Geboren am 10. 5. 1927 in Prag. Studierte erst an der naturwissenschaftlichen und dann an der philosophischen Fakultät der Karlsuniversität Prag. 1952 wurde er zum PhDr. (Doktor der Philosophie) promoviert (Hauptfach: Philosophie, Nebenfach: Soziologie). Thema seiner Dissertation (Thesis) war: Das Wahrheitsverständnis und einige seine ontologische Voraussetzungen. (Die Dissertation wurde Prof. Dr. J. B. Kozák vorgelegt; ein anderer wichtiger Lehrer H.ks, Jan Patočka, wurde damals nach 1948 aus der Fakultät herausgeworfen.)
Mit einer kurzen, nicht alle 3 Jahren dauernden Ausnahme konnte er sein Leben lang nicht in seinem Fach arbeiten, weil er verweigerte sich für einen Marxisten auszugeben. Gleich nach der Beendigung der Studien war er als Gräber und Betonarbeiter tätig, später arbeitete er als Korrektor, Übersetzer, Bibliothekar und Dokumentarist (Arbeiter in einer Dokumentationsabteilung eines wiss senschaftlichen Forschungsinstituts). 1968 wurde er zur Mitarbeit ins Philosophischen Institut der Akademie der Wissenschaften berufen als einer von zwei „Nichtmarxisten“ (als Beweis, daß die bisherige Praxis, daß in der Philosophie nur Marxisten arbeiten durften, endlich durchbrochen wurde). Am Ende 1970 wurde er – ähnlich wie unzählige andere, besonders wirkliche Marxisten und Kommunisten aus allen mäglichen Fächern und Posten – aus dem Institut wieder ausgeschlossen. Seitdem arbeitete er als Nachtwart und Heizer; in der letzten Zeit arbeitet er wegen seiner Erkrankung in Materialevidenz bei einer Baufirma.
Während der sechziger Jahren, dh. in der Zeit einer relativen Liberalisierung, konnte er mehr als ein hundert Studien, artikel, Rezensionen usw. publizieren. 1970 auf Aufforderung der Theologischen Fakultät J. A. Komenský in Prag hat er eine Habilitationsschrift vorgelegt (Thema: Philosophie und Glaube. Ein Beitrag zur Frage der Möglichkeit und Legitimität einer philosophischen Reflexion des Glaubens als einer Alternative der theologischen Reflexion), jedoch das Habilitationsverfahren wurde wegen einer Intervention der Staatsbehörden nicht einmal offiziell angefangen. Während der siebziger Jahren (und bis jetzt) konnte er verschiedene Texte und Studien nur in Schreibmaschinenkopien seinen Freunden übergeben (zum Arbeitsverbot gehört auch ein Publikationsverbot). Besonders gut bekannt sind seine „Briefe an einen Freund“, in denen er mehr als 3 Jahre (1977–80) wichtige Aspekte des politischen und kulturellen Lebens besonders in seinem Lande kommentieren konnte. Bald nach dem Tode Prof. Patočkas und während der Haftverhängung von Václav Havel aus der ersten Dreier-gruppe der Wortführer der bekannten Charta 77 wurde er zum neuen Wortführer (1977–1979).
Ist geheiratet, hat vier Kinder. Mitglied und Jahrelang Presbyter der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder. In sechziger und anfangs der siebziger Jahren einer der führenden Geister des „Ökumenischen Seminars“ in Prag, wo ein Dialog nicht nur unter Protestanten, Katholiker und Orthodoxen gepflegt wurde, sondern auch mit den Marxisten und Atheisten.
In der Philosophie konzentriert er sich hauptsächlich auf die Fragen der Ontologie, auf die Kritik der Ontologie und des gegenständlichen Denkens überhaupt. Er knüpft an die Philosophie von Masaryk, Rádl, Kozák und Patočka im tschechischen Sprachraum an, als auch auf das Erbe der protestantischen Theologen Hromádka und Souček. Von den ausländischen Philosophen zeigen sich besonders Jaspers, Nic. Hartmann und Whitehead für ihn als inspirierend.