
Wo sie hereingeschlüpft, da müssen sie hinaus.
Das erste steht uns frei, beim Zweiten sind wir Knechte.
Faust:
Die Hölle selbst hat ihre Rechte?
Das find’ ich gut, da ließe sich ein Pakt,
Und sicher wohl, mit euch ihr Herren schließen?
(0198, Faust, Leipzig ?, S. 43.)
vznik lístku: květen 2000

Filosofové dnešní | Evropa v rozvalinách

Romain Rolland (1918)
V rozsáhlém sesutí naší civilisace bloudí hodně často myšlenka v rozvalinách Evropy. V temném bludišti, do něhož pronikají tu a tam sluneční šípy, hledá ve Věčném návratu tvary, podobající se těm, jež ji obklopují a dávají jí klíč k přítomnosti. Hledá tvary, které ... Hledá velké duchy, jejichž jasný a osobitý rozum vyjádřil tyto doby, podstatu jejich touhy, jejich metafyzický sen a hledá ještě víc to, čím chtěli býti /8/ než to, čím byli. Naši mistři filosofové moderní Evropy se nám stali jakýmisi přáteli ze včerejška, kteří nás nechali odejít uprostřed bouře a nešli za námi. Věrní a domáčtí zůstávají u domácího krbu, ale krb se zřítil: bude znovu vybudován? Jejich hlas je nám posvátný, protože nám připomíná dobrodiní své odpovědi na naše včerejší otázky, neodpovídá však již na naše otázky dnešní.
(Empedoklés z Akragantu, Symposion, Praha 1947, str. 7-8.)
vznik lístku: prosinec 2007

Křesťanství a sociální rozdíly

Søren Kierkegaard (1813-55)
Seinen Nächsten lieben heißt: indem man in der irdischen Verschiedenartigkeit verbleibt, wie sie einem angewiesen ist, im wesentlichen unbedingt jedem Menschen gegenüber gleichmäßig sein wollen .
Das Christentum wollte nicht vorwärts stürmen, um die Verschiedenartigkeiten abzuschaffen, weder die der Vornehmheit, noch die der Geringheit, ebensowenig hat es weltlich ein weltliches Übereinkommen schließen wollen zwischen den Verschiedenartigkeiten; sondern es will, daß die Verschiedenartigkeit nur lose um den Menschen hänge, lose gleich dem Mantel, den die Majestät abwirft, um zu zeigen, wer sie ist; lose gleich den Lumpen, in denen ein übernatürliches Wesen sich barg. Denn wenn die Verschiedenheit so lose hängt, dann sieht man, undeutlich zwar, aber immer wieder, in jedem Einzelnen jenes wesentliche Andere, das allen Gemeinsame, das ewig sich Gleichbleibende, die Gleichheit.
Wenn es so wäre, wenn jeder Einzelne so lebte, dann hätte die Zeitlichkeit ihren Höhepunkt erreicht. Wie die Ewigkeit kann sie nicht sein; aber diese erwartungsvolle Feierlichkeit, die, ohne des Lebens Gang zu hemmen, sich täglich durch das /168/ Ewige und die Gleichmäßigkeit der Ewigkeit verjüngt, täglich die Seele erlöst von der Verschiedenheit, in welcher sie trotzdem bleibt: das wäre schon der Abglanz der Ewigkeit. …
(3916, Religion der Tat [Auswahl], Kröner, Leipzig 1930, S. 167-68.)
[ex: Zwei ethisch-religiöse kleine Abhandlungen (XI, 90); Taten der Liebe (IX, 71 ff.]
vznik lístku: březen 2005

Reflexe

Søren Kierkegaard ()
… Das Unglück der Zeit ist Verstand und Reflexion. Kein unmittelbarer Begeisterter wird uns mehr helfen können; denn die Reflexion der Zeit frißt ihn auf. Darum war gerade ein Mensch nötig, der durch Reflexion alle Reflexion erledigen konnte; ein Verstandesmensch, der gerade im Inkognito der Verständigkeit und Herzlosigkeit, des Spottes und Witzes eine Begeisterung erster Qualität verbarg. …
(Tagebücher VIII A 92)
(ex: 3916, Religion der Tat, Leipzig [1930], S. 80.)
vznik lístku: květen 2005