LADISLAV HEJDÁNEK ARCHIVES | Cardfile

Here you will find a digitized image of Hejdánek's original filing cabinet. Its total volume is many thousand tickets. We publish them in parts as we handle them. At the moment we have worked out what prof. Hejdánek himself developed electronically. However, much work remains on paper cards. In addition to Hejdánek's extracts from reading, the filing cabinet also includes his own thought work from recent years, which cannot be found elsewhere.


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records: 141

Původ (zdroj)

Martin Heidegger (1935)
Ursprung bedeutet hier jenes, von woher und wodurch eine Sache ist, was sie ist und wie sie ist. Das, was etwas ist, wie es ist, nennen wir sein Wesen. Der Ursprung von etwas ist die Herkunft seines Wesens. Die Frage nach dem Ursprung des Kunstwerkes fragt nach seiner Wesensherkunft. Das Werk entspringt nach der gewöhnlichen Vorstellung aus der und durch die Tätigkeit des Künstlers. Wodurch aber und woher ist der Künstler das, was er ist? Durch das Werk; denn, daß ein Werk den Meister lobe, heißt: das Werrk erst läßt den Künstler als einen Meister der Kunst hervorgehen. Der Künstler ist der Ursprung des Werkes. Das Werk ist der Ursprung des Künstlers. Keines ist ohne das andere. Gleichwohl tr(gt auch keines der beiden allein das andere. …
(Der Ursprung des Kunstwerkes, Reclam, Stuttgart 1978, S. 7.)
date of origin: únor 2005

Existence (a transcendence) | Transcendence (a existence

Karl Jaspers (1962)
1) Existenz ist nicht Sosein, sondern Seinkönnen, das heiβt: ich bin nicht Existenz, sondern mögliche Existenz.
Existenz steht ständig in der Wahl, zu sein oder nicht zu sein. Ich bin nur im Ernst des Entschlusses. Ich bin nicht nur da, nicht nur der Punkt eines Bewuβtseins überhaupt, nicht nur der Ort geistiger Schöpfungen, sondern in diesen allen kann ich ich selbst oder in ihnen verloren sein.
2) Schon das Bewuβtsein ist das Dreisein: das Subjekt des „ich denke“ ist auf Gegenstände gerichtet und ist darin auf sich selbst bezogen in Selbstbewutsein.
In dieser Struktur liegt existentiell eine tiefere: Existenz ist das Selbst, das sich zu sich selbst verhält und darin sich auf die Macht bezogen weiβ, durch die es gesetzt ist (Kierkegaard).
Sie ist Freiheit (nicht die Freiheit der Willkür des Daseins, nicht das Einstimmen in die Richtigkeit des Bewuβtseins überhaupt, nich die in Ordnungen des Geistes schaffende Phantasie) auf eine unfaβliche Weise: sie ist Fraiheit, die nicht nur durch sich selbst ist, sondern die sich ausbleiben kann. Sie ist Freiheit nicht ohne die Transzendenz, durch die sie sich geschenkt weiβ.
Der Ort der Transzendenz oder die Transzendenz selbst ist das Allumgreifende und als solches Verborgene, das für Existenz und allein für Existenz in der Erfahrung ihrer Freiheit Wirklichkeit ist. Existenz ist nicht ohne Transzendenz. Dies ist gleichsam die Struktur der Existenz, abgesehen davon wie Transzendenz im Raum des Bewuβseins überhaupt und des Geistes auch immer vorgestellt und gedacht wird.
3) Existenz ist als der je Einzelne, als dies selbst, unvertretbar und unersetzbar.
In den Kategorien „das Allgemeine und das Individuum“ scheint die Existenz als das Individuum bestimmt. In den Kategorien „Wesen und Wirklichkeit“ (essentia und existentia) scheint die Existenz als Wirklichkeit bestimmt. In diese Kategorien aber ist der Sinn der Einzigkeit und Unvertretbarkeit hineinzunehmen.
Das geschieht nicht, wenn ...
(3333, Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, Piper, München 1963, S. 118.)
date of origin: květen 2014

Svět jako celek | Transcendence a „objímající | Svět jako celek | Welt als Ganzes

Karl Jaspers (1962)
Das Umgreifende, das das Sein selbst ist, ist zugleich ein solches, das auf keine Weise für uns Objekt wird.
In der Welt gehen wir nach allen Seiten und finden in ihr ins Unendliche die uns erkennbaren Dinge. Die Welt selber im ganzen ist nicht verstehbar und nicht in ihr angemessen denkbar; sie ist für unser Wissen kein Gegenstand, sondern nur eine Idee als Aufgabe für das Forschen.
Die Transzendenz aber erforschen wir überhaupt nicht, wir werden von ihr – im Gleichnis gesprochen – berührt und berühren sie als das Andere, das Umgreifende alles Umgreifenden.
(3333, Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung, Piper, München 1963, S. 122.)
date of origin: květen 2014

Darwin

Friedrich Nietzsche (1884-1885)
Heil euch, biedere Engländer
Eurem Darwin heil, verständ er
Euch so gut wie als sein Vieh!
Billig ehrt ihr Engeländer
Euren Darwin hoch, verständ er
Auch nicht mehr als Zucht von Vieh.
Heißt die Majestät verletzen
Majestatem genii !
Nur – zu Goethen ihn zu setzen
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(Nachgelassene Fragmente, in: 4581, Sämtliche Werke 11, Colli-Montinari, München 1980, S. 308 u. 333.)
date of origin: leden 2001

Existencielní | Existenciální

A. Halder – M. Müller (1988)
existenziell (lat.), das unmittelbare Dasein eines Einzelnen, bestimmten Menschen betreffend, im Unterschied zu existenzial = (fundamental-)ontologisch zum Dasein des Menschen als solchem gehörig.
(6920, Philosophisches Wörterbuch, Freiburg etc. 1993 [11988], S. 86.)
date of origin: červenec 2001